*„Psychischer und emotionaler Stress machen auf die Dauer krank. Dies sind aber bei weitem nicht die einzigen Faktoren, die uns zu schaffen machen, die uns auspowern, bis die Akkus leer sind.“*
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Unruhe, Antriebslosigkeit, Panikattacken … unter diesen Stichworten wird das allgegenwärtige Phänomen Burnout häufig im medialen Diskurs präsentiert. Somit kommt es fast zwangsläufig zu einer Gleichsetzung der neuen “Volkskrankheit“ mit psychischen Problemen oder schwachen Nerven, bis hin zur einer emotionalen Schwäche. Doch dabei wird die Tatsache verkannt, dass Burnout in vielen Fällen aufgrund körperlichen Beeinträchtigungen entsteht. Selbst depressive Verstimmungen können Ausdruck einer solchen Fehlfunktion sein.
Fernab von psychischen Erklärungen oder gar esoterischen Ratschlägen nimmt dieser Band dezidiert körperliche Ursachen in den Blick. Zusätzlich werden in den jeweiligen Kapiteln Risikofaktoren vorgestellt, wie etwa:
> Schlagmangel
> Bewegungsmangel
> Darmstörungen
> Bewegungsmangel
> Schmerzende Probleme mit der Halswirbelsäule
> Nährstoffmangel, ...
Ein wichtiger Faktor eines funktionstüchtigen Körpers ist ein sich im Gleichgewicht befindender Zellstoffwechsel. Wie fatal ein Zusammenbruch dieses Energiesystems sein kann, führen die beiden Autorinnen anschaulich vor Augen. Sie verifizieren Burnout als eine Erschöpfung der Zellkraftwerke, die eben einhergeht mit körperlichen Auswirkungen wie etwa Darmstörungen. Immer mehr scheinen wir zu vergessen, dass wichtige Energielieferanten in vielen Lebensmitteln enthalten sind. Auch hier wird dem Leser gezeigt, warum es unverzichtbar ist, auf eine ausgeglichene Ernährung zu achten. Im Rahmen der Nahrungsmittel werden elementare Begriffe wie Fette oder Proteine näher erläutert und in ihrer Funktion innerhalb des Körpers betrachtet. So vermittelt der Band ebenfalls Einblicke in wesentliche Körperfunktionen.
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Hochinteressant sind zudem einzelne Experteninterviews mit Chemikern, Biologen und insbesondere auch Ärzten, die auf wissenschaftlicher Basis fundierte Hintergrundinformationen zu Krankheitsbildern, Therapiemöglichkeiten und den neuesten Forschungsansätzen liefern. Zusatzinfos bieten auch in den Text eingeschobene Kästchen, die der Definition und näheren Beschreibung spezieller Stichworte dienen, z.B. Stichwort Ballaststoffe oder Darmflora.
Ebenfalls werden zahlreiche Tipps gegeben, wie man mit körperlichen Mangelerscheinungen sinnvoll umgehen kann. Konkrete Krankheitsbilder, zu denen etwa Darmträgheit oder Kryptopyrrolurie gehören, bleiben häufig unerkannt, obwohl sie bin in den Burnout führen können.
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Dass die beiden Autorinnen dieses Ratgebers bereits jahrelang erfolgreich in der Burnout-Therapie tätig sind, wird während der Lektüre verständlich. Sie lassen wissenschaftliche Fakten aus den Bereichen der Evolutionsbiologie, Biochemie und Biophysik auch für Laien nachvollziehbar und vor allem für die eigene Lebenssituation nutzbar werden. Das Buch ist eine Aufforderung zum Umdenken und Aktivwerden, damit der Kampf gegen Burnout gar nicht erst geführt werden muss! Ein lohnenswertes, lesenswertes Buch!
Rezension zu "Der Burnout-Irrtum: Ausgebrannt durch Nährstoffmangel. Burnout fängt in der Zelle an. Das Selbsthilfeprogramm mit Test, Übungen, Adressen und ... mit Praxistipps und Fallbeispielen" von Uschi Eichinger