Rezension zu "Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16. - 20. Jahrhunderts" von Kurt Dülfer
OrishaDas Lesen von alten Handschriften gehört für einen Archivar zu seiner täglichen Arbeit. Doch wie kann man das Lesen erlernen oder gar üben? Ganz einfach mit diesem Buch.
Die Archivschule Marburg hat 50 Schrifttafeln der deutschen Paläographie vom 16. bis ins 20. Jahrhundert in diesem Buch veröffentlicht. Neben einer allgemeinen Einführung zum Verhältnis von Schrift und Kunst, gibt es eine kurze Einführung in das Verfassen von Transkriptionen und eben jene 50 Tafeln, die Auszüge aus Akten enthalten. Im Anhang finden sich die transkribierten Texte zum Vergleich.
An sich bietet das Buch eine gute Möglichkeit sein Talent im Schriften-Lesen und Transkribieren von Texten zu testen und zu vertiefen. Negativpunkte, und daher nur drei Sterne, sind für mich zum einen die Auswahl der Texte - viele Texte gleichen sich inhaltlich und sie stammen vor allem aus nur einem Archiv - dem Staatsarchiv Marburg. Hier möchte ich einfach erwähnen, dass die Vielfalt an Texten, mit denen man in einem Archiv Berührung haben kann, einfach nicht widergespiegelt wird. Zudem wären Schrifttafeln mit den Buchstaben (Schriften vom 16. - 20. Jh) und eine allgemeinere Einführung in die Paläographie wünschenswert gewesen. Ebenso würde ich mir ein Abkürzungsverzeichnis mit den gängigsten Abkürzungen wünschen, schließlich müssen diese bei den Transkriptionen entschlüsselt werden.
Fazit: Ein solides Buch zum üben, aber durchaus verbesserungswürdig.