Rezension zu "Fremde Pfade - das Buch aus der Toskana: Toskanageschichten aus Lari" von Kristina Schmidt
Anhand der Buchbeschreibung habe ich eine Lebensgeschichte erwartet, von der Ankunft in der Toskana bis zur Gegenwart. Wie haben die Menschen im Dorf Lari auf die Fremde reagiert? Wie hat sie sich integriert, italienisch gelernt, sich angepasst? Wie lange hat es gedauert, bis sie akzeptiert wurde? Was waren die Höhen, was die Tiefen?
Bekommen habe ich ein Buch, in dem sich die Autorin erst mal seitenlang über ihr damaliges Leben in der DDR ausgelassen hat (völlig irrelevant für das Leben in der Toskana!), anschließend immer wieder Geschichten zu Themen wie Essen, Feiertage, etc. erzählt hat. Ohne jegliche chronologische Ordnung, alles völlig wirr durcheinander. Nach der x-ten Schilderung zu den katholischen Feiertagen habe ich mein weißes Fähnchen geschwenkt und schließlich entnervt abgebrochen. Aber nicht nur diese Belanglosigkeiten haben mich böse gelangweilt. Ich habe mich mehrfach ernsthaft gefragt, wie die Autorin gleichzeitig ihren Ehemann als völlig empathielosen Macho beschreiben und gleichzeitig von ihm schwärmen kann. Ich bin alles andere als eine Feministin, aber das hat mich richtig wütend gemacht! Die Endlostiraden über ihre Kinder kamen erschwerend hinzu, die haben mich einfach nicht im Geringsten interessiert.
Man merkt, ich bin übelst genervt. Es mag Menschen geben, die derartige Geschichten mögen, die vielleicht sogar über die immer wieder nicht sehr subtil eingeflochtene Werbung für die Autorin selbst hinwegsehen können. Für mich war das verschwendete Lebenszeit.