Rezension zu "Judith & Diana - Eine lesbische Liebe: Das erste Mal mit der Mutter der besten Freundin" von Krystan Knight
Es ist eine schlechte Übersetzung. Schrecklich formulierte Sätze, unnötige Absätze, fehlende Beistriche und jede Menge Fehler. Aber es hat eine Vorarbeit, die funktioniert, die vorsichtig ist, die einen Schritt nach dem anderen macht und als der Moment kommt, wo man denkt, dass die Mutter über die Freundin herfällt, stoppt die Figur und lässt den Moment vergehen. Das hat mir echt gefallen.
Die Zurückhaltung des Autors sorgt aber dafür, dass sich die Figuren nicht wirklich entfalten können. Kommt es zum Akt, macht er nicht gleich einen riesigen Bogen darum, aber er erzählt doch mit einer gewissen Distanzierung und einer Eile, bei der man sich als Leser betrogen fühlt.
Der Autor geht nicht in die Details, beschreibt den Akt nicht ausführlich, sondern lässt ihn passieren und sobald der Moment vorbei ist, behauptet er, die Figuren wären glücklich darüber. Ich, als Leser, werde das nicht. Er hätte hier mehr beschreiben sollen, stattdessen versucht er, Sex so sauber und schön wie nur möglich zu beschreiben, dabei wissen wir alle, Sex ist unschön. Egal, wie man es beschreibt, welche Worte man auch verwendet, wie man einen Satz auch formuliert, Sex ist ein unschöner Akt mit wunderschönen Gefühlen.
Das Ende hat einen fahlen Geschmack und irgendwie hat es sich doch so angefühlt, als hätte der Autor für die Handlung seine Figuren verbogen, damit das Buch in die Erotikabteilung passt.
NACHTRAG: »Krystan Knight wurde geboren und ist zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Werkes auch noch nicht gestorben.«
Solche Sätze haben mich im Glauben gelassen, dass der Autor nicht deutschsprachig ist, aber ich habe kurz gegoogelt und herausgefunden, dass er in Deutschland lebt. Was mich noch mehr schockiert hat, dass das Buch angeblich lektoriert und korrigiert worden ist, zumindest steht das im Impressum. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass wirklich jemand dieses Buch überarbeitet hat und falls doch, sollte der Autor sein Geld zurückverlangen.