Dieses Buch ist für Frauen wie uns, die sich sehnen nach "Solitude", wie die Autorin Doris Knecht einmal schrieb: "Solitude ist kein Schicksal, wie die Einsamkeit, sondern eine Entscheidung... Eine Lebensform, die Rückzug erlaubt an einen Ort, an dem keine andere Person deinen Platz beansprucht, Rechte hat, Stille zerredet, Abläufe stört, Bedürfnisse und Ansprüche artikuliert...".
Die Autorin des vorliegenden Buches, Kristin Valla, beschreibt die Suche einer Frau, die als Mutter und Journalistin ihr Autoren-Ich verlor und es wiederfinden will. Geradezu existenziell wirkt ihre Sehnsucht, ihr Drang nach einem Haus für sich. Sie muss über alle Widerstände, das schlechte Gewissen und die Angst vor dem Neuen hinweg ihren Weg gehen - und tut es.
Parallel dazu beschreibt sie, wie andere Autorinnen sie suchten und fanden - die Solitude, ohne die sie verkümmert und die Lesewelten ärmer geblieben wären. Klare Empfehlung!
Kristin Valla
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Kristin Valla
Ein Raum zum Schreiben
Das Haus über dem Fjord
Muskat
Das Haus über dem Fjord
Die Schüsse von Tiflis
Neue Rezensionen zu Kristin Valla
Mit Julie Otsukas "solange wir schwimmen" bin ich auf den mare-Verlag und seine schönen Bücher aufmerksam geworden. In "ein Raum zum Schreiben" kauft sich Kristin Valla mit 41 Jahren ein Haus im französichen Nirgendwo nur für sich. Und das obwohl sie noch ausreichend eingedeckt ist mit Careverpflichtungen in der norwegischen Stadt. Während der Jahre des sich Aneignens, der Umbauten und damit verbundenen Verzweiflungen reflektiert sie über ihr vergangenes und künftiges Schreiben und das vieler Autorinnen vor ihr. Das Buch ist vollgepackt mit Ankedoten, wie sich vor Valla bekannte und noch zu entdeckende Autorinnen ihre Räume und Rahmenbedingungen zum Schreiben erworben bzw. erkämpft haben. Meine toberead-Liste ist während der Lektüre jedenfalls um mehrere tausend Seiten angewachsen. Eine grosse Leseempfehlung für alle die sich mit kreativem Schaffen und seiner Voraussetzungen auseinandersetzen möchten.
Kristin Vallas Buch ist eine stille, nachdenkliche Reise durch Räume – reale wie gedankliche. Persönliche Erlebnisse verwebt sie mit einer literarischen Spurensuche nach schreibenden Frauen und der Frage, was es braucht, um sich selbst einen Ort im Leben und im Schreiben zu schaffen.
Ihr Stil ist klar und ruhig, dabei durchdrungen von einem leisen Ernst und einem feministisch geprägten Blick, der nicht belehrt, sondern öffnet. Besonders die Einblicke in das literarische Erbe Norwegens und die oft vergessenen Stimmen nordischer Autorinnen haben mir neue Perspektiven eröffnet.
Zwar gibt es Passagen, die sich in ihrer Reflexion etwas ziehen, doch sie spiegeln auch ehrlich die innere Bewegung der Autorin zwischen Zweifel, Wunsch und Erkenntnis. Gerade das macht das Buch so authentisch.
Es ist kein lautes, aufrüttelndes Werk – aber eines, das wirkt. Wer sich für das Zusammenspiel von Raum, Sprache, Identität und weiblicher Selbstermächtigung interessiert, findet hier eine leise, aber nachhaltige Inspiration.
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