Lars-Johan Åge

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Happy Happy.

Lebenslauf

Lars-Johan Åge ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler und hat an der Harvard Law School das Verhandeln gelernt. Er hat bereits mit Verhandlungsexperten für Geiselnahmen vom FBI und mit der schwedischen Bundespolizei zusammengearbeitet. »Happy Happy« bündelt die besten Verhandlungstaktiken in Diplomatie und Beruf.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lars-Johan Åge

Cover des Buches Happy Happy (ISBN: 9783593511641)

Happy Happy

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Erschienen am 12.02.2020

Neue Rezensionen zu Lars-Johan Åge

Cover des Buches Happy Happy (ISBN: 9783593511641)
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Rezension zu "Happy Happy" von Lars-Johan Åge

Happy-happy statt Win-win?
Dr_Mvor 4 Jahren

Win-Win-Situationen kennt man nicht nur aus Verhandlungen. Sie entstehen, wenn sich Akteure selbst bei möglicherweise unterschiedlichen Interessen auf etwas einigen können, was allen nutzt. Wie man aus diesem Buch erfährt, ist das manchmal etwas anderes als ein Verhandlungsergebnis, das alle Verhandlungspartner zufriedenstellt. Insofern folgt aus Happy-happy zwar Win-win, aber eben nicht immer umgekehrt. Das klingt zunächst alles ein wenig merkwürdig, was wohl auch daran liegt, dass diese abkürzenden Formulierungen mit der deutschen Sprache wenig gemein haben.

Man führt im Leben ständig Verhandlungen, weil man selten auf Menschen trifft, die genau das gerade wollen, was man auch möchte. Manche Ehe ist ein einziger Verhandlungsmarathon. Wenn man nach den Ratschlägen des Autors vorgeht, kann man in vielen solchen Situationen stressarm Einigungen erzielen. Im Unterschied zur gewöhnlichen Vorgehensweise benötigt man dazu eine Menge Empathie, also die Fähigkeit, sich in den Verhandlungspartner hineinzuversetzen und dessen Interessen zu kennen.

Ohne diese Fähigkeiten stößt man seinem Verhandlungspartner oft vor den Kopf und erreicht damit Blockaden, die ein Verhandlungsergebnis schließlich entweder verzögern, verschlechtern oder gar unmöglich machen. Sieht man sich die Vorgehensweise des Autors an, die übrigens unter anderem auch vom FBI genutzt wird, dann klingt sie völlig schlüssig und geradezu schreiend einfach. In den zahlreichen Beispielen in diesem Buch wird man jedoch erkennen, wie schwierig es sein kann, sie praktisch umzusetzen.

Man kann den Weg einfach zusammenfassen:
1. Gute Stimmung erzeugen,
2. Mögliche Abläufe vorher durchspielen,
3. In den Verhandlungen Interesse und Verständnis zeigen,
4. Nicht feilschen, konstruktiv bleiben,
5. Einen Plan B haben, falls es nicht voran geht.

Die Krux liegt im dritten und vierten Punkt, denn hier stört gewöhnlich das eigene Ego. Oder anders gesagt: Wenn es nicht gelingt, die Lust, zu gewinnen und sich durchzusetzen, zu beherrschen, läuft man in eine selbst gestellte Falle, die man oft erst bemerkt, wenn sich die Lage nicht entspannt, sondern zuspitzt. Genau das gilt es aber zu vermeiden. Es kommt also nicht darauf an, dass jeder etwas nachgibt, um irgendeinen Kompromiss zu erzielen, sondern um eine möglichst optimale Verbindung der verschiedenen Interessen. Das ist viel schwieriger, weil man konstruktiv sein und Ideen entwickeln muss.

Der Text ist einfach und übersichtlich gegliedert. Zunächst stellt der Autor seine Strategie und einzelnen Schritte ausführlich vor. Im zweiten Teil des Buches spielt er sie dann auf verschiedenen Gebieten und mit ausführlichen Beispielen vor.

Natürlich kann man nicht mit jedem eine solche Verhandlungsweise durchhalten. Schwierig wird es beispielsweise mit Psychopathen, die man übrigens nicht immer sofort erkennt, mit Narzissten und mit sogenannten Nehmern, also Leuten, die einen mit großer Selbstverständlichkeit förmlich aussaugen und dabei keine Grenzen kennen. Der Autor nennt solche Menschen "extrem bedürftige Persönlichkeiten".

Ein sehr lehrreiches und nützliches Buch.

Cover des Buches Happy Happy (ISBN: 9783593511641)
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Rezension zu "Happy Happy" von Lars-Johan Åge

Interessante Tipps
peedeevor 4 Jahren

Die grosse Frage, die sich wohl so mancher Leser stellen wird, ist: Was soll Happy Happy bedeuten? Ist „Happy-Happy“ das, was früher „Win-Win“ war? Nicht ganz. Lars-Johan Åge, Professor an der Universität Gävle in Schweden, präsentiert mit diesem Buch in fünf Schritten neue Ansätze für nachhaltige Verhandlungserfolge.

Erster Eindruck: Das Cover ist schlicht und aufgrund der Farbwahl sehr auffällig – gefällt mir sehr gut; der Buchtitel hat ohne „Firlefanz“ eine ganz andere Wirkung. Das Layout im Buchinnern gefällt mir sehr gut.

Als ich las, dass der Autor unter anderem mit Geiselunterhändlern des FBI und der schwedischen Polizei zusammengearbeitet hat, habe ich mich gefragt, was das mit mir zu tun hat. Aber bald habe ich begriffen, dass jede/r von uns tagtäglich „verhandelt“, wenn auch nicht auf einer solch spezifischen Ebene.
Im ersten Teil werden „Happy-Happy“ und sodann die fünf essenziellen Schritte erklärt: 1. „Ein gutes Gefühl“; 2. „Denk nach“; 3. „Bau eine Beziehung auf“; 4. „Finde die richtigen Worte“; 5. „Hab einen Plan B“. Im zweiten Teil folgen dann Beispiele von „Happy-Happy“ im Beruf, zu Hause oder in der Freizeit. Zudem werden schwierige Persönlichkeiten, also echte „Verhandlungspartner-Knacknüsse“, präsentiert.
„Happy-Happy“ in meinen eigenen Worten bedeutet, eine Einigung zu erzielen, bei der auch die Wege dorthin und von dort weg positiv sind – nicht nur wie bei „Win-Win“, wo das Resultat zwar im Moment für beide Seiten ein Gewinn ist, aber das war es dann auch schon.
Ich bin jemand, der gerne lacht. Hier habe ich nun gelernt, was das sogenannte „Duchenne-Lächeln“ ist. Und – wisst Ihr das auch? Nein? Freund Google hilft weiter…

„Denk nach, bevor du handelst, denk zweimal nach, bevor du sprichst.“ (Sir Thomas Browne)

Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und die gebrachten Beispiele waren für mich gut nachvollziehbar. Es hat mich zum Nachdenken gebracht: Wie kommuniziere bzw. verhandle ich eigentlich? Ich bin überzeugt, den einen oder anderen Tipp in den Alltag mitzunehmen; hierfür besten Dank.

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