Cover des Buches In tödlicher Gesellschaft (ISBN: 9783492501460)
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Rezension zu In tödlicher Gesellschaft von Kristina Herzog

Ermittler Undercover

von SkadiV vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein kurzweiliger Krimi für ein paar ruhige Stunden.

Rezension

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SkadiVvor 6 Jahren

Der Schlossherr Felix Graf von Keitenburg ist spurlos verschwunden. Seine Tochter bittet die Berliner Polizei um Hilfe. Das Ermittlerduo Alexander Rosenberg und Kathleen Neubauer werden auf eine undercover Mission beim deutschen Adel geschickt.

Für mich war es der erste Fall von Rosenberg und Neubauer, deswegen war ich sehr gespannt auf diesen Krimi. Die beiden waren mir auf Anhieb sympathisch. Der Krimi beginnt langsam, die beiden Ermittler stehen zunächst mit ihrem Privatleben im Mittelpunkt, was ich persönlich als sehr angenehm empfand. Die beiden erwachten dadurch förmlich zum Leben. Kathleens Probleme als alleinerziehende Mutter und Alex‘ Sorge um seine schwangere Freundin in Heidelberg machen die beiden zu normalen Menschen, wodurch viel Sympathie transportiert wird.

Ihr Verhalten ist in den Ermittlungen wie im Privaten nicht immer fehlerfrei, aber das macht sie eben umso menschlicher. Zugegeben, vor allem Alex hätte ich an vielen Stellen gerne mal geschüttelt oder geohrfeigt, aber wer will schon zwei Hauptfiguren, die in jeder Situation richtig handeln?

Der Adel wirkt stellenweise wie eine Karikatur von sich selbst – wenn man allerdings mal eine dieser Klatschzeitschriften aufschlägt, fällt schnell auf, dass sie sich häufig so inszenieren. Ob diese Damen und Herren nun im privaten tatsächlich so sind, sei mal dahingestellt. Die Autorin bezieht in ihrem Buch viele Klischees mit ein, was meines Erachtens stellenweise sehr erheiternd ist, sodass man hier im Zweifelsfall auch mal ein Auge zudrücken kann.

Die Handlung an sich ist nicht atemberaubend, der Krimi eher langsam. Es dauert lange, bis etwas wirklich Spannendes passiert und auch das ist nur ein kleiner Lichtblick. Erst mit dem Ende kommt ordentlich Zug in die Handlung, dafür sind die Schlussszenen umso spannender. Langweilig ist alles dazwischen allerdings nicht. Man lernt die einzelnen adligen Figuren näher kennen, erfährt schmutzige Geheimnisse und bis zum Schluss ist nicht klar, wer der Täter war. Dieser offenbart sich erst im fulminanten Finale.

Mit dem Schreibstil hatte ich anfänglich ein paar Probleme, nachdem ich damit warmgeworden bin, ließ sich das Buch jedoch sehr flüssig und angenehm lesen. Außerdem unterstreich der Stil meiner Meinung nach den Charakter der beiden Hauptfiguren hervorragend – passt also sehr gut zur Geschichte.

Alles in allem ist es ein solider bis guter Krimi, wenn auch nicht herausragend. Bei der Vergabe der Sterne habe ich mir daher etwas schwergetan und habe länger zwischen drei und vier Sternen hin und her überlegt. Da mir das Buch jedoch eine schöne Stunden beschert hat und ich es jedem, der an einem gemütlichen Sonntag Lust auf einen kurzweiligen Krimi hat, weiterempfehlen würde, vergebe ich doch vier Sterne.

(Wäre es auf Lovelybooks möglich, würde ich wohl zu 3,5 Sternen tendieren, drücke an dieser Stelle aber ein Auge zu.)

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