Rezension zu "Liebe ist nichts für Idioten" von Kristin Rockaway
Auf dieses Buch hatte ich mich richtig gefreut und auf eine locker-leichte und witzige Liebesgeschichte gehofft. Nun – nach dem Lesen – lässt es mich aber doch eher mit gemischten Gefühlen zurück.
Beginnen wir mit dem Schreibstil der Autorin, der tatsächlich oft locker, leicht und vor allem frech war, was mir wirklich gut gefallen hat. Da sie aus eigener Erfahrung spricht, haben mich vor allem ihre Erfahrungen (oder die ihrer Protagonistin) in einer doch sehr durch Männer dominierten Welt überzeugen können. Es ist schade, dass in der Tech-Welt noch immer solche Vorurteile gegenüber Frauen herrschen und ich fand es großartig, wie sich Mel durch ihren Berufsalltag beißt. Auch ihre Seitenidee fand ich cool, allerdings zeigt sie auch, welche Gefahren die Welt online birgt und wie schnell man dadurch in Verruf geraten kann.
Die Figuren hingegen konnten mich leider nicht so ganz überzeugen. Während Mel zwar irgendwie sympathisch war, ging sie mir an vielen Stellen durch ihre unendlich langen und ausführlichen Gedankengänge leider manchmal auch auf die Nerven. Und auch Alex konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Für mich hatte er einfach nicht genug Ecken und Kanten. Mels Freundinnen hingegen fand ich großartig. Sie waren mein kleines Highlight in diesem Buch.
Die Story ist sicher nichts Neues und an der ein oder anderen Stelle etwas langatmig, was an besagten Gedankengängen liegt und leider auf Dauer doch recht anstrengend war. In der zweiten Hälfte der Geschichte nimmt die Story etwas Fahrt auf, leider war Mel aber auch hier recht unsympathisch und das ewige Hin und Her der Gedanken hat mich eher genervt. Dennoch war das Buch insgesamt ganz unterhaltsam und thematisiert einige wichtige Aspekte, was den Umgang mit Frauen angeht und gerade heutzutage eine wichtige Rolle spielt, weshalb ich das Buch dennoch empfehlen kann.
Fazit:
„Liebe ist nichts für Idioten“ mag den Anschein eines lustigen Buchs für zwischendurch vermitteln, hält jedoch ernstere Themen bereit. Den Schreibstil mochte ich gern, die Protagonisten hingegen leider nicht so. Dennoch möchte ich das Buch aufgrund seiner Botschaft empfehlen und vergebe 6/10 Schnurrhaare.