Rezension zu "Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)" von Kristine Getz
Poppy hat bereits 444.000 Follower auf Instagram; und das bereits mit 2 Jahren. Ihre Eltern Lotte und Jens stellen jeden Augenblick des kleinen Mädchens ins Netz, schließlich verdienen sie damit viel Geld. Vor allem Jens geht es um Ruhm und Klicks, und da ist es ihm schon bereits fast egal, wie seine kleine Tochter sich dabei fühlt. Auch Drohungen eines Stalkers nimmt Jens nicht ernst und belächelt dies eher.
An Lottes Geburtstag gönnt sich das Ehepaar einen Aufenthalt in einem Wellnesshotel. Poppy soll bei ihren Großeltern bleiben. Natürlich wird das gleich wieder gepostet und die ganze Welt weiß, wo sich Poppy aufhält. Leider kommt es wie es kommen muss, Poppy verschwindet spurlos und das ganze Internet schaut zu…
Der Thriller beschäftigt sich mit einem brandaktuellen Thema: wie viel darf ich von dem Leben meines Kindes im Internet preisgeben? Wo lauern die Gefahren? Man erfährt, wie schnell man sich in die Abhängigkeit der sozialen Medien begeben kann. Wie grausam Anschuldigungen und Beleidigungen sein können. Aber auch wie schnell man Komplimenten verfällt.
Jens und Lotte verlieren mit dem Business den Bezug zur Realität. Es geht nur um Aufrufe und Kooperationen und viel Geld. Die Wünsche ihrer Tochter werden in den Hintergrund gestellt.
Das Thema hat mich sehr interessiert, allerdings bin ich durch die Vielzahl an Personen etwas verwirrt gewesen. Auch konnte ich nicht immer die Handlungen nachvollziehen. Auch, dass die Ermittlerin Emer ein eigenes Problem bewältigen muss und gleichzeitig die Fähigkeit des Hellsehens besitzt, haben mich oft verwirrt. Das kam mir alles sehr weit hergeholt vor.
Trotzdem hat die Autorin es geschafft mich an das Buch zu fesseln. Ich hätte mir gewünscht mehr über Poppys Gefühle zu erfahren. Das Ende hat mich allerdings wieder gefesselt und mich sehr überrascht.