Larry Beinhart

 3,8 Sterne bei 20 Bewertungen

Lebenslauf

Larry Beinhart international bekannter Autor und Dozent für kreatives Schreiben im Bereich Kriminal- und Spannungsliteratur, leitet Seminare an Universitäten in der ganzen Welt. Für Kein Trip für Casella wurde Larry Beinhart mit dem renommierten Edgar Award ausgezeichnet und seine Roman American Hero (Kiepenheuer & Witsch) wurde mit Dustin Hoffman und Robert De Niro verfilmt. Larry Beinhart gewann den Gold Dagger der Crime Writers Association und die Raymond Chandler/Fulbright-Stipendien.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Larry Beinhart

Cover des Buches Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben (ISBN: 9783866712027)

Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

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Erschienen am 22.10.2012
Cover des Buches American Hero (ISBN: 9783864892912)

American Hero

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Erschienen am 03.02.2020
Cover des Buches No one rides for free (ISBN: 9783954517718)

No one rides for free

 (2)
Erschienen am 26.01.2017
Cover des Buches American Hero (ISBN: 9783462033243)

American Hero

 (2)
Erschienen am 19.08.2003
Cover des Buches American Hero (ISBN: 9783945684290)

American Hero

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Erschienen am 03.02.2020
Cover des Buches Der Wechsel (ISBN: 9783945684115)

Der Wechsel

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Erschienen am 30.03.2016
Cover des Buches Die Quittung (ISBN: 9783945684108)

Die Quittung

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Erschienen am 25.08.2015
Cover des Buches Die Rechnung (ISBN: 9783945684047)

Die Rechnung

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Erschienen am 10.04.2015

Neue Rezensionen zu Larry Beinhart

Cover des Buches Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben (ISBN: 9783932909504)
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Rezension zu "Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben" von Larry Beinhart

Larry Beinhart – Crime: Kriminalromane und Thriller schreiben
RenaMvor 2 Jahren

Warum braucht es eigenen Ratgeber für das Schreiben von Kriminalromanen? Wodurch unterscheidet es sich, ob man einen Liebesroman oder einen Thriller verfasst? Wer sich diese Fragen immer mal wieder gestellt hat, sollte dieses Buch lesen.

Larry Beinhart, sehr erfolgreicher Autor von Romanen und Drehbüchern, erklärt auf leichtfüßige und wunderbar spannende Art, was es braucht, um einen erfolgreichen Krimi zu schreiben. Dabei fand ich seine Ratschläge, seine Tipps und Anregungen, die vor allem auf seiner eigenen Erfahrung beruhen, so nützlich, dass man die meisten davon voll und ganz auf jedes Genre anwenden kann.

Beispielsweise wenn es um die Ausarbeitung der Figuren geht, um den Entwurf und die Gestaltung einer Szene und deren Einbindung in das Kapitel respektive den gesamten Roman. Oder wenn es darum geht, höchste Spannung aufzubauen (die darf es nämlich meiner Meinung nach durchaus auch in einem Liebesroman geben).

Sehr anschaulich und flott lesbar greift Larry Beinhart alle Themen auf, die mit dem Schreiben von Romanen zusammenhängen, dabei natürlich immer mit dem Fokus auf Krimis. Daher auch ein eigenes Kapitel über die hier besonders wichtigen Recherchen. Nicht minder von Bedeutung ist in diesem Genre der Szenenaufbau. Dieser soll, was grundsätzlich zutrifft, die Handlung vorantreiben, aber bei Kriminalromanen auch gerne sogenannte Haken und Aufhänger (so auch der Titel des entsprechenden Kapitels) beinhalten. Um es mit meinen Worten zu sagen. Immer zwei Schritte vor und einen halben zurück. So hält man die Spannung hoch und die Leser:innen bei der Stange. Ein Beispiel ist hier die Andeutung von sich nähernder Gefahr, die dann aber stets doch ausbleibt. Nur um dann, wenn die Leserin nun aber gar nicht mehr damit rechnet, eben doch, und das mit Getöse, wahr zu werden. „Wichtig ist, wie viele Male das Monster nicht auftaucht – wichtig ist das ständige Versprechen, dass jeden Moment etwas geschehen wird.“ (S. 29). Er nennt das sehr treffend „erzählerische Dynamik“.

Was mir besonders gut gefiel – nicht nur, weil es für mich selbst immer der wichtigste Aspekt beim Schreiben ist – sind seine Erläuterungen zur Ausarbeitung der Figuren. Diesem Thema gibt er breiten Raum in seinem Buch. Für die Entwicklung der Figuren schlägt er vor, sich der Fragebogen eines Psychiaters zu bedienen, die dieser bei der Erstbefragung neuer Patienten verwendet. Neben den „technischen“ Daten, wie Alter, Geschlecht, Herkunft usw. beschäftigen sich diese Fragen viel mit dem Hintergrund, dem familiären und sozialen Umfeld und deren Einflüssen auf den Charakter. Aus den Antworten auf diese Fragen zieht der Psychiater seine Schlüsse und macht sich Notizen.

Diese wiederum entsprächen etwa den Aufzeichnungen, die sich ein Detektiv beim Erstgespräch mit dem neuen Klienten macht. Beide lernen dadurch ihr Gegenüber kennen und so geht es dem Autor mit seiner Figur. Mich fasziniert diese Methode, denn das ist es doch, was wir im Grunde tun, wenn wir eine Figur erschaffen: wir erstellen ihr Psychogramm.

Ein weiterer Punkt, der weniger mit dem Schreiben des Krimis zu tun hat als mit seiner Rezeption, ist die Betonung von Klarheit (so auch der Titel des Kapitels). Klarheit ist das, was gutes Schreiben ausmacht. Larry Beinhart vertritt die Meinung, dass ein schwierig zu lesender Text entgegen der verbreiteten Ansicht, eben gerade keine gute „Literatur“ sei. „Diese beinahe perverse Haltung ist ein Produkt der Bildungselite, in deren Augen es die wichtigste Aufgabe eines Kritikers ist, sich selbst wichtiger zu nehmen als die zu kritisierende Arbeit und zu verbreiten, dass ein Werk nur durch die Interpretation des Kritikers verstanden werden kann“ S. 76).

Natürlich befasst sich der Autor auch mit den üblichen Fragen nach Perspektive, Erzählstimme, Erzählperson und vielem mehr. Das ist der Grund, warum ich finde, dieses Buch sollte man lesen, wenn man gute Bücher schreiben möchte, egal welchen Genres.

Das Abschlusskapitel schließlich trägt den Titel: Können Sie nach dieser Anleitung ein Buch schreiben? Die Antwort auf diese Frage findet man nur heraus, wenn man es versucht. Mit diesem Ratgeber kann es gelingen, finde ich.

Larry Beinhart – Crime: Kriminalromane und Thriller schreiben
aus dem Amerikanischen von Kerstin Winter
Autorenhaus Verlag, 2015
 Taschenbuch, 235 Seiten, 16,80 €

Cover des Buches Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben (ISBN: 9783932909504)
ArsAstrologicas avatar

Rezension zu "Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben" von Larry Beinhart

Ein Handwerkskasten für Praktiker
ArsAstrologicavor 2 Jahren

Sie wissen nicht, wie man einen Krimi schreibt? Wenn es Ihnen nur um die Technik geht, wenn Sie kochbuchartige Rezepte suchen und erst einmal irgendwas gebacken kriegen wollen, bevor Sie große Literatur veranstalten, die sich vielleicht überhaupt nicht rechnet, Tantiemen-mäßig und so, dann ziehen Sie sich diese Handbuch rein und fangen danach einfach an mit dem Texten und Plotten. Viel Spaß!

Cover des Buches American Hero (ISBN: 9783864892912)
awogflis avatar

Rezension zu "American Hero" von Larry Beinhart

Wag the dog - das Original
awogflivor 4 Jahren

Sehr gespannt war ich auf die Literaturvorlage, auf der die sehr bekannte Mediensatire Wag the dog mit Dustin Hoffmann und Robert de Niro basiert. Witzigerweise ist diese Geschichte komplett anders als der Film, aber nicht minder großartig.


Heuer wurde dieser Roman, der schon siebenundzwanzig Jahre auf dem Buckel hat und trotzdem immer noch total relevant ist, wahrscheinlich aus aktuellem Anlass neu aufgelegt und mit einem zusätzlichen zeitgemäßen Vorwort des Autors versehen, das die gesamte Geschichte zu den derzeitigen Königen der Populisten Donald Trump, Boris Johnson und Viktor Orban in Bezug setzt. Im Vergleich zum Vorwort zur Ausgabe von 2003 stellte ich dann erschreckt fest, dass sich irgendwie gar nichts geändert hat.


Wer schon irgendwann einmal etwas von Wag the dog gehört oder gesehen hat, weiß, dass es in diesem Stoff um einen Präsidenten geht, der Probleme mit seiner Promiskuität hat, was frappant an Bill Clinton erinnert, und der ob seiner sinkenden Umfrageergebnisse einen nicht existenten, nur in den Medien von einem Hollywoodregisseur inszenierten Krieg gegen Albanien führt, um sein Image wieder aufzubessern und die anstehende Wiederwahl zu gewinnen.


Im Originalstoff American Hero geht es zwar um dieselbe Ausgangsposition, nämlich sinkende Umfragewerte und eine anstehende Wiederwahl des Präsidenten, nämlich um George Bush den Älteren, aber es wird nicht ein fiktiver Krieg inszeniert, der gar nicht geführt wird, sondern ein reales Gemetzel geplant. Der Bush-Freund und Verbündete Saddam Hussein wird mit Geld und Waffenlieferungen animiert, Kuwait anzugreifen. Minutiös konzipiert wird zuerst die Vision irgendeines Krieges geboren, der die US-Nation wieder vereint hinter ihrem Präsidenten zusammenstehen lassen soll, dann werden potentielle Kriegsgebiete analysiert und die vielversprechendsten daraus ausgewählt. Anschließend wird wie bei einem Business-Plan erarbeitet, welche Vorteile und Zusicherungen man den Kriegstreibern anbieten könnte.


Dadurch fällt dann die Wahl auf Saddam Hussein, der sein Image in der arabischen Welt nach dem Iran-Irakkrieg wieder aufpolieren kann, indem er die Imperialisten angreift. Zwar nur in einem kleinen begrenzten Operationsgebiet, aber doch gleich David sich mit dem ungläubigen Goliath USA anlegt. Saddam erklärt sich ob der Vorteile, Bestechungsgelder und anderer Abmachungen bereit, wenn er nach dem Krieg Zugriff auf die Ölfelder Kuwaits behalten kann und ihm persönlich von den Amerikanern keine Gefahr droht. Dann wird das Personal für die mediale Inszenierung des Krieges, für die perfekte Propaganda ausgewählt und da fällt wie im Film die Wahl auf einen namhaften Hollywoodproduzenten. Zu guter Letzt wird zusammen mit dem Profi aus Hollywood ein Budgetplan erarbeitet, und die Idee geboren, dass man die EU für einen Großteil der Finanzierung und für die Abwicklung des Krieges mit einbinden, ergo die Kriegskosten breit umverteilen kann. Eine WIN-WIN-Situation sowohl für die USA als auch für Saddam Hussein … und so entsteht der zweite Golfkrieg.


Was auf den ersten Blick bei dieser politischen Intrige ein bisschen schräg anmutet, ist der Umstand, dass die meisten Figuren gar nicht fiktiv sind. George Bush als amtierender Präsident spielt ebenso sehr authentisch gezeichnet mit wie sein Stab, zum Beispiel Außenminister James Baker, der Politikberater Lee Atwater, Bushs Vorgänger Ronald Reagan und Jimmie Carter, Arnold Schwarzenegger als politischer Akteur, und viele andere mehr. Die Hollywoodregisseure und Schauspieler in Nebenrollen existieren auch fast alle wie Steven Seagal, eine angesprochene ehemalige Schauspielerin und Regisseurin mit lesbischen Tendenzen könnte Jodie Foster oder Angelica Huston sein. Als politisch informierte Leser*in mit ein bisschen Hollywood Know-How ist es wirklich schwer auszumachen, wo die Grenzen zwischen den Fakten und der Fiktion zu ziehen sind. Das ist so perfekt verwoben.



Präsident Bush ist selten als Rassist oder Antisemit bezeichnet worden. Aber man könnte schon sagen, dass er ethnozentrisch denkt und bestimmte Gruppen von Menschen bevorzugt. Wenn man sich kleiner werdende, konzentrische Kreise vorstellt – wie Illustrationen zu den Ringen der Hölle aus Dantes Inferno -, dann bildeten die WASPs, die weißen, von angelsächsischen Vorfahren abstammenden Protestanten, den äußersten Ring. Die nächsten Ringe bildeten Männer, die Schlips und Kragen tragen, viel Geld haben und Golf spielen, in der Wirtschaft sind, von altem Geld abstammen, zum Establishment der Ostküste gehören, auf einer der acht Universitäten der Ivy League waren, sportlich sind, Yale absolviert haben, auf Privatschulen gingen, Mitglieder von Skulls and Bones sind und deren Väter ebenfalls Yale Absolventen waren.


„Bushie“, sagte Jim [James Baker] und lehnte sich in die Kissen an der Wandseite des Betts „Ich war gerade in Houston“ … Beide liebten es, texanisch zu sprechen. Das war so eine Macho-Sache zwischen ihnen, bezeichnend für ihre Männerfreundschaft.



Im Gegensatz zum Film ist der politische Aspekt in diesem Roman aber nur die ausnehmend gut konzipierte Hintergrundgeschichte. Im Haupterzählstrang im Vordergrund serviert uns der Autor eine ganz spannende großartige recht brutale Detektivgeschichte alten Stils á la Raymond Chandler. Da gibt es eine schöne Schauspielerin, Magdalena Lazlo, und den harten, kantigen, sehr männlichen Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes, Joe Broz, im Nebenjob auch Private Investigator P.I., die durch diese politischen Intrigen irgendwie betroffen sind und denen etwas „spanisch“ vorkommt. Sie versuchen die ganze Geschichte lang herauszubekommen, was hier überhaupt für ein Spiel gespielt wird. Nichtsahnend, in welcher Dimension hier politische Ungeheuerlichkeiten vertuscht und umgesetzt werden sollen – sie denken es sei eine ganz normale Hollywood-Intrige – stechen sie in ein Wespennest aus Politikern, Geheimdiensten, privaten Auftragsmördern, Abhörspezialisten, Geldgebern und anderen Beteiligten. Da bei den vielen Protagonisten des perfiden Plans kaum einer in die eigentliche Absicht eingeweiht ist, ist es auch sehr schwer, durch diesen Filz an Intrigen zur Wahrheit zu gelangen. Nach der zwangsläufigen Liebesromanze zwischen der Schauspielerin und ihrem Detektiv wird in einem blutigen Showdown, der auch für einige der einem ans Herz gewachsenen Figuren nicht gut ausgeht, sowohl die Intrige aufgedeckt, als auch angedeutet, wie der reale Schriftsteller Larry Beinhart zu dieser explosiven Geschichte aus politischen Ränken gekommen sein soll.


Stilistisch und sprachlich ist das ganze Werk großartig, spannend, ein echter Pageturner, mit in ihren Stärken und Schwächen liebevoll konzipierten Figuren, der Plot sehr vielschichtig und klug aufgebaut. Der ironische rasante Schreibstil hat mich frappant an Tom Wolfes beste Werke erinnert, und das ist von meiner Seite aus als höchstes Lob zu werten, denn wenn ich mich bei einem 420 Seiten langen amerikanischen Roman keine Sekunde langweile, dann ist das außergewöhnlich.


Am Ende stellt der Autor Larry Beinhart ein paar verstörende Fragen zur Realität des echten Golfkrieges in Kuwait und Irak, die mich erschaudern ließen, ob die ganze Geschichte wirklich nur Fiktion darstellt, oder nicht vielleicht doch von irgendeinem Whistleblower mit jugoslawischem Namen, verarbeitet in der Figur des Joe Broz (Pseudonym frei nach Tito), an Larry Beinhart weitergeleitet wurde und vielleicht tatsächlich so stattgefunden hat. Diese Verschwörungstheorie des American Hero ist auf jeden Fall realistischer als viele andere, weit weniger plausible Theorien, denen sehr viele Leute anhängen.


Sehr positiv herausstreichen möchte ich auch das umfassende Verzeichnis im Anhang, in dem nicht nur Quellen genannt, sondern auch politische Hintergründe sehr detailliert erläutert werden. Fast könnte man diesen Abschnitt schon als ein kleines politisches Sachbuch zum Roman bezeichnen.


Fazit: Eine rasante Mischung aus Macht, Politik, Krieg, Vertuschung, Medien, Hollywood, Agenten, Lüge, Liebe, Testosteron und Gewalt gepaart mit Humor. Detektivgeschichte, politischer Thriller, Satire und unkitschige Love-Story. Dieser Roman bedient alles zusammen. Absolute Leseempfehlung!

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