Rezension zu "FAT" von L. Ochrasy
Ich glaube emotional und triggernd trifft es hier ganz gut. Sowohl die Protagonistin Paulina/Lina, als auch ihr Mobber Jonas sind ein wandelnder Trigger im Buch. Wer mit dem Thema Mobbing und Fatshaming nicht gut zurecht kommt, sollte das Buch vielleicht lieber nicht lesen bzw. zumindest nicht alleine 🥰
Das ganze Geschehen spielt in einer Schulszenerie, was mich mittlerweile nicht mehr ganz so abholt, da ich aus dem Schulalter raus bin und mich daher kaum noch mit Buchcharakteren, die sich in diesem Alter bewegen, identifizieren kann. Ändert aber nichts an der guten Message des Buches!
Hier wird Mobbing nochmal ganz anders thematisiert und zwar, wenn man seinen Mobbern als neue Person begegnet und einfach nicht als das "Alte" Ich wiedererkannt wird. Hier tun sich wirklich Abgründe auf: Charaktere von denen man dachte sie gehören zu den Bösen, scheinen nicht mehr böse zu sein, die Guten verändern sich etc. Das Buch regt wirklich den heutigen Zeitgeist an (s. Body positivity vs. Fat and Thinshaming). Auch in welchen absurden Zwiespälten oder doppelmoralischen Denkweisen sich einige der Charaktere bewegen, ist hoch spannend und hat mich an mancher Stelle wirklich fassungslos gemacht. Wirklich ein tolles Buch von L. Ochrasy! Es zeigt einem nur nochmal auf, was die richtige oder eben auch falsche Gesellschaft für einen oder mit einem anstellt. Thema Oberflächlichkeit wird hier ganz groß geschrieben!
Ich mochte die Art und Weise wie die Autorin das Thema in ihrem Buch abhandelt, um darauf aufmerksam zu machen, dass es nicht nur unser Umfeld ist, das uns respektieren muss, sondern auch wir selbst uns lieben sollten wie wir sind, sonst kann uns das in eine Richtung verändern, die wir selbst nie wollten. Ob Lina das gelingt?
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