„Es war schon absurd, dass Männer es zwar mochten, wenn Frauen Burger verdrückten, aber die Folgen davon hassten.“
In FAT begleitet man Lina, die ihr ganzes Leben lang unter ihrem Körper und den verletzenden Kommentaren ihrer Mitschüler gelitten hat. Als sie sich eines Tages entscheidet, etwas zu ändern, beginnt für sie nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Achterbahnfahrt. Zwischen Diät, Fitness, Selbstzweifeln und Erwartungen versucht Lina, sich selbst wiederzufinden – und vielleicht auch ein Stück Gerechtigkeit zu bekommen. Doch was passiert, wenn man glaubt, das eigene Glück an eine Zahl auf der Waage binden zu müssen?
Ehrlich gesagt hätte mich das Cover auf den ersten Blick gar nicht so angesprochen – und nach dem Lesen würde ich sagen, es passt auch nicht perfekt zum Buch. Trotzdem wollte ich unbedingt mal ein Buch lesen, das sich mit Mobbing, Körperwahrnehmung und dem gesellschaftlichen Schlankheitswahn beschäftigt.
Die Grundidee hat mich sofort an die Serie Insatiable erinnert – auch hier geht es um Selbstbild, Veränderung und eine gewisse Form von Rache, nachdem man jahrelang gemobbt wurde. Und ich kann sagen: Dieses Buch hat mich komplett gefesselt. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen – ein echtes One-Sitting-Book!
Das Buch wird aus Linas Ich-Perspektive erzählt – genau das liebe ich. Die kurzen Kapitel machen das Lesen super angenehm und flüssig. Lina war mir unglaublich sympathisch – sie kämpft, zweifelt, fällt hin und steht immer wieder auf. Dafür hat sie wirklich meinen Respekt verdient. Jona dagegen war für mich das genaue Gegenteil: ein Charakter, den man einfach nicht mögen kann.
„Er ist süß, aber eher auf die Art, wie Schokolade süß ist. Schmeckt gut, ist aber eigentlich Gift und ungesund.“
Solche Sätze zeigen perfekt, wie feinfühlig und gleichzeitig bissig der Schreibstil von L. Ochrasy ist.
Die knapp 300 Seiten sind nur so dahingeflogen. Und das Ende – damit habe ich wirklich nicht gerechnet! Umso besser fand ich es, weil es nochmal zeigt, dass das Leben und Selbstliebe nicht immer geradlinig verlaufen.
FAT ist ein ehrliches, starkes und emotionales Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt und wichtige Themen wie Selbstakzeptanz, Körperbild und gesellschaftlichen Druck aufgreift – ohne belehrend zu wirken. Ein Buch, das man schnell liest, aber das einem noch lange im Kopf bleibt.
⭐️ Bewertung: 4.5 Sterne / 8.5 von 10









