Kristín Steinsdóttir

 4,4 Sterne bei 37 Bewertungen
Autor*in von Im Schatten des Vogels, Hoffnungsland und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kristín Steinsdóttir, 1946 geboren, lebt in Reykjavík und ist eine der meistgelesenen und preisgekrönten Kinderbuchautorinnen Islands. Ihr Roman "Eigene Wege" (C.H.Beck, 2009) erhielt u. a. den Isländischen Literaturpreis der Frau 2007 und wurde in viele Sprachen übersetzt. Auf Deutsch erschienen außerdem der Roman "Im Schatten des Vogels" (C.H.Beck, 2011) und im gleichen Jahr bei Supposé die CD "Leben im Fisch: Kristín Steinsdóttir erzählt das Island ihrer Kindheit".

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kristín Steinsdóttir

Cover des Buches Im Schatten des Vogels (ISBN: 9783423142816)

Im Schatten des Vogels

 (12)
Erschienen am 01.01.2014
Cover des Buches Eigene Wege (ISBN: 9783423140409)

Eigene Wege

 (8)
Erschienen am 01.10.2011
Cover des Buches Hoffnungsland (ISBN: 9783406707216)

Hoffnungsland

 (8)
Erschienen am 16.03.2017

Neue Rezensionen zu Kristín Steinsdóttir

Cover des Buches Frauen, Fische, Fjorde (ISBN: 9783492406093)
Herbstroses avatar

Rezension zu "Frauen, Fische, Fjorde" von Anne Siegel

Neue Heimat Island
Herbstrosevor 4 Jahren

Der isländische Bauernverband erließ 1949 in Lübeck einen Aufruf, in welchem sie Hilfskräfte suchten die bereit waren, auf abgelegenen Höfen in Island zu arbeiten. Es meldeten sich mehrere Hundert Frauen und einige Männer, die im Nachkriegsdeutschland keine Perspektive mehr sahen und die sich zunächst für ein Jahr verpflichteten. So begaben sich am 5. Juni 1949 zunächst 120 durch Krieg und Flucht traumatisierte junge Frauen und 79 Männer an Bord der Esja, um in Island ein neues Leben zu beginnen. Viele gingen nach einem Jahr zurück, aber erstaunlich viele blieben auch. Sie fanden dort die ersehnte Ruhe und den Frieden, heirateten Isländer und gründeten Familien.

Die deutsche Buchautorin, Radio- und TV-Journalistin Anne Siegel schrieb bereits einige Sachbücher, bevor sie sich in „Frauen, Fische, Fjorde“ mit diesen Einwanderinnen beschäftigte. Es gelang ihr, acht dieser Frauen und einen Mann, die nahe am Polarkreis eine neue Heimat und menschliche Wärme gefunden hatten, zu interviewen und über ihr Schicksal während des Krieges in Deutschland und über ihr Leben in Island zu berichten. Erstaunlich dabei ist, mit welcher Selbstverständnis und Herzlichkeit die Isländer die Frauen und Männer aufnahmen, die in unserem Land damals nur unerwünschte Flüchtlinge waren, und welche Bedeutung dies für die Gegenwart hat. 

Fazit: Ein Sachbuch, kein Roman, aber dennoch sehr berührend und voller Spannung, da die Schilderungen und Erlebnisse der erzählenden Personen auf Tatsachen beruhen. 

Cover des Buches Hoffnungsland (ISBN: 9783406707216)
Bibliomanias avatar

Rezension zu "Hoffnungsland" von Kristín Steinsdóttir

Hoffnungsland
Bibliomaniavor 5 Jahren

Die junge Guðfinna will raus in die große weite Welt von Island. Es ist Ende des 19. Jahrhunderts und sie will mit ihrer Freundin nach Reykjavík, um dort in einem vornehmen Haus zu arbeiten. Doch das Leben in Island ist schwer und zu der Zeit noch mehr als heute. Man muss Leute kennen, um eine Anstellung zu finden und so landen die beiden auf einem kleinen Hof, wo sie schwer schuften müssen. Eines Tages stirbt Guðfinnas Freundin und das Leben scheint für sie kein Leben mehr zu sein.

Ein historisches Buch in ruhiger Atmosphäre, dessen Kargheit auf jeder Seite deutlich wird. Es war ein hartes Leben, ständig ist es kalt, es herrscht größtenteils Armut. Diese gedrückte Stimmung wird nur allzu klar. Guðfinna ist mit ihren Gedanken schon recht weit. Sie will mehr als einfach nur einen Mann zu heiraten, der ihren Lebensunterhalt sichert. Sie ist klug und arbeitsam, wird gemocht, erhält Hochzeitsanträge. Aber dieses Leben will sie nicht und hat damit moderne Gedanken, die sicherlich besonders aus Island im ausgehenden 19. Jahrhundert selten mehr werden konnten als große Träume.

Leider plätschert die Geschichte so vor sich hin und konnte mich nicht fesseln. Ich war letztes Jahr auf Island und bin seitdem begeistert. Dort zu leben ist sicherlich ein ganz anderes Pflaster als ein Urlaub und ob ich da leben möchte, ist fraglich. Die Kälte und die Dunkelheit, die die Hälfte des Jahres die Insel einlullt, muss zermürbend sein. Im Sommer sind die langen Nächte natürlich traumhaft. Positiv sei noch anzumerken, dass sich sehr viele isländische Geschichten entweder mit Wikingern und Kriegen oder mit brutalen Krimis beschäftigen. Diese Geschichte hingegen war ganz, auch wenn es für mich nicht für mehr als 3 Sterne reicht.

Cover des Buches Hoffnungsland (ISBN: 9783406707216)
sursulapitschis avatar

Rezension zu "Hoffnungsland" von Kristín Steinsdóttir

Nicht so fesselnd, wie es könnte
sursulapitschivor 6 Jahren

Eigentlich ist dieses Buch nett und spannend. Eigentlich ist es genau die Art historischer Roman, die ich gerne mag. Es geht um das Leben der kleinen Leute in Reykjavik 1871, nach einer wahren Geschichte erzählt, super. Trotzdem hat es mich irgendwie nicht richtig gepackt.

Guðfinna und Stefanía sind das Leben als Mägde auf dem Bauernhof satt. Man rackert sich ab von morgens bis abends und hat nicht viel Zeit für Spaß am Leben. Sie ziehen in die Stadt. Wenn man eine Anstellung bekommen würde, bei vornehmer Herrschaft, dann ist man fast selbst eine feine Dame und hat sich in kürzester Zeit einen Mann mit gutem Auskommen geangelt. So ist der Plan.
Die Wirklichkeit sieht dann ein klein wenig anders aus. Feste Stellen gibt es kaum. Guðfinna und Stefanía schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch, sind mal Wäscherin, mal Trägerin, Fische müsse bearbeitet werden am Hafen. Es ist nicht, was sie sich erträumt haben, aber sie sind ihr eigener Herr, das ist schon ein Gewinn.
Dann bietet sich plötzlich eine Gelegenheit, zu Geld zu kommen. Ganz legal ist es nicht, aber sie wären auf einen Schlag alle Sorgen los.

Schön wird hier der Alltag der unteren Zehntausend beschrieben. Ich wusste nicht, dass es hauptberufliche Wasserträger gab, Menschen die denen, die es sich leisten können, eimerweise Wasser von der Pumpe zum Haus schleppen. Viele spannende Details schaffen Atmosphäre und machen die Vergangenheit lebendig.
Leider sind die Figuren dabei etwas auf der Strecke geblieben. Innensichten gibt es hier kaum. Da legt sich schon mal Guðfinna ins Bett und grübelt, während der Leser im Regen steht und denkt: Sag es mir, Guðfinna, was denkst du denn so? 


Der Erzählstil ist schlicht, betont einfach gehalten, was mir grundsätzlich gut gefallen hat, was aber die Figuren noch einmal emotionsloser wirken lässt.
Und dann hätte ich mir ein Nachwort gewünscht, was ein wenig über die wahre Begebenheit erzählt, die diesem Buch zu Grunde liegt. Davon erfährt man leider gar nichts.

„Hoffnungsland“ ist ein schöner historischer Roman zu einem Thema, was man nicht so oft liest. Man lernt einiges dazu, aber wirklich fesselnd fand ich die Geschichte nicht, obwohl die eigentliche Handlung wirklich fesseln könnte. 

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