Lafrentz Manfred

Lebenslauf

Manfred Lafrentz hat mehrere Romane veröffentlicht (überwiegend im Genre der Phantastik) und ist in unterschiedlichen Anthologien mit Kurzgeschichten vertreten. Er schreibt auch Texte für Rundfunksendungen der ARD.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lafrentz Manfred

Cover des Buches In den Falten des Himmels (ISBN: 9783948218249)

In den Falten des Himmels

(3)
Erschienen am 15.02.2021

Neue Rezensionen zu Lafrentz Manfred

Cover des Buches In den Falten des Himmels (ISBN: 9783948218249)
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Rezension zu "In den Falten des Himmels" von Lafrentz Manfred

nirak03
Krieg und Verderben über Kiel



Der Dreißigjährige Krieg tobt durchs Land, auch das hoch im Norden liegende Kiel bleibt davon nicht verschont. Allerdings verfolgt der Protestant Petrus Witte ganz andere Ziele, er hat sich zum Hexenkommissar ernannt und will alle Hexen brennen sehen. So reist er im Jahre 1644 nach Kiel auf der Suche nach neuen Opfern. Die Magd Maiken Harder gerät in seine Fänge. Sie weigert sich, den Bauern Nissen Voss zu heiraten und beschimpft ihn. Dieser will sich das Verhalten von Maiken nicht gefallen lassen und zeigt die junge Frau an.


Der Autor Manfred Lafrentz lebt und arbeitet in Kiel und war mir bis jetzt unbekannt, obwohl er schon einige Bücher und Geschichten veröffentlicht hat. Mit „In den Falten des Himmels“ erzählt er eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg und zugleich Stadtgeschichte rund um Kiel.

Die Epoche war geprägt von Tod und Verderben. Auch Kiel blieb davon nicht verschont. Soldaten bestimmen das Stadtbild dieser Zeit. Die Menschen sind verängstigt und leiden Hunger. Dann kommt die Angst vor Hexen dazu und die Geschichte nimmt seinen Lauf.


Mir hat gut gefallen, wie Manfred Lafrentz diese Geschichte erzählt, auch wenn der Erzählstil vielleicht ein wenig spröde ist. Das Leben der Soldaten wird durch die Augen von Hannes Becker erzählt. Seine Welt ist so ganz anders als die von Maiken Harder, aber dennoch finden sie zueinander. Das Schicksal meint es aber eben nicht gut mit ihnen und Maiken gerät an den Hexenkommissar. Wobei die Schilderungen, wie es dazu kam und welche Folgen es für die junge Frau hatte, glaubwürdig waren.


Die Charaktere hat der Autor anschaulich geschildert, ihre Beweggründe glaubhaft in Szene gesetzt. Obwohl er von einem furchtbaren Krieg erzählt, von Folter und Tod durch Verbrennen, lässt er grausige Details aus. Allerdings kann man sich das Geschehen durchaus vorstellen und hofft und bangt um das Leben von Maiken Harder. Gelungen fand ich seine Einblicke grade in die Psyche des einfachen Soldaten. Die Gedanken und Träume von Hannes Becker, seine aufkeimende Hoffnung und Sehnsucht hat der Autor gut in Szene gesetzt. Auch wenn die eigentliche Handlung etwas trocken daher kommt, ist die gute Recherchearbeit, die im Vorfeld geleistet wurde, deutlich spürbar.


Fazit:


„In den Falten des Himmels“ ist ein historischer Roman über eine Zeit voller Leid und Entbehrungen. Manfred Lafrentz erzählt anschaulich, wie die Magd Maiken Harder als Hexe vor Gericht kam und wie so ein Verfahren im hohen Norden gehalten wurde. Ich habe diese Geschichte gern gelesen, auch wenn der Erzählstil etwas gewöhnungsbedürftig war. Es war interessant und unterhaltsam zu lesen, auch wenn die Protagonisten an einigen Stellen recht emotionslos erscheinen mögen, wird doch ein deutliches Bild dieser Epoche wiedergegeben.

Cover des Buches In den Falten des Himmels (ISBN: 9783948218249)
V

Rezension zu "In den Falten des Himmels" von Lafrentz Manfred

Vielleserin1957
Ein Roman der unter die Haut geht

Hexenjagd in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges. Der Protestant Petrus Witte hat sich als selbsternannter Hexenkommissar auf den Weg gemacht, das Land von Hexen zu befreien. Er will die Bürger sensibilisieren, am Unglück zu erkennen, dass es Hexenwerk war. Im von Krieg geschundenem Kiel findet er im Sommer 1644 ein Opfer: Die Magd Maiken Harder hat sich dem gewalttätigen Bauern Nissen Voss verweigert und ihm gesagt, er möge keinen Frieden finden. Dieses Drohwort ist ihr Verhängnis. Der Hexenkommissar strengt einen Prozess an. "Sie muss brennen, damit sie kein Unheil mehr bringt." Vor der Vollstreckung eines Urteils muss sie jedoch gestehen. Doch sie erleidet die Folterungen, sie gesteht nicht ... (Klappentext)

 

Dieser historische Roman scheint mir sehr gut recherchiert zu sein. Ich wurde gleich in das Jahr 1644 nach Kiel entführt und erlebte die Hexenjagd und die letzten Jahre des 30jährigen Krieges fast hautnah mit. Der Schreibstil ist gut lesbar, klar und verständlich und vor allem sehr bildreich. Die Handlung und die Handlungsorte entstanden sehr real vor meinem geistigen Auge. Auch erfährt der Leser viel über die Stadtgeschichte von Kiel zur damaligen Zeit. Vor allem die Hexenverfolg bzw. Hexenjagd ging mir sehr nahe und ich hatte oft eine Gänsehaut. Die jeweiligen Charaktere sind aus meiner Sicht treffend beschrieben und bei Maiken hatte ich das Gefühl ich würde sie schon lange kennen. Gerade Maiken erscheint mir eine sehr starke Frau zu sein, trotz der Qualen die sie zu erleiden hat. Das berührte mich sehr. Ein Roman, der unter die Haut geht.

Cover des Buches In den Falten des Himmels (ISBN: 9783948218249)
Märchens_Bücherwelts avatar

Rezension zu "In den Falten des Himmels" von Lafrentz Manfred

Märchens_Bücherwelt
harter Prozess eines fanatischen Hexenjägers


Das ist ein etwas ungewöhnliches Buch gewesen. Ich lese sehr gerne historische Bücher, besonders, wenn sie authentische Geschichte beinhalten, die gleichzeitig sehr spannend aufgebaut ist. Der Autor hat hier viele Wortdialoge verwendet, die für den Leser doch etwas gewöhnungsbedürftig waren, an einigen Stellen auch etwas blumige und ausführliche Umschreibung, um die Personen etwas besser kennenzulernen. 
Der selbsternannte Hexenkommissar Peter Witte leistet seiner angeblichen Berufung ganze Arbeit. Überall bringt er Punkte an, die die Leute zum Nachdenken bringt, nutzt ihre Not schamlos für seine Zwecke aus. Die Rohheit der Soldaten, wenn sie  Obdach, Nahrung und auf Gefügigkeit den ohnehin schon durch den Krieg gebeutelten Bürgern leisten müssen ist ziemlich erschreckend und hat mich teilweise wirklich schockiert. Letztendlich stand jeder in der Gefahr, dass er verdächtigt wird, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Der Prozess selber hat mich sprachlos gemacht, auch wenn ich den Dienstherrn und Ratsmitglied Westede wirklich sympathisch finde, weil man merkt, wie sehr er gegen die Einstellung und Irrlehre kämpft, weil er weiß, wie seine Magd wirklich ist. 
Wie schnell lassen sich Menschen beeinflussen, wie schnell kann eine Meinung gekippt werden, wenn man nur Zweifel sät und wenn man so fanatisch ist, dass einem jedes Mittel recht ist. 



Das hat der Autor gut auf den Punkt gebracht, doch ist mir insgesamt der Roman etwas zu krass. Selbst die Verbindung zwischen dem Soldaten Hannes und der Magd Maiken ist leider etwas zu oberflächlich geblieben, nichts weiches, nichts wirklich herzliches, was den Roman vielleicht noch ein wenig aufgelockert hätte. Es hat einfach etwas gefehlt, um dem Buch trotz der damaligen Zustände, trotz der Rohheit der Soldaten, dem unglaublichen Verlauf des Prozesses noch eine gewisse Note zu geben. Das änderte sich auch im Epilog nicht. Obwohl man gemerkt hat, wie in manchen Personen danach ein Nach- und Umdenken stattgefunden hat. 
Insgesamt ist das Buch geschichtlich schon gut recherchiert und man muss sich bewusst sein, dass die Zeiten damals wirklich grausam waren und die Bürger sehr leiden mussten, nicht nur unter der Not, sondern auch dem schlimmen Aberglauben, zu dem die Kirche in verwirrender Weise auch beigetragen hat, doch wäre es schön gewesen, wenn ein wenig Härte durch die Geschichte zwischen Maiken und Hannes rausgenommen worden wäre. Leider gab es einige Passagen, die mir zu langatmig waren und deren Formulierung manchmal auch etwas merkwürdig klang. 
Der Titel ist interessant gewählt und wird im Buch auch aufgegriffen, das Cover ist passend gewählt,  doch insgesamt hat es nicht ganz meine Erwartungen getroffen, weswegen ich nur 3★★★ vergeben kann.


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