Trokosi: ein umstrittener Brauch wo Jungfrauen als Trokosi einem Götterschrein geweiht werden, wo sie dann als Sklavinnen des Pristers leben müssen. Gladys war eine eifrige Medizinstudentin und versuchte in ihrer Heimat Ghana über HIV und Aids aufzuklären. Speziell mit den Trokosi nahm sie Kontakt auf und versuchte Hilfe und Aufklärung zu bieten. Nun ist sie ermordet und die Ermittler versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Die Lager sind gespalten, denn die einen wollen Traditionen bewahren und HIV und Aids wird als Hexerei abgetan. Auf der anderen Seite gibt es die wo selbst Informationen weiter geben oder suchen und die Bevölkerung schützen wollen. Mitten in dieses Fadenkreuz gelangen die Ermittler und es geht um viel mehr als um die Aufklärung des Mordes an Gladys. Kwei Quartey ist ein sehr realistisches, beklemmendes und spannendes Buch gelungen. Die Gefahren von HIV und Aids werden drastisch dargestellt und diese Geisel wird oft noch verharmlost oder als Hexerei dargestellt. Alles verpackt in einen spannenden und ershcütternden Thriller.
Alle Bücher von Kwei Quartey
Trokosi
Accra
Murder at Cape Three Points
Neue Rezensionen zu Kwei Quartey
Wie stellen wir uns Protagonisten in Büchern vor? So wie sie beschrieben werden? Doch halten wir an dieser Vorstellung fest? Oder verändert sich das Bild? Dieses wunderbare Buch, sehr spannend, entführt die Leser in eine andere Kultur, mit zahlreichen Bräuchen und Traditionen, die uns (in meinem Falle Europäerin) fremd sind. Während des Lesens ist mir aufgefallen, dass ich mich immer wieder selbst daran erinnern musste, halt, der Ermittler Darko Dawson ist dunkelhäutig! Warum stelle ich ihn mir aber mit heller Hautfarbe vor? Weil in unserern Köpfen dieses Bild so gespeichert, so eingemeiselt ist. Diese Erfahrung hat mich sehr bereichert und dazu angeregt, weitere Bücher zu lesen, in denen ausschließlich dunkelhäutige Personen die Protagonisten sind. Kwei Quartey hat meine Horizont immens bereichert. Ich danke ihm dafür, ein solches Meisterwerk geschaffen zu haben!
Accra, Hauptstadt von Ghana. Dort, in einem Elendsviertel, wo Kinder sich von Müll und dreckigem Wasser ernähren geschieht ein Mord. Für die Polizei nichts ungewöhnliches, denn am liebsten betreten sie „Sodom und Gomorra“, wie das Viertel umgangssprachlich genannt wird, gar nicht erst. Doch Darko Dawson sieht das anders. Er ist Polizist mit Leidenschaft und findet dass jeder ein Recht auf Polizeischutz hat, auch die Bewohner der Slums. Doch erst als eine zweite verstümmelte Leiche auftaucht, bekommt er ein wenig Unterstützung und stößt dabei auf einen Mörder der nur Gutes im Sinn hat …
Anfangs fiel mir der Einstieg in die Geschichte recht schwer, so ganz wollte ich nicht mit dem Schreibstil warm werden. Für einen Krimi ist mir einfach zu „seicht“, statt spannenden Umschreibungen, gibt es hier schonungslose Beschreibungen. Allen voran von der Alltagssituation, dem Kampf ums Überleben. Insgesamt bin ich überrascht, im positiven Sinne. Obwohl der Autor hier keinen packenden Schreibstil verwendet, wirkt die Geschichte, auch und eben durch die vielen bildlichen Beschreibungen auf ihre Art. Nachhaltig, denn zwangsläufig beginnt der Leser über das nachzudenken was er hat und andere, z.B. die Bewohner Accras, nicht.
Hierbei handelt es sich um den zweiten Band der „Darko Dawson“-Reihe. Ich selbst kenne den Vorgänger nicht und hatte auch nicht das Gefühl, dass mir etwas an Wissen fehlte. Ein Direkteinstieg ist also möglich.
Dieses Buch ist anders. Aufrüttelnd und doch spannend.
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