Rezension zu Das Gewicht des Glücks von Kyoichi Katayama
Rezension zu "Das Gewicht des Glücks" von Kyoichi Katayama
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
Aki und Sakutâro finden in der Mittelschule wie vom Schicksal zusammengeführt zueinander. Ihre Annäherungen sind vorsichtig, dennoch lieben sich die beiden so sehr, dass Saku-chan selbst die Krankheit auf sich nehmen wollen würde, die Akis Körper nach und nach auszehrt, doch er weiß, dass dies nicht möglich ist – und das Ende ihrer Träume naht... Nur selten habe ich ein Buch in der Hand gehabt, dass mit so vielen Emotionen gespickt war, wie dieses. Der Leser merkt relativ schnell, dass die jugendlichen Idylle, die sich Aki und Sakutâro ausmalen, nicht zur Realität werden kann. Die Kapitel schwanken zwischen der Wirklichkeit und der vergangenen Zeit, wobei sich zum Ende hin beides annähert. Einfühlsam beschreibt der Autor, wie Saku-chan, wie Aki ihn liebevoll nennt, seine Freundin auf dem Leidensweg, den diese durchzustehen hat, aufopferungsvoll begleitet, und versucht sogar, mit ihr aus dem Krankenhaus zu fliehen, doch leider ohne Erfolg. Anfangs habe ich mich über den Originaltitel gewundert, der „Socrates in Love“ lautet, doch je mehr ich in die Geschichte der beiden Liebenden eintauchte, wurde es mir bewusst: In dem Geflecht von Freude und Leid hat Katayama philosophische Dialoge über die Liebe, das Glück und den Tod gekonnt eingewebt, die die Geschichte wunderbar ergänzen und den Leser zum Nachdenken anregen. Schön fand ich auch zu Anfang die kurze Erläuterung der Namen von Sakutâro und seinem Freund Ôki, dessen Vorname von Ryûnosuke Akutagawa, einem großen Schriftsteller in der japanischen Geschichte, angelehnt ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass dem Autor ein Buch gelungen ist, bei dem man nicht drumherum kommt, die ein oder andere Träne zu vergießen.