Ich muß zugeben, ich habe etwas vollkommen anderes erwartet, als das, was ich bekam. Das Buch ist weder witzig noch frech, weder cool noch biestig. Es ist böse, grausam und realitätsnah.
Es beginnt mit der Geiselnahme der Familie. Alle werden in der Abstellkammer zusammengetrieben und eingesperrt. Die Mutter alkohol- und tablettenabhänig, der Stiefvater ein Feigling, der gleich am Anfang übel von den Geiselnehmern zugerichtet wird und der Stiefbruder eine fette Nervensäge. Emma selbst ein verwöhntes Mädchen auf Rebellenkurs.
Doch die Geiselnehmer kennen keine Gnade, keine Milde. Sie nehmen sich, was sie wollen und machen es sich im Haus bequem. Was sie wollen, bleibt erst einmal unklar.
Emma, fast 18 Jahre alt, soll die Männer bekochen und putzen, solange sie sich im Haus aufhalten. Sie versucht, einen Vorteil aus ihrer Jugend und scheinbaren Unschuld zu ziehen, muß aber leider schmerzlich erfahren, dass ihr dies bei den Männern nicht gelingt. Und so wird auch Emma zum Opfer. Doch sie will sich damit nicht abfinden und versucht, irgendwie einfach nur lebend aus dieser Situation herauszukommen.
Die Geschichte ist wirklich brutal und grausam. Ich finde, dass der Titel und Klappentext etwas anderes erwarten lässt. Der Familie wird wirklich übel mitgespielt.
Ich war erschüttert und erschrocken über den Verlauf der Story und habe oft genug gehofft, dass es doch anders kommt, als es dann kam.
Eine wirklich grausam böse Geschichte über eine Geiselnahme und deren traumatischem Verlauf.
L. S. Anderson
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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L. S. Anderson - Bitch
eBook - 203 Seiten
In wenigen Worten könnte man sagen - wenig ereignisreich.
Wenn man den Klappentext so liest, hat man schon eine gewisse Vorstellung, was einen hier erwartet.
Was die Beschreibung der Protagonistin angeht, wurde auf jeden Fall nicht gelogen.
Sie ist tatsächlich ziemlich kaltschnäuzig, abgebrüht und überheblich - wahrlich kein Sympathie-Träger…
Auch die Mutter, der Stiefvater und der Stiefsohn können schlichtweg nicht mit Sympathie punkten.
Die Story selbst ist räumlich und zeitlich sehr beschränkt, man erfährt auch nur wenig über die Gedanken der Anderen.
Erzählt wird durchweg aus Emma's Sicht - ihre Gedanken, ihre Wünsche, ihr Abscheu gegen ihre neue Familie.
Der Abgang ist nochmal skrupellos und kaltschnäuzig, aber leider auch nur kurzfristig spannend.
Positiv ist mir allerdings der Schreibstil aufgefallen - der war wirklich klasse, das Buch ließ sich angenehm und flüssig lesen.
Da mich die Story aber leider nicht so gepackt hat wie erhofft, gibt's von mir nur 3 Sterne.
* digitales Rezensionsexemplar von NetGalley & TopKrimi
Emma ist schon lange frustriert, seit ihre Mutter ihren Vater verlassen
hat, ein Kontaktverbot erwirkte und sie in ein neues Leben mit
Stiefvater und -bruder zwang. Eines abends dringen drei Männer in das
Haus der Patchwork-Familie ein und nehmen sie als Geiseln. Niemand weiß
wer sie sind, woher sie kommen und vor allem was sie wollen. Doch Emma
spürt mit jeder Minute deutlicher, dass dies ihre Chance ist, dem Leben,
in das ihre Mutter sie gezwungen hat, zu entfliehen. Doch muss sie
vorsichtig sein, damit die Verbrecher ihren Plan nicht noch vereiteln...
Einerseits ist es für den Leser verständlich, dass Emma aus dieser
„erzwungenen“ Familie ausbrechen möchte, nicht ganz nachvollziehbar ist
jedoch, warum sie nach wie vor ihren Vater regelrecht vergöttert. Denn
man erfährt durch diverse Rückblenden die schrecklichsten und
grausamsten Dinge, die niemand, schon gar kein Kind, je erleben sollte.
Vermutlich haben aber ebenjene Ereignisse Emmas Charakter geprägt und
ihr Weltbild geformt. Somit schwankt man zwischen Abscheu und Mitleid,
eine konkrete Tendenz zeichnet sich zunächst nicht ab. Allerdings wird
die Hauptfigur mit jeder Aktion unsympathischer, und obwohl man auch die
Taten der Verbrecher wahrlich nicht gutheißt, so kann man sich schwer
entscheiden, wer grausamer ist.
Sprachlich recht einfach gehalten, bietet der Thriller hauptsächlich
eins: Brutalität. Zwar wird versucht knifflige Verwicklungen einfließen
zu lassen, doch können diese auf den ersten Blick durchschaut werden.
Somit wird mehr auf derbe Aussagen und körperliche Grausamkeiten
gesetzt, die detailliert aufs Papier gebannt wurden. Natürlich ist man
sich als Leser, der sich im Vorfeld informiert hat, darüber bewusst,
dass man keinen seichten Gänseblümchen-Thriller vorgesetzt bekommt,
dennoch hätte man sich definitiv mehr Niveau gewünscht.
Auf Grund diverser vorhersehbarer Aspekte kann die Spannung sich nicht
in der gewohnten und erwünschten Weise entfalten, wodurch gleichzeitig
die Atmosphäre auf der Strecke bleibt, die eigentlich drückender Natur
hätte sein sollen. Fehlende Emotionen tragen dazu bei, dass man das
Gefühl hat einem reinen Faktenreport zu folgen, was schade ist, da
durchaus einiges an Potential erkennbar ist, um einen gleichsam
geistreichen wie verstörenden Thriller zu kreieren. So aber leider nur
eine schwache Umsetzung mit vielen verschenkten Möglichkeiten.
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