Rezension zu "Wendepunkte der Geschichte" von Kurt Schreiner
Aus dem Klappentext wagte ich herauszulesen, dass eine kritische Auseinandersetzung mit eben Wendepunkten der Geschichte im Buch erfolgen sollte. Genau das macht das Buch aber nicht. Es werden "nur" subjektiv ausgewählte Ereignisse zwischen Gutenbergs Buchdruckerfindung und den Anschlägen auf das WTC 2011 erzählt. Die Auswahl ist dabei wirklich subjektiv: Es finden sich der Mauerfall neben dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 der deutschen Fußballnationalmannschaft. Elvis Presley wird ein Kapitel gewidmet wie auch dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour. Diese Punkte der Geschichte sind nicht immer wirkliche Wendepunkte. Die einzelnen Kapitel sind in einer verständlichen Sprache geschrieben und wirken bisweilen zu locker erzählt. Quellen fehlen komplett und einiges erscheint zu folkloristisch. Es stellt sich die Frage, was der Autor nun wirklich erreichen wollte. Eine Auseinandersetzung oder gar Bewertung findet nicht statt. Wer dies lesen möchte ist bei Robert Cowleys "Was wäre wenn?" besser aufgehoben. Dieses Buch liefert nur eine Nacherzählung der groben Linie der abendländischen Kultur, ein schnell zu lesendes "Best Of" der europäischen Geschichte. Vom Titel her ist das aber zu wenig...