Cover des Buches Blütenweißer Hass - Narrando 2 (ISBN: 9789963523313)
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Rezension zu Blütenweißer Hass - Narrando 2 von Kyra Dittmann

Sozial-ökologische Probleme kunstvoll eingewoben in einen dystopischen Roman

von Bella233 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Thematik gut ausgearbeitet. Mir fehlte es etwas an Spannung, aber sonst gut.

Rezension

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Bella233vor 9 Jahren
Narrando - Blütenweißer Hass von Kyra Dittmann ist der zweite Teil einer dystopischen Trilogie und 2014 im Verlag bookshouse erschienen.

Zur Geschichte:
Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Nach unzähligen Naturkatastrophen, atomaren Unfällen und der sogenannten Havokade hat sich die Welt stark verändert. Große Teile sind verstrahlt und als Lebensraum kaum noch nutzbar. Übrig geblieben ist ein Kontinent namens Narrando. Die Menschheit teilt sich in zwei Gruppierungen auf. Die sogenannten Hot Bloods (die reichen Wissenschaftler) leben unter einer schützenden Kuppel, während die armen Parias (Bauern) außerhalb in den Wäldern ihr Dasein fristen müssen. Doch nicht alle Parias wollen sich diese Ungerechtigkeiten gefallen lassen. Jai ist jung und ehrgeizig und führt eine Rebellengruppe (die Outlaws) an. Vella hingegen ist die Tochter des Hot Blood Präsidenten. Beide sind sich näher gekommen, als Vella und ihre Compania (Dienerin) Marta versehentlcih in Gefangenschaft der Outlaws gerieten. Jai ahnte nicht, wen er tatsächlich vor sich hatte und verliebte sich in die vermeintliche Compania Vella.

Hier setzt nahlos der zweite Band an. Jai findet Vellas wahre Identität heraus. Zunächst glaubt er an einen Irrtum und daran, dass die Liebe zwischen ihnen stärker ist. Doch auch die sozialen Probleme nehmen weiter zu. Das Essen neigt sich dem Ende und schon bald werden wieder nur Insekten auf dem Speiseplan stehen. Und es verschwinden weiterhin Parias. Auch die Opfer von Verätzungen nehmen immer noch zu. Als sie endlich Gewissheit haben, dass die verschwundenen Parias als Sklaven in den Mienen arbeiten müssen, schmieden sie einen Befreiungsplan.

Eigene Meinung:
Es gibt eine sehr gut durchdachte Handlung. Kyra Dittmann hat es auf faszinierende Art und Weise geschafft soziale Probleme (reiche Wissenschaftler/arme Handwerker), ökologische Probleme (Radioaktiver Müll, Fracking) und ökonomische Probleme (Machtgier Einzelner) in einem dystopischen Roman "einzuweben". Dieser Leistung zolle ich meinen ganzen Respekt und es ist wohl der wichtigste Grund warum ich hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen werde!

Ich finde es unglaublich mutig von Kyra Dittmann all diese Themen, die gesellschaftlich von zentraler Bedeutung sind und gerade aktuell immer mehr an Wichtigkeit zunehmen, in ihrem Werk zu verarbeiten. Dafür möchte ich dir, liebe Kyra, ein ganz großes Lob und Dankeschön aussprechen!
Es gehört viel schreibtechnisches Geschick dazu so "trockene" Themen in einen Unterhaltungsroman einzuarbeiten ohne dass er langweilig wirkt.
Das hat Kyra Dittmann wirklich super hinbekommen.

Wer diese Rezension liest, wird sich jetzt sicher wundern, warum ich trotzdem nur 3 Sterne vergeben habe. Dazu muss ich zunächst einmal anführen, dass ein Leseerlebnis ja immer mit einem sehr subjektiven Empfinden verbunden ist. Ich lese dystopische Romane sehr gerne, weil alles völlig unvorhersehbar und meist total abgedreht ist. Ich brauche das einfach. Kontinuierliche Spannung und Action. Ich muss immer wissen wollen, wie es weiter geht und mich jedes Mal ärgern, dass ich einfach nie darauf gekommen wäre, was passiert. Deshalb liebe ich Dystopien, wie "Panem", "Divergent", "Selection" oder "Maze Runners". Mir hat einfach die Action gefehlt. Für mich war alles total vorhersehbar und ab der Hälfte war mir irgendwie immer klar, was als nächstes passieren würde (zumindest in groben Zügen). Mir ist auch immer noch nicht klar, weshalb Vella und Jai überhaupt Gefühle füreinander haben...da fehlte mir einfach im ersten Band der emotionale Aufbau und das hat sich auch im zweiten Band noch stark ausgewirkt. Ich konnte irgendwie gar nicht mit Jai, Vella, Roover, Marta oder sonstwem mitfühlen. Deshalb muss ich leider einen Stern für die fehlende Spannung und einen Stern für die (bei mir leider nciht aufkommen wollenden Emotionen) abziehen. Alles in allem ist es aber ein wirklich tolles Buch.

Ich gebe also 3 Sterne und eine klare Leseempfehlung an jene, die gern Romane lesen, die sich mit gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Themen auseinandersetzen.




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