Kurd Laßwitz

 4,1 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Auf zwei Planeten, Auf zwei Planeten und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kurd Laßwitz war ein deutscher Schriftsteller. Er publizierte zudem unter dem Pseudonym L. Velatus und gilt als Begründer der deutschsprachigen Science-Fiction. Sein Roman „Auf zwei Planeten“ aus dem Jahr 1897 gehört zu den wichtigen deutschen Science-Fiction-Romanen und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kurd Laßwitz

Cover des Buches Auf zwei Planeten (ISBN: 9783738785920)

Auf zwei Planeten

 (8)
Erschienen am 13.01.2015
Cover des Buches Bis zum Nullpunkt des Seins (ISBN: 9783945038376)

Bis zum Nullpunkt des Seins

 (1)
Erschienen am 30.04.2014
Cover des Buches Aus dem Tagebuch einer Ameise (ISBN: 9783968490908)

Aus dem Tagebuch einer Ameise

 (0)
Erschienen am 20.09.2023
Cover des Buches Bilder aus der Zukunft (ISBN: 9783945807408)

Bilder aus der Zukunft

 (0)
Erschienen am 11.02.2019

Neue Rezensionen zu Kurd Laßwitz

Cover des Buches Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern (ISBN: 9783954182671)
H

Rezension zu "Auf zwei Planeten - Ungekürzte Ausgabe in zwei Büchern" von Kurd Laßwitz

Science-Fiction von 1897
Helicopter66vor einem Jahr

Historisch interessant: Erster Roman zum Thema „Invasion vom Mars“. Originelle, gut durchdachte Ideen zu Technologie und Gesellschaftsform der fortschrittlichen Marsianer aus dem Jahr 1897; mit einer deutlichen gesellschaftspolitischen Agenda des Autors.


Kurd Laßwitz Roman Auf zwei Planeten ist 1897, ein Jahr vor H. G. Wells Der Krieg der Welten erschienen und handelt ebenfalls vom Aufeinandertreffen von Menschen und Marsianern (im Buch „Martier“ genannt). Die beiden Autoren verfolgen aber zwei gänzlich unterschiedliche Ansätze. Während Wells Buch einen Kampf um den Lebensraum Erde aus darwinistischer Sicht beschreibt, den letztlich die „am besten Angepassten“ gewinnen, vertritt Laßwitz ein humanistisches Weltbild. Die Marsianer werden als technisch, intellektuell und moralisch hoch entwickelte Lebewesen idealisiert, die den Menschen zwar „hunderttausend Jahre voraus“ sind, aber diesen zunächst freundlich und wertschätzend begegnen. Dabei dürfte Laßwitz die eigene Widersprüchlichkeit bei seiner Darstellung der indigenen Bevölkerung in der Polarregion entgangen sein: Beim abwertenden Vergleich mit der „überlegenen“ Kultur und Sprache der deutschen Protagonisten seines Romans verliert er dieses Ideal aus den Augen. Gleichzeitig schließt er aus diesem Vergleich aber auf die Gefahr, die ein Aufeinandertreffen mit den Marsianern birgt: „Die Europäer haben so viele Völker niederer Zivilisation durch ihr Eindringen vernichtet, dass wir wohl wissen können, was für uns auf dem Spiel steht.“

Wenn man sich auf die antiquierte Sprache einlassen kann, kann der umfangreiche Roman als lebhaft erzählte Abenteuergeschichte gelesen werden. Das eigentliche Interesse richtet sich aber unweigerlich auf die originellen, gut durchdachten Ideen des Autors zu Technologie und Gesellschaftsform der fortschrittlichen Marsianer. Laßwitz stellt dabei deutlich – ganz im Sinne von Science-Fiction – didaktische Ansprüche an sein Werk, wobei ihm allerdings die wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse der unmittelbar folgenden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts fehlen (z.B. Relativitätstheorie, Motorflugzeuge). Bei der Beschreibung der Gesellschaftsform und Handlungsmotive der Marsianer verfolgt der Autor erkennbar die Agenda einer Weltanschauung, die sich auf Vernunft und individuelle Selbständigkeit gründet. Seine Bücher wurden von den Nationalsozialisten verboten.

Auf zwei Planeten ist vor allem von historischem Interesse; der Roman beschreibt als erster einen Kontakt mit Außerirdischen. Kurd Laßwitz gilt als Vorreiter deutschsprachiger Science-Fiction und wird häufig zusammen mit seinen Zeitgenossen H. G. Wells und Jules Verne genannt – auch wenn er in der Weltliteratur nicht denselben Stellenwert hat. Nach Kurd Laßwitz ist der bekannteste deutsche Literaturpreis für Science-Fiction benannt.

Cover des Buches Auf zwei Planeten (ISBN: B00FY41W4U)
Flaventuss avatar

Rezension zu "Auf zwei Planeten" von Kurd Laßwitz

Ein Klassiker mit erstaunlichen Ideen
Flaventusvor einem Jahr

Das erste, was jeder über diesen Science-Fiction-Roman wissen muss, ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Er wurde nämlich 1897(!) vom deutschen(!) Autor Kurd Laßwitz im Verlag von Emil Felber veröffentlicht. Vor diesem Hintergrund ist es höchst erstaunlich, welche Ideen der Autor in sein Buch gepackt hat.

Damit meine ich natürlich nicht den Umstand, dass es Marsianer gibt, sondern mit welcher Technik diese den Erdlingen begegnen. Es wird mit der Schwerkraft gespielt, Raumschiffe und Raumstation gebaut und sogar ein Blick in die Vergangenheit ist möglich. Nicht umsonst gilt dieser Roman als das Urgestein deutscher Science-Fiction-Romane.

Allerdings steht nicht die Technik im Vordergrund dieses Romans, sondern die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Menschen und den Marsianern bzw. Martier, wie sie im Roman genannt werden. Dass der Roman im Zeichen seiner Zeit betrachtet werden muss, zeigt sich gleich zu Beginn, als die Martier zum ersten Mal auf „zivilisierte“ Menschen treffen. Es passiert am Nordpol, dass ein Forschungsballon aus Versehen von den Martier zum Absturz gebracht wird und diese ganz froh darüber sind, endlich mit Menschen in Kontakt treten zu können, die sich nicht wie die „wilden“ Inuit aufführen (eine Einstellung, die so manche Nordpol-Expedition hat scheitern lassen).

Zuerst sind die Beziehungen auf Neugierde beider Seiten begründet und verlaufen weitestgehend friedlich. Natürlich sind die Martier technisch den Menschen überlegen und sind entsprechend arrogant. Gleichzeitig sehen sie ihre Gesellschaft als die einzig wahre Form an, wie ein Miteinander überhaupt möglich sein kann. Zuerst beginnt alles sehr zögerlich und Kurd Laßwitz lässt sich viel Zeit mit Erklärungen und der Ausarbeitung seiner Figuren.

Im weiteren Verlauf nimmt zwar die Dramatik zu, aber auch die Ereignisse werden etwas straffer erzählt bis er am Ende recht schnell die Ereignisse folgen lässt. Dies fand ich etwas unglücklich gewählt, dass die Erzählstruktur von gemächlich nach überstürzend gewechselt ist. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig sind die Liebesbeziehungen, die einen sehr großen Anteil in diesem Roman haben. Den ein oder anderen Science-Fiction-Leser, der die heutigen Romane kennt, wird diesen Umstand vielleicht mit gerümpfter Nase wahrnehmen. Dabei zeigen die Liebesbeziehungen wesentliche Aspekte in der Beziehung beider Planeten und schlussendlich auch, wie die Konflikte gelöst werden (was im Übrigen nicht deshalb passiert, weil die Martier keinen Krieg mehr kennen, was hier und da zu lesen ist).

Fazit

In diesen Roman wurden etliche Dinge hineininterpretiert. Bis hin zu irgendwelchen philosophischen Aspekten. Das kann man machen, muss man aber nicht. Man kann diesen Roman auch einfach nur als Science-Fiction-Roman lesen und muss lediglich einzig und allein berücksichtigen, dass diese anno 1897 veröffentlicht wurde, um die diversen Unzulänglichkeiten innerhalb der Geschichte passend einordnen zu können und die so oder so nicht im Vordergrund dieses Romans stehen. Für Genre-Freunde ist dieser Urvater deutscher Science-Fiction-Literatur mit Sicherheit einen Blick wert.

Cover des Buches Auf zwei Planeten (ISBN: 9783453139749)
Joks avatar

Rezension zu "Auf zwei Planeten" von Kurd Laßwitz

Rezension zu "Auf zwei Planeten." von Kurd Laßwitz
Jokvor 12 Jahren

Kurd Lasswitz beschreibt das erste Aufeinandertreffen der Menschen mit den Bewohnern vom Mars. Diese sind am Nordpol der Erde "sesshaft" geworden und werden von drei Polarforschern entdeckt, die mit ihrem Ballon abstürzen. Lasswitz beschreibt detailliert die ersten Kommunikationsversuche, die Verständigung, das gegenseitige Verstehen. Obwohl die "Martianer" hoch entwickelte Vernuftwesen sind, versuchen sie letztlich doch, sich die Erde und die Menschen Untertan zu machen. Das gelingt aber nicht und so endet das Buch mit dem Frieden zwischen den beiden Planeten.

Ich wusste gar nicht, dass es so früh (1897) schon so gute Science Fiction gegeben hat. Natürlich mutet einiges ein wenig "verstaubt" an, aber ansonsten hat dieser Roman alles, was auch ein moderner Science Fiction Roman hat. Eine interessante Handlung, viele sehr interessante Ideen, gute Charaktere und Sprache. Mir persönlich hat es ein wenig an Spannung gefehlt. Aber insgesamt: geine gute Leseempfehlung für alle Science Fiction Interessierte.

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