Larissa Sarand

 4,6 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor*in von Friss oder stirb.

Lebenslauf

LARISSA SARAND wurde 1988 in Berlin geboren, wo sie als waschechter »Lokalpatriot«, wie sie sich selbst bezeichnet, noch immer lebt. Nach einer Ausbildung zur Verlagskauffrau studierte sie Deutsch und Politische Bildung auf Lehramt. Ihr anschließendes Referendariat brach sie vorzeitig ab und arbeitet heute als freie Autorin. Der Magersucht hat sie den Rücken gekehrt, aber »die Magersucht noch nicht mir«, wie sie selbst sagt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Larissa Sarand

Cover des Buches Friss oder stirb (ISBN: 9783862656677)

Friss oder stirb

(9)
Erschienen am 15.09.2017

Neue Rezensionen zu Larissa Sarand

Cover des Buches Friss oder stirb (ISBN: 9783862656677)
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Rezension zu "Friss oder stirb" von Larissa Sarand

michellebetweenbooks
Friss oder Stirb

Larissa Sarand litt unter einer Magersucht. Sie berichtet von ihren Höhen und Tiefen aus ihrem Leben und zeigt uns, dass diese Krankheit einen komplett kaputt machen kann. Larissa erzählt uns davon, wie sie es geschafft hat, dass niemand von ihrer Krankheit erfährt und wie sie ihre Mitmenschen immer wieder an der Nase herum geführt hat. Lange wollte Larissa nicht wahrhaben, dass sie Hilfe braucht, doch auch sie hat es geschafft, der Magersucht ins Gesicht zu schlagen. 

Psychische Erkrankungen, auch Magersucht, sind heutzutage leider immer noch ein Tabuthema und darüber sprechen ist überhaupt nicht in Ordnung. Doch dabei sind so viele Menschen von dieser schrecklichen Krankheit betroffen und Larissa Sarand war eine von diesen. Die Autorin bringt hier viel Witz und Ehrlichkeit mit in das Buch rein, was dieses schwierige Thema ein wenig aufgelockert hat.

Während des Lesens durchlaufen wir als Leser eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Man liest dieses Buch und möchte weinen. Dann ist man wütend und traurig und dann muss man doch lachen oder ein wenig schmunzeln, da die Autorin diesen Witz sehr gut in dieses Buch miteingebaut hat. Außerdem zeigt uns das Buch auch, dass es nicht so einfach ist, einen Weg aus dieser Erkrankung zu finden und das Sprüche wie ,,Iss doch einfach!‘‘ absolut nicht helfen, sondern kontraproduktiv sind.

Ich hätte niemals gedacht, dass man so ein ernstes Thema auch auf eine andere Art und Weise rüberbringen kann. Das ist vielleicht nicht für jeden etwas, doch für mich war es genau das richtige. Dieses Buch zeigt einem einen sehr guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt einer Person, die an einer Essstörung erkrankt ist. Es bringt Verständnis und das Thema ein wenig zu enttabuisieren. 

Larissa Sarand ist erwachsen, als sie an Magersucht erkrankt, was uns ebenfalls einen guten Einblick in die Krankheit bringt, da die meisten Bücher über Magersucht von Menschen geschrieben werden, die jugendlich sind. Sie beschreibt sachlich ihre Gefühle und trotzdem mit sehr viel Humor. Nebenbei zeigt uns dieses Buch auch, dass es nicht darum geht schön zu sein oder Aufmerksamkeit zu erreichen, sondern das man dadurch nicht schön wird und das man eine Menge tut, damit man mit der Krankheit eben nicht auffällt.

Besonders gut gefallen hat mir auch, dass Larissa den Prozess ihrer Heilung in ihr Buch mit einbaut und auch von ihren immer wiederkehrenden Fressanfällen berichtet und auch, dass viele Therapeut*innen dies nicht ernst nehmen. Larissa beschreibt hier sehr deutlich ihre innere Verzweiflung, mit der sie allein gelassen wurde.

In diesem Buch lernen wir die verschiedenen Fassetten ihrer Krankheit kennen und zeigt uns deutlich, wie kräftezehrend es sein muss ein Doppelleben zu führen. Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen. Nicht nur Betroffenen und ihren Angehörigen, sondern auch denen, die nicht davon Betroffen sind. Wir bekommen als ,,gesunder Mensch‘‘ eine andere Sichtweise auf die Krankheit, was ich total gut finde. Ein echt tolles Buch, sollte jeder gelesen haben.

Cover des Buches Friss oder stirb (ISBN: 9783862656677)

Rezension zu "Friss oder stirb" von Larissa Sarand

Ein LovelyBooks-Nutzer
Friss oder Stirb

Schockierend ehrlich erzählt die Autorin aus ihrem Leben und über ihre Magersucht. Dabei weiht sie uns nicht in eine von Medien und Gesellschaft gezwungene Krankheit ein, in der es um ein Schönheitsideal geht, sondern in die unglücklichen Fügungen ihres Lebens, die uns alle hätten treffen können. Mit viel Humor nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt den unseren manchmal vor Fassungslosigkeit und Bestürzung offen stehen.


Leider gilt die Magersucht in unserer Gesellschaft immer noch als ein absolutes Tabuthema. Immer mehr Menschen sind von dieser Krankheit betroffen und niemanden hilft es, darüber zu schweigen- vor allen den Betroffenen nicht. Die Autorin schafft es mit Ehrlichkeit und Witz, einen Schritt auf unserer Gesellschaft zuzugehen und dieses Thema, wie jede andere Krankheit auch, ansprechbar zu machen.


Ich hätte nicht gedacht, dass ein so ernstes Thema auf eine unterhaltsame und gewitzte Art dargestellt werden kann. Ich musste schmunzeln und habe mich amüsiert, gleichzeitig habe ich mit der Autorin gelitten und konnte so viele Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Das Buch ist meines Erachtens ideal geeignet, nicht Betroffenen einen Einblick in die Gefühlswelt Magersüchtiger zu gewähren, für diese Krankheit Verständnis aufzubringen und das Stigma zu nehmen. 


Endlich geht es mal nicht um das 12 jährige pubertierende Mädel,das sich zu dick fühlt und nach Aufmerksamkeit hungert sondern um eine erwachsene Frau die in die Magersucht rutscht und nun mit viel Humor aber auch sachlich und Ernst ihre Gefühle beschreibt,die Tricks die man sich so einfallen lässt nicht essen zu müssen,die Einsamkeit,die Wut und Trauer.Es geht nicht darum Schön auszusehen oder Aufmerksamkeit zu erreichen,ganz im Gegenteil.Man ist nicht schön und will es auch gar nicht sein und man tut alles um eben nicht aufzufallen.


Die Autorin schafft es den Leser an das Buch zu fesseln und sich nachvollziehbar in die kontroverse Gedankenwelt zu versetzen. Im Grunde ist es kein trockenes Selbsthilfebuch, sondern ein Einblick in einen sehr turbulenten Lebensabschnitt einer jungen Frau.


Man liest und weint,ist wütend,traurig und gleichzeitig muss man lachen,weil einem bewusst wird,wie "dämlich" man sich manchmal benimmt.

Es zeigt aber auch den schweren Weg wieder daraus und das es mit: "Essen ist doch lecker,mach doch einfach" nicht getan ist.

Den richtigen Therapeuten zu finden und die Steine die einem in den Weg gelegt werden irgendwie beiseite zu räumen.


Ganz besonders gefiel mir dabei, dass die Autorin auch den Prozess der Heilung aufgreift und im Buch ihre Erfahrungen mit diversen, langandauernden Fressanfällen beschreibt, die oftmals selbst von Therapeuten/innen unter den Tisch gekehrt werden. Die innere Verzweiflung, die Larissa Sarand so gut zum Ausdruck bringt, bleibt für viele Patienten ein Gefühl, mit dem sie alleine gelassen werden.


Die Autorin zeigt die Fassetten ihrer Krankheit in all ihrer Absurdität auf und vermittelt wirklich berührend wie frustrierend es sein muss dieses Doppelleben zu führen. Für alle Betroffenen, als auch Angehörigen, sehr zu empfehlen. Kann mich nicht daran erinnern so viel Ehrlichkeit unverblümt aufgetischt zu bekommen. 


Dies ist ein ehrlicher Bericht über die schwärzeste Zeit ihres Lebens. Es ließ sich gut lesen und vermittelt mir als "gesunder Mensch", mal eine andere Sichtweise auf die Krankheit Anorexia Nervosa. Wahrscheinlich hilft es auch Erkrankten, besser mit ihrer Situation umzugehen.

Cover des Buches Friss oder stirb (ISBN: 9783862656677)
melie90s avatar

Rezension zu "Friss oder stirb" von Larissa Sarand

melie90
Endlich kommt mal das wichtigste zur Sprache

Hervorragendes Buch. Larissa ist die erste die endlich mal das Maul aufmacht ;) über das Thema Extremhunger.

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