Cover des Buches Der geheime Faden (ISBN: 9783547710342)
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Rezension zu Der geheime Faden von Kylie Fitzpatrick

Rezension zu "Der geheime Faden" von Kylie Fitzpatrick

von FabAusten vor 13 Jahren

Rezension

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FabAustenvor 13 Jahren
Der geheime Faden …. Eine junge Historikerin gerät in den Besitz eines sehr alten Tagebuchs, welches sich seit vielen Jahren in Familienbesitz befindet. Es wurde von einer der Frauen geführt, die an dem berühmten Teppich von Bayeux stickten. ---- Der Teppich von Bayeux entstand etwa um 1070/80 und war ursprünglich wohl über 70m lang, wovon immerhin noch etwa 68m erhalten geblieben sind. Wirklich eine überwältigende Größe. Er wurde auf der gesamten Länge mit 60 Einzelszenen bestickt, welche den Aufstieg von William, the Conquerer auf den englischen Thron abbilden. Als Abschluss dieses Vorgangs und des Teppichs wird die Schlacht von Hastings am 14. Oktober 1066 dargestellt. ---- Die Stickerin Leofgyth, die (untypischer Weise) des Lesens und Schreibens mächtig ist, erzählt in ihrem Tagebuch von den Vorgängen am englischen Königshof zwischen 1064 und 1066. Hier wird sie Zeugin wie die Herrschenden ihre Intrigen spinnen, Bünde schließen und ihre Herrschaft zu verteidigen versuchen. …. 2003 beginnt die Geschichtsdozentin Madeleine mit der Übersetzung des Manuskripts und entschlüsselt nicht nur die niedergeschriebenen Worte, sondern auch ein Geheimnis, das bis in ihre jüngste Familiengeschichte reicht. Sie entdeckt, dass der Teppich mehr zeigt als lediglich die offensichtliche Machtübernahme durch den Normannen William. …. Zufälligerweise stolperte ich über diesen Roman als wir an der Uni den Teppich von Bayeux behandelten. Ich griff natürlich zu, da das Thema für mich in dem Moment sehr aktuell war und sich der Klappentext vielversprechend ausnahm. Dennoch erwartete ich keineswegs ein fachlich fundiertes Werk, sondern einfach gute Unterhaltung. Obwohl meine Erwartungen also nicht allzu hoch waren (oder vielleicht doch), wurden sie unterschritten. Die Geschichte wies einige Fehler auf, die man mit ein wenig mehr Recherche hätte ausmerzen können. Allein, dass Leofgyth lesen und schreiben konnte, ist sehr unwahrscheinlich. Gut, hier hätte ich noch ein Auge zugedrückt, aber die Geschichte wusste ebenso wenig, zu überzeugen. Obwohl die verschiedenen Zeitebenen recht gut miteinander verwoben wurden, empfand ich die mittelalterliche Episode (trotz Fehler) als spannender. Durch die Intrigen und die normannische Bedrohung gab es hier einen deutlich größeren Spannungsbogen. Wobei wir hier von der Spannung sprechen, die im Rahmen dieses Romans aufkam. Gemeint ist nicht Spannung in der Besten aller möglichen Welten. Auf jeden Fall wollte ich gerne so viel wie möglich über die Geschichte am mittelalterlichen Hof erfahren und so wenig wie möglich über Madeleine und ihre Probleme. Zum einen war sie mir als Charakter recht unsympathisch und dann wurde ihr zum Beispiel noch eine Liebesgeschichte angedichtet, die überflüssig und deplaziert wirkte. Das Familiengeheimnis brauchte es am Ende ebenso wenig. … Insgesamt war mir der gesamte Roman, seine Idee und Umsetzung, zu banal. Allerdings soll das Cover lobend erwähnt werden. Es ist wirklich durchdacht und hübsch. Allein dadurch können aber nicht mehr als 2 Sterne gerechtfertigt werden.
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