Cover des Buches Unsterblich geliebt (ISBN: 9783847668817)
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Rezension zu Unsterblich geliebt von Lara Greystone

Eine wunderbare Geschichte über Liebe, Leben und Probleme

von inflagrantibooks vor 9 Jahren

Rezension

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inflagrantibooksvor 9 Jahren
Meinung
Lara Greystone und ihre Bücher schwirrten schon eine Weile so kurz vor meinem Leseradar herum, aber irgendwie drifteten sie immer wieder ab. Nun führte uns das Schicksal^^ auf der LBM zusammen und sorgte dafür, dass ich ratz fatz den ersten Band ihrer Reihe gelesen hatte. War das nun eher gut oder schlecht? Finden wir es heraus…

„Unsterblich geliebt“ handelt von Vampiren und Menschen, wie aus dem Klappentext schon hervorgeht. Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich an solche Geschichten vollkommen Vorurteilsfrei herangehe (denken wir an die Glitzervampire ;-) ), aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Allerdings kamen mir gleich beim Anfang die ersten Zweifel. Die Geschichte startete zwar sehr interessant, aber hatte viel zu viele Infos, die hintereinander folgten.
Zu viele Namen, zu viele Hintergrundinfos zu den vielen Charakteren, zu viele schlechte Vergangenheiten. Meiner Meinung nach, hätte da ruhig auf so manche Erklärung zu einigen Figuren verzichtet werden können, denn sie spielen in diesem Buch keine Hauptrolle. Und unter uns, es macht sie ja nur interessanter, wenn ich als Leser nicht gleich weiß, was diese oder jene Figur antreibt, oder warum dieser oder jener Vampir keine Menschen mag. Der Info-Dump störte mich und wenn ich ehrlich bin: Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich an dieser Stelle abgebrochen.

Tja, was soll ich noch sagen? Ganz ehrlich?
Gnadenlos ehrlich?
GOTT SEI DANK HAB ICH DAS NICHT GEMACHT!! Ich hab weitergelesen und nachdem der wirklich schleppende Anfang weniger wurde, wurde die Geschichte von Wort zu Wort besser. Von Seite zu Seite war ich mehr in der Handlung drin, konnte mich kaum losreißen und musste einfach immer wissen, wie es weitergeht. Ich hab das Buch nicht aus der Hand legen können, bis ich am Ende angelangt war.
Es war eine sehr aufregende Reise und ich kann nur sagen, dass es sich wirklich lohnt. Kein Vergleich zu irgendwelchen Teenie-Vampir-Glitzer-Schnulzen!! Hier haben erwachsene Menschen, erwachsene Probleme! Sie haben schon etwas erlebt, haben gelebt, geliebt und gelitten! Und das macht den Unterschied! Ich glaubte den Protagonisten ihr Leiden, ihre Probleme! Sie waren glaubhaft, ihre Zerrissenheit nagte an mir selbst und machte mir zu schaffen. Ich sorgte mich, ich wollte, dass es ihnen gut geht und dass ihre Probleme aufhören! Kurz: Ich mochte die Protagonisten. Alle! Auch die bösen, denn die waren in ihrer Boshaftigkeit genauso glaubhaft wie alle anderen.

Die Hauptprotagonistin Lara ist vom Leben gebeutelt. Sie hat schon so viel durchgemacht und anscheinend soll das Leiden kein Ende nehmen. So beschließt sie, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Allerdings hat sie da nicht mit John gerechnet, denn der hat ganz andere Pläne.

Lara ist eine starke, junge Frau, die einfach nicht mehr weiter kann und keinen anderen Ausweg sieht, als nachts auf dieser Brücke zu stehen. Ich verstand ihre Verzweiflung, denn irgendwann hat man einfach mal die Nase voll. Lara war keine dieser Püppchen, die sofort aufhören zu denken, sobald ein starker, heißer ^^ Mann auftaucht. Sie lässt sich nichts sagen, weiß aber auch, wann sie im Unrecht ist. Dementsprechend handelt sie auch und das hat mir von Anfang an gefallen. Sie hat ein Leben und sieht nicht ein, dieses aufzugeben, nur um an der Seite eines Mannes zu leben. Sie traut sich, Nein zu sagen. Sie trifft eigene Entscheidungen und ist eben nicht gleich von dem Mysterium „Vampir als Lebensgefährte“ begeistert.

Nichtsdestotrotz interessiert sie die Welt der Vampire und auch daraus macht sie keinen Hehl. Ich mochte Lara und ihre unabhängige Art. Sie möchte nicht in ein Leben gezwängt werden, in dem sie nicht zu hundert Prozent willkommen ist und damit es ihr gut geht und sie sich besser fühlt, trifft sie Entscheidungen nur für sich. Endlich mal eine Frau, die nicht ständig Rücksicht auf das „schwache“ ^^ Geschlecht nimmt, sondern in schwierigen Situationen auch mal an sich denkt!

Der männliche Hauptprotagonist heißt John. Er ist heiß.

Ihr wollt noch mehr wissen? Na gut, ein, zwei Sachen fallen mir da schon noch ein. :-D
John ist aaaaaalt. ^^ Aber das heißt nicht, dass er zu viel vom Leben hat. Er genießt es, wenn es ihm zurzeit auch schwer fällt. John hat seine Probleme und auch wenn er ein Vampir ist, so können ihn diese doch manchmal einfach erdrücken. Er weiß nicht, ob er aus dem Strudel der Trauer wieder herausfindet. Er fühlt sich schuldig, weil er anfängt zu lieben, obwohl er es vielleicht noch nicht sollte. Er fühl sich gleich noch schuldiger, weil er Lara da in etwas hineinzieht, ohne dass sie eine Ahnung hat, was das sein könnte. John hat Sorgen, Probleme und tiefgründige Gedanken, die sich nicht nur darum drehen, wie er eine Frau herumbekommt. Er grübelt über sich und sein Dasein nach, versucht aus Fehlern zu lernen und schießt dabei auch manchmal über das Ziel hinaus. Er hat Ecken und Kanten, aber das haben alle der Protagonisten, deswegen sind sie ja alle so liebenswert und glaubhaft: Weil sie echt wirken!

Die Geschichte als solche hat natürlich auch etwas zu bieten.
Eine Handlung, die auf sich selbst aufbaut und nicht konstruiert rüber kommt. Die Figuren handeln logisch und dadurch führt sich die Geschichte fort. Es mangelt nicht an offenen Fragen, die einen zum weiter lesen reizen und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Sie baut sich langsam auf, um am Ende in einem Knall zu enden. Es war nie langweilig, denn der Schreibstil von Lara Greystone lässt das gar nicht zu. Lebhaft, bildreich und natürlich beschreibt sie Figuren, die Umgebung und Begebenheiten, sodass ich mich nie wie in einer Erzählung fühlte, sondern, als würde ich durch die Augen der agierenden Figur blicken. Ich fühlte mit ihnen, ich roch, dass sie rochen und ich spürte den gleichen Schmerz. Was will man als Leser mehr?

Nichts! Außer vielleicht schnell den zweiten Band weiter lesen. :-D

Fazit
Mal abgesehen von dem echt schleppenden Anfang, der mir durch seine vielen Infos Kopfweh bescherte, ist „Unsterblich geliebt“ eine wunderbare Geschichte über die Liebe und das Leben. Starke Figuren mit echten Problemen versuchen ganz einfach irgendwie klarzukommen, ohne den Kopf zu verlieren. Anfangen zu lesen und abtauchen in die Welt von Lara und John! Hier gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Vampirgeschichten OHNE Glitzer lesen!

Bewertung
An dieser Stelle vergebe ich sehr gute 4 von 5 Marken und kann sagen, dass ich froh bin, den zweiten und dritten Band auch schon zu haben!

Tilly

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