"Seven Sins - Hochmütiges Herz" stellt den ersten Band der siebenbändigen Reihe von Lana Rotaru dar, welche sich, grob gesagt, um die sieben Todsünden dreht. Klingt doch auf den ersten Blick schon mal ganz gut, findet ihr nicht auch?
Aber kommen wir doch erstmal zu einer etwas genaueren Inhaltsangabe: »Ich freue mich auf das Spiel, Avery...« Kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag erfährt Avery: Ihr Vater hat ihre Seele an den Teufel verkauft! Absolviert sie nicht die sieben Prüfungen der Sünden, wird sie um Schlag Mitternacht sterben und ihre Seele von dem gefährlich gut aussehenden Nox in die Hölle gebracht. Avery bleibt keine andere Wahl, als sich der Herausforderung zu stellen. Schließlich ist das ihre einzige Chance ihr Leben zu retten. Sie begibt sich in eine magische Welt voll übersinnlicher Gefahren und Versuchungen, in der Avery nicht nur um ihre Seele spielt, sondern auch um ihr Herz…
Der Schreibstil von Lana Rotaru ist wirklich flüssig und locker-leicht zu lesen. An vielen Stellen bringt sie zudem eine humorvolle Note ein, die die Handlung auflockert.
Die Geschichte selbst wird aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonistin Avery erzählt, was es mir ermöglicht hat, die Gefühlswelt von ebenjener unmittelbar mitzuerleben. Dies war zwar nicht immer von Vorteil, aber größtenteils kann man sich gut in Avery hineinversetzen und ihre inneren Konflikte nachempfinden. Es gibt da aber auch so einige Handlungen ihrerseits, die mir nicht immer logisch erschienen sind, was aber vielleicht auch am Alter liegen mag. An manchen Stellen erkennt sie meiner Meinung nach die offensichtlichen Gefahren viel zu spät und beschäftigt sich lieber mit nebensächlicheren Dingen, während, nebenbei bemerkt, "nur" ihr Leben auf dem Spiel steht.
Die Beziehung zwischen Avery und den beiden männlichen Protagonisten, Adam und Nox, lässt in mir direkt den Verdacht auf eine klassische Good-Boy-Bad-Boy-Dreiecksbeziehung aufkommen. Noch bleibt dieser Verdacht unbestätigt, ich spüre es allerdings wortwörtlich in meinen Eingeweiden und nein, ich bin wirklich kein Fan hiervon.
Was den Plot betrifft, passiert in diesem Auftaktband tatsächlich nicht allzu viel. Mir fehlt es da leider an einer ordentlichen Portion Action, obwohl ich natürlich auch weiß, dass sich eine siebenbändige Story zuallererst einmal aufbauen muss. Wer zudem die Serie Vampires Diaries kennt, wird hier auf etliche Gemeinsamkeiten stoßen...
Die Grundiee, die sieben Todsünden als zentrales Element der Story zu verwenden, finde ich übrigens äußerst originell und interessant. Dennoch bleibt das Potenzial dieser Idee, zumindest in diesem Band, etwas ungenutzt. Die Todsünden sind hier nämlich wider meiner Erwartungen weniger auf Avery selbst bezogen...
Dass Band eins letztlich mit einem Cliffhanger endet und viele Fragen am Ende des Buches offenbleiben, ist bei einer solchen Reihe nicht ungewöhnlich und soll selbstverständlich die Neugier auf die weiteren Bände wecken. Ob die Geschichte das bei mir geschafft hat?
Nun ja, insgesamt hat diese definitiv Potenzial, doch ich habe große Bedenken, dass der Liebes- und Romantikanteil in den folgenden Bänden eine immer größere Rolle einnehmen wird. Ich hatte mir ehrlich gesagt eher eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Themen Todsünden, Hölle, Engel und Dämonen erhofft, sowie eine düsterere, erwachsenere Atmosphäre. Ich werde die Reihe daher wohl nicht weiterlesen, das heißt jedoch nicht, dass diese schlecht ist – sie trifft einfach nicht meinen persönlichen Geschmack. Für diejenigen, die eine jugendlichere, romantischere und leichtere Erzählweise bevorzugen, ist diese Reihe ganz bestimmt das Richtige.