Rezension
Flora 717 ist als Arbeiterin in der untersten Kaste des Bienenstaats geschlüpft. Sie ist groß und häßlich, aber sie kann trotzdem sprechen, ist kräftig und lernt schnell. So arbeitet sie sich von der Putzkolone, über die Larvenauszugsstation zur Sammlerin hoch und kommt schon bald in die Bedrängnis, sich vor der Bienenpolizei und den Priesterinnen zu verstecken zu müssen und im Hintergrund ihren eigenen Plan zu spinnen und ihn heimlich zu verwirklichen.
In diesem Buch kann der Leser auf eine interessante Weise das Miteinader und die Strukturen im Bienenstock kennenlernen. Dabei werden die Bienen niemals zu sehr vermenschlicht. Sie bleiben trotzdem Tiere mit Instinkten, die andere töten, sobald sich kranke Exemplare unter ihnen befinden oder auf den Wiesen um ihr Leben kämpfen müssen. Auch die harte Überwinterung wird thematisiert, sowie der Tod und die darauffolgenden Machtkämpfe einer neuen Königin. Also ein ganzer Zyklus eines Bienenlebens.
Ich finde, dass die Autorin hiermit einen sehr lehrreichen, als auch unterhaltsamen und lesenswerten Roman geschrieben hat, der mal etwas ganz anderes ist und eine ganz besondere Sichtweise auf die Handlung bietet. Einige kleine wiederholende Passagen hätten meiner Meinung nach etwas kürzer gehalten werden, sind aber trotzdem annehmbar. Ohne zu viel zu verraten zu wollen, hoffe ich, dass die kleine sympathische Biene Flora den einen oder anderen mit in ihre Welt nehmen kann, da es wahrscheinlich ist, dass dieses Buch bis jetzt nicht sehr bekannt ist.
Ein kleiner Geheimtipp von mir, wenn man sich für die Tierwelt ein wenig begeistern kann!