Wenn ich an Afrika denke, denke ich als erstes an wilde Tiere, an Safari, an wunderschöne Sonnenuntergänge. Schwarze Tiersilhouetten vor einer blutroten Kugel. Genau diese Assoziationen haben Kim und Tonya Illman in ihrem Bildband Afrika - Auf Safari eingefangen.
Was an diesem Bildband so faszinierend ist, sind die Techniken, mit denen die Fotos aufgenommen wurden. Natürlich kann man die wilden Tiere mit guten Objektiven heranzoomen. Aber dabei entstehen keine Bilder wie hier. Die beiden haben ihre Kamera beispielsweise auf ein kleines ferngesteuertes Auto geschnallt und sind damit den Löwen bis vor die Nase gefahren. Neugierig wie Katzen sind, nähern sie sich dem fremden Objekt schnüffelnd und vorsichtig, ihr Spieltrieb ist geweckt. Manchmal verwendeten sie statt des Autos auch eine Drohne.
Dabei sind einmalige Aufnahmen entstanden, gestochen scharf, witzig, eindrucksvoll, verblüffend. Zu jedem Foto gibt es eine kleine Hintergrundgeschichte, manchmal auch Aufnahmetipps wie die verwendelte Blendeneinstellung. Es ist ein Bildband von Fotografen für Fotografen und solche, die es werden wollen. Sie stellen sogar ihre komplette Ausrüstung vor.
Was mir besonders gefällt ist, dass die beiden nicht nur ihre eigenen Fotos präsentieren, sondern auch Tipps für Hobbyfotografen geben, die selbst auf Safari gehen wollen. Sie erzählen, wie die Bilder entstanden sind, welchen Guide sie auf ihrer Safari hatten. Einige Fotos zeigen das Auto samt den wilden Tieren, die sich ihm und der montierten Kamaera nähern. Diese Making Of Bilder sind wahnsinnig interessant. Die beiden warnen aber auch vor den Gefahren einer Safari, und weisen darauf hin, wie gefährdet einige Tierarten sind. Ein schönes Foto ist sicherlich toll, aber man sollte dabei immer Rücksicht auf die Tiere nehmen.
Afrika - Auf Safari gefällt mir deshalb so gut, weil die Fotos im Vordergrund stehen. Oftmals sind diese Bildbände recht textlastig, sie bilden eine Mischung aus Reisebericht und Fotobildband. Hier gibt es zwar ein ausführliches Vorwort, aber danach folgen nur noch Seiten voller eindrucksvoller Aufnahmen und kurzer Beschreibungen dazu, aber keine langen Fließtexte. Ich habe mich in die Aufnahmen und dieses Buch verliebt, möchte am liebsten sofort meine Kamera einpacken und meine eigene Safari machen.
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