Laird Hunt

 3,5 Sterne bei 14 Bewertungen
Autor*in von Die Zweige der Esche, Die Vögel sangen ihre letzten Lieder und weiteren Büchern.

Lebenslauf

LAIRD HUNT ist Romanautor, hat einen Erzählband veröffentlicht und übersetzt aus dem Französischen. Er war Finalist beim PEN/Faulkner Award for Fiction und beim National Book Award und wurde mit dem Anisfield-Wolf Award for Fiction, dem Grand Prix de Littérature Américaine sowie dem italienischen Bridge Prize ausgezeichnet. Seine Rezensionen und Essays erschienen u.a. in der New York Times, der Washington Post und der Los Angeles Times. Hunt ist Professor an der Brown University und lebt in Providence, Rhode Island.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Laird Hunt

Cover des Buches Die Zweige der Esche (ISBN: 9783442754885)

Die Zweige der Esche

 (8)
Erschienen am 25.04.2017
Cover des Buches Die Vögel sangen ihre letzten Lieder (ISBN: 9783442716852)

Die Vögel sangen ihre letzten Lieder

 (5)
Erschienen am 19.10.2022
Cover des Buches In the House in the Dark of the Woods (ISBN: 9780316515801)

In the House in the Dark of the Woods

 (0)
Erschienen am 08.10.2019
Cover des Buches Zorrie (ISBN: 9781635575361)

Zorrie

 (0)
Erschienen am 09.02.2021

Neue Rezensionen zu Laird Hunt

Cover des Buches Die Vögel sangen ihre letzten Lieder (ISBN: 9783442716852)
Buecherseele79s avatar

Rezension zu "Die Vögel sangen ihre letzten Lieder" von Laird Hunt

Auf dem Weg nach Marvel
Buecherseele79vor einem Jahr

3 junge, dunkelhäutige Männer sollen in Marvel, Indiana, gelyncht werden. Diese Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und alle sind auf dem Weg dorthin. So auch Ottie Lee, Calla und die Engelsbotin. Und alle verbindet etwas...

"In diesem Land muss man einem Lynchmob nicht hinterherlaufen. Der Lynchmob findet ganz von selbst den Weg zu einem nach Hause. Oder in die Nachbarschaft." (Seite 159/160)

Auf dieses Buch war ich wirklich mega gespannt und sehr neugierig. Passt doch Beschreibung mit Titel und Cover perfekt zusammen. Und doch stehe ich nun sehr unschlüssig da.

Der Schreibstil ist super, sphärisch, man spürt die Hitze diesen Sommertages, die aufgeheizte Stimmung, das Für und Wider, alle sind unterwegs, alle haben unterschiedliche Motive.

Wir lernen zuerst Ottie Lee kennen die sich mit ihrem Boss, Ehemann und einem Bekannten auf den Weg nach Marvel begibt. Die Spannung ist hier spürbar, ist die Ehe doch irgendwie am Ende, gleichzeitig ist was zwischen Ottie Lee und ihrem Boss. Aber heute soll ihr eine Offenbarung passieren.

Calla sucht nach ihrem Freund um ihm eine Botschaft zu überbringen. Das Problem der Zeit- Calla ist dunkelhäutig, ihr Freund nicht. Wie wird er ihre Botschaft aufnehmen? Welche Zukunft haben die beiden?

Die Engelsbotin frühstückt morgens mit ihren Engeln und gibt Leuten Tipps. Ob sie wollen oder nicht. Mit Ottie Lee war sie mal sehr gut befreundet.

Das ist das grobe Bild und Umriss des Buches. Die drei Frauen sind auf ihre Art interessant und gut umgesetzt. Es war auch spannend bzw. meist interessant zu lesen aber ich habe immer auf diesen berühmten Zusammenhang gewartet. Manchmal war alles sehr verwirrend und durcheinander, wie das Leben eben so spielt.

Es gibt Punkte die sich überschneiden, bei allen drei Frauen. Alle drei müssen sich in dieser harten Welt beweisen, sich gegen manch Anzüglichkeiten der Männer behaupten und beweisen. Die Schnittpunkte haben mich immer überrascht und innehalten lassen.

Jedoch war es eben oft ein Krampf um diese Schnittpunkte zu bekommen. Und selbst dann war es nicht immer von Bedeutung, hat das Leben kurz verändert.

Das Ende hat mich persönlich sehr mitgenommen als kurz über den Lynchmob und das Töten gesprochen wurde. Hier liegt das Buch nahe dass solche Mobs und Morde keine gesellschaftliche Errungenschaft ist und auch Unverständnis für diese Wanderschaft nach Marvel.

Aber trotzdem bleibt ich bei diesem Buch eher ratlos und etwas unzufrieden zurück. 

Cover des Buches Die Vögel sangen ihre letzten Lieder (ISBN: 9783442716852)
AnnaMagaretas avatar

Rezension zu "Die Vögel sangen ihre letzten Lieder" von Laird Hunt

Eindrucksvoll aber schwierig
AnnaMagaretavor einem Jahr

„Die Vögel sangen ihre letzten Lieder“ ist ein eindrucksvoller Roman des in Rhode Island lebenden Autors Laird Hunt. 

Die Handlung spielt in den 1930er Jahren in Indiana und es geht um ein uraltes und unverändert aktuelles Problem: Unterschiede zwischen schwarzen und weißen Menschen, Rassismus, Unterdrückung, Gewalt, Vorurteile und Ungerechtigkeiten.

 Drei schwarze Männer sollen gelyncht werden und dieses Ereignis wird regelrecht zu einem Volksspektakel. Sowohl Ottie Lee Henshaw als auch Calla Destry machen sich auf den Weg dorthin, allerdings aus vollkommen unterschiedlichen Motiven. 

Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Der erste wird aus der Perspektive von Ottie Lee Henshaw und der zweite aus der von Calla Destry geschildert. In dem sehr kurz gehaltenem dritten Abschnitt kommt eine Engelsbotin zu Wort. 

Während sich die Ereignisse aus Ottie Lees Sicht recht unaufgeregt lesen, ist bei Calla Wut, Hilflosigkeit und Entsetzen zu spüren. Obwohl die beiden Charaktere total verschieden sind und sie vollkommen unterschiedlich mit der Situation umgehen, authentisch wirken sie beide.

Den für die Gegend typischen Maisanbau hat der Autor für seinen Roman genutzt, um mit der Maispflanze eine Metapher für die Menschen zu schaffen. So unterscheidet er nicht in schwarz und weiß, sondern in Maiskörner, -blätter, -haare und -wurzeln. Das klingt ungewöhnlich, passt aber gut in diesen atmosphärischen Roman, der trotz der schweren Thematik poetisch anmutet. Die Atmosphäre der Zeit, die Hitze und das gesamte Setting hat der Autor hervorragend eingefangen.

Thematisch ist dieses Buch kein leichter Stoff und der Schreibstil des Autors ist ebenfalls nicht einfach. Aber ich finde, dass es lohnt, sich darauf einzulassen, da es ein intensiver und eindrucksvoller Roman ist, der auf erschütternde Weise ein Stück Geschichte lebendig macht.

Cover des Buches Die Vögel sangen ihre letzten Lieder (ISBN: 9783442716852)
RenaMs avatar

Rezension zu "Die Vögel sangen ihre letzten Lieder" von Laird Hunt

Laird Hunt - Die Vögel sangen ihre letzten Lieder
RenaMvor 2 Jahren

Von einer sehr schlimmen Zeit erzählt dieser Roman, von furchtbaren Zuständen in Amerika, die sich aber leider bis heute nur ansatzweise geändert haben. Der Roman spielt im heißen Sommer 1930 im Bundesstaat Indiana. Und es geht um den Umgang zwischen Weißen und Schwarzen.

Zwei Frauen spielen die Hauptrollen in dieser Geschichte. Beide begeben sich auf den Weg zu einem Ereignis in der Kleinstadt Marvel. Dort sollen, so die Nachricht, die sich im weiten Umkreis verbreitet, drei jugendliche Schwarze gelyncht werden. Und alle wollen das sehen, von allen Seiten strömen die Menschen zu diesem Ort, um Zeugen zu werden dieses Schauspiels.

Darunter ist auch Ottie, die Frau von Dale und Angestellte des schmierigen Bud, eines Versicherungsmaklers. Zusammen begeben sich diese Drei auf die Fahrt nach Marvel, auf der sie immer wieder Halt machen. Mal um zu trinken, mal um weitere Menschen mitzunehmen, die ebenfalls nach Marvel wollen. Dabei ist nicht nur das Wetter an diesem Hochsommertag schwül, sondern auch die Stimmung in Wagen, vor allem dank der provozierenden Bemerkungen und Aktionen Buds, insbesondere gegenüber Ottie.

Aus der anderen Richtung macht sich Calla auf den Weg, nicht, um Zeugin zu werden, sondern um das Geschehen aufzuhalten, um der Gewalt ein Ende zu bereiten. Beide Frauen stehen nun dieser aufgeheizten Stimmung, der Gereiztheit und der Geilheit der Männer gegenüber, zusätzlich müssen beide noch mit ihren eigenen Problemen, ihren eigenen Geheimnissen fertig werden.

Laird Hunt, der mit Preisen ausgezeichnete amerikanische Autor, schildert all das mit kühler Distanz zur hitzigen Stimmung, beobachtend, nicht wertend oder verurteilend. Dabei kommt die Handlung vermeintlich wenig voran, während wir Ottie, Dale und Bud auf ihrer Fahrt folgen oder Calla bei ihrem Weg betrachten. Eher unterschwellig lässt uns der Autor an der Hitze, den Gewaltfantasien und den Ängsten der Menschen teilhaben.

So ist der Roman einerseits erschütternd, aufrüttelnd, und andererseits etwas zäh in seiner Erzählweise.

Laird Hunt - Die Vögel sangen ihre letzten Lieder
aus dem Amerikanischen von Kathrin Razum
btb, Oktober 2022
 Taschenbuch, 286 Seiten,  12,00 €

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 32 Bibliotheken

auf 6 Merkzettel

Worüber schreibt Laird Hunt?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks