Cover des Buches Kriegerin der Schatten (ISBN: 9783802589058)
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Rezension zu Kriegerin der Schatten von Lara Adrian

Leider etwas enttäuschend

von Rosenmaedchen vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Die Haupthandlung tritt total auf der Stelle und emotionale Traumata werden mit einem Schnips gelöst...

Rezension

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Rosenmaedchenvor 7 Jahren

Behütet aufgewachsen in einem Dunklen Hafen in Boston, schien Jordana Gates' Lebensweg stets klar vor ihr zu liegen – so wie es den Vorstellungen ihres Vaters entsprach. Doch dann trifft sie auf den Stammeskrieger Nathan, einen der tödlichsten Kämpfer des Ordens. Ein impulsiver Kuss entfacht eine tiefe Leidenschaft zwischen ihnen. Plötzlich stellt Jordana ihre heile und wohlgeordnete Welt infrage, eine Welt, in der ein Krieger wie Nathan niemals zu Hause sein kann. Denn Nathan bedeutet Gefahr, Begehren, einen Mahlstrom der Gefühle, dem sie sich nicht gewachsen fühlt.

Aber auch Nathan ist zerrissen von seinem Verlangen nach Jordana. Er ist nicht bereit, die junge Frau, die so unschuldig und arglos ist, der Dunkelheit auszusetzen, die ihn zu dem eiskalten Killer gemacht hat, der er einst war. Und könnte er sie wirklich in die gefährliche Welt des Ordens hineinziehen, der seit Kurzem einem neuen und scheinbar übermächtigen Gegner gegenübersteht?

Doch bald wird klar, dass Jordana bereits im Zentrum des Konflikts steht, und Nathan muss alles daran setzen, sie vor dem Feind zu beschützen, der längst ihre Spur aufgenommen hat.

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Die Idee des Buches ist nicht ganz so etwas Besonderes und passt gut in die restliche Reihe hinein. Nathan ist ein interessanter Charakter – ebenso wie Hunter geboren in einem von Dragos Zuchtlaboren und mit einer sehr schweren Kindheit. Allerdings habe ich sehr gehofft, dass das Ganze nicht einfach nur eine Wiederholung von Hunter und Corinnes Geschichte darstellt – da sich die beiden doch recht ähnlich sind.

Die Umsetzung der Ideen war glücklicherweise nicht identisch, konnte mich aber auch nicht wirklich fangen. Es gibt viel zu wenig Handlung auf viel zu vielen Seiten; Adrian verliert sich in sexuellen Anziehungen, die irgendwann einfach nur noch nervten – als würden sich die Charaktere nur darüber definieren. Am Ende kommen zwar dann die großem Hammerschläge, aber das hätte man insgesamt einfach besser aufteilen sollen.

Mein Lesespaß war sehr durchwachsen, wenn auch überwiegend gut. Da mich aber die Beziehung von Nathan und Jordana nicht so fesseln und berühren konnte – und mich diese permanente erotische Stimmung echt nervte – hatte ich nicht so viel Spaß wie sonst. Leider blieb die Rahmenhandlung lange Zeit auch auf der Strecke; das hätte wirklich besser sein können.

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Die Charaktere sind wie immer sehr facettenreich und speziell – vor allem die altbekannten Personen können weiterhin begeistern und erfreuen mein Herz. Nathan, der unnahbare, kalte und distanzierte Krieger trifft auf die unschuldige und reiche Jordana. Größer könnten die Unterschiede kaum sein. Hier prallen Welten aufeinander! Schön fand ich dann im Verlauf, dass die Charaktere sich größtenteils treu blieben und Jordanas Herkunft noch viele Geheimnisse und tolle Enthüllungen mit sich bringt – wenn auch spät! Gegen Ende verlor jedoch Nathan seinen anfänglichen kühlen Charme und einige Dinge entwickeln sich meiner Meinung nach unrealistisch, weswegen ich nicht ganz so zufrieden bin und diese Entwicklung auch nicht nachvollziehen kann.

Die Beziehung von Nathan und Jordana ist mir vor allem eins: viel zu schnell und zu hastig. Vor allem die erotische Anziehung wird diesmal schlichtweg tot thematisiert und dies nervt gewaltig. Die beiden haben auch ihre tollen, romantischen und bezaubernden Momente, keine Frage. Sie sind ein wirklich sehr ungleiches Paar, möglicherweise wirkt deswegen ihre Beziehung manchmal auch oberflächlich. Einfach nicht so tiefgreifend und herzbewegend wie all die anderen unsterblichen Liebespaare.

Emotionen werden zu Beginn sehr gut transporiert. Ich mochte vor allem die familiären Situationen (v.a. bei den Chases) und die tiefe Verbundenheit der Freunde und innerhalb des Ordens. Dies kann mich auch immer wieder berühren – weniger Funken wurden jedoch beim Hauptpaar gezündet, wie oben schon oftmals erwähnt.

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Die Handlung beginnt kurz nach dem elften Band, es liegen nur wenige Tage zwischen den beiden Büchern; dies finde ich persönlich aber sehr schade, denn so gibt es kaum Spielraum, damit sich die Anziehung von Nathan und Jordana realistisch entwickeln kann. Dennoch kann mich dies am Anfang noch gut unterhalten – doch wie so oft schon oben erwähnt, irgendwann verliert sich Adrian in ihren erotischen Fantasien und Anziehungen und verliert das Wesentliche aus den Augen. Diese Szenen habe ich dann sogar überblättert (!).

Es gibt viel zu wenig Handlung auf viel zu vielen Seiten und auch die Rahmenhandlung bleibt stellenweise total auf der Stelle – mit zwei Nebensätzen wird sie für die nächsten 50 Seiten total abgeschmettert. Gerade der Mittelteil war da wirklich sehr öde. Weswegen dann auch die Spannung stellenweise wirklich kaum vorhanden war – was ich überhaupt nicht gewohnt war von Adrian!

Die letzten 100 Seiten konnten dafür vieles wieder gut machen und treffende und überraschende Entwicklungen traten auf den Plan, die wirklich vieles geändert haben! Dennoch stelle ich mir die Frage, wieso denn alles erst so spät wie ein großer fetter Hammerschlag kommen musste; das Buch hätte schon viel früher solche Happen gebraucht um an die anderen Bände anzuknüpfen.

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Insgesamt ein wirklich schwacher und für mich enttäuschender Band der Reihe, denn hier bleibt die Rahmenhandlung rund um die Atlantiden lange Zeit sehr im Hintergrund. Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht so emotional berühren wie sonst auch, ging generell viel zu schnell von statten und die Autorin thematisiert zu viel die sexuelle Seite. Dennoch gab es gegen Ende unglaubliche, vielversprechende Enthüllungen und berührende Szenen im Orden, weswegen ich weiterlesen werde und hoffe, dass Adrian es wieder besser macht.

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