Acht gleiche Fälle, eine Polizei, die immer hinter hinkt und ein Ende, dass mich mehr als gelangweilt hat.
Inhalt: Saga Bauer, frisch aus der Klinik entlassen, erhält einen Brief, in dem von einer roten Pistole mit 9 weißen Kugeln die Rede ist. – Diese weißen Kugeln sollen für alle bestimmt sein, mit denen Saga in irgendeiner Form ein Problem hat. Joona Linna ist die letzte, der neun vorbehalten.
Nachdem das erste Mordopfer aufgetaucht ist, beginnt eine fieberhafte Suche nach dem Täter, der immer wieder mit einem anderen Anagramm unterschreibt und die Rätsel so knifflig gestaltet, dass die Polizei immer einen Schritt hinterherhinkt.
Auch nachdem die Identität des Täters geklärt ist, gehen die Ermittlungen nicht wirklich voran. Stattdessen bezichtigt man Saga Bauer einer Mittäterschaft und entfernt sie wieder aus dem Polizeidienst, in den sie sich erst wieder so hart hineingekämpft hat.
Acht Opfer müssen ihr Leben lassen, bevor man dem Täter das Handwerk legen kann. Doch von einem glücklichen Ausgang möchte ich hier nicht sprechen.
Fazit: Ich bin schon mit einem gemischten Gefühl an dieses Buch herangegangen. Lars Kepler hat eine gute Art zu schreiben, aber er schafft es eben auch, seine Bücher unnötig in die Länge zu ziehen. – Diesen Fakt im Hinterkopf war es für mich nicht mehr verwunderlich, dass dieses Buch über 10 Stunden gehen sollte. – Allerdings haben sich die 10 Stunden wie 24 angefühlt.
Ich habe am Anfang einen Moment gebraucht, bis ich in dem Universum von Joona Linna wieder drin war. – So in Ansätzen wusste ich ja, wo die Reise dieses Buches hingehen sollte, aber dann habe ich wohl doch zu viel erwartet.
Die Morde waren mal etwas Anderes. Das habe ich in der Form noch nicht gelesen und irgendwie haben mir die Opfer leidgetan. Aber dem Täter habe ich zu seinen Taten fast schon gratulieren müssen. – Wenn man genau darüber nachdenkt, hätte ich wirklich schon beim ersten Mord auf den Titel schließen können, was mir aber nicht gelungen ist. Aber klar, die Verbindung zu den „Säcken“ und dem Beutesack einer Spinne wurde mir dann auch noch einmal erklärt.
Das war es dann aber auch schon mit dem faszinierenden Teil. Denn hier werden wirklich acht Morde nach dem immer gleichen Schema erzählt. Der Hörer ist immer und immer wieder dabei, wie die Opfer auf dieselbe Art und Weise sterben. Der Schuss, die Qual, die Bereitung des Sackes und dann der Fund. Immer und immer wieder. Und immer wieder bekommt man mit, wie die Polizisten fluchen, hinterherhinken und einfach nicht auf einen grünen Zweig kommen. Im Gegenteil, die fangen noch an, sich gegenseitig zu zerfleischen, was ich nun mal so überhaupt nicht verstanden haben. Weil Saga Bauer in den Ermittlungen immer voraus ist, bezichtigt man sie kurzerhand, mit dem Täter gemeinsame Sache zu machen. – So einen Schwachfug hab ich echt lang nicht gelesen.
Zum Ende hin, hat sich die Handlung mehr und mehr gezogen. Ich habe einfach nur gehofft, dass das Buch doch jetzt bitte endlich mal zu Ende sein kann. Mein Interesse verlor sich zum Ende hin mehr und mehr. Das lag aber ganz einfach daran, dass die Täterin für mich einfach nur einen gewaltigen Schatten hatte. So gewaltig, dass man der mit keiner Haftstrafe der Welt irgendwie hätte beikommen können.
Der Epilog ist dann nur noch an mir vorbeigezogen. Der lief halt, aber mitgeschnitten habe ich nichts mehr.
Im Endeffekt kann mir Simon Jäger einfach nur leid tun. Die Reihe hat so gut begonnen und lässt nun von Band zu Band immer mehr nach und dieser Mann muss aus diesem Text dann wirklich noch etwas herausholen, was aber im Grunde nicht mehr da ist. – Wenn ich dieses Buch gelesen hätte, hätte ich es spätestens an dem Punkt abgebrochen, als klar war, wer die Verbrechen begeht.
Eine scheinbar ewig währende Schleife aus Aktion des Täters und Reaktion der Polizei. Sämtliche Fälle einfallslos nach immer dem selben Schema und absolut nichts Überraschendes mehr, zum Ende hin.
Ich war am Ende wirklich mehr wie enttäuscht.
Es handelt sich bei diesem Buch um den neunten Teil einer Reihe. Allerdings braucht man die chronologische Reihenfolge nicht zwingend einhalten. Alles Wichtige wird noch einmal kurz erklärt und angerissen, sodass man immer gut mitkomme. – Allerdings ist dieser Band der bisher schwächste und langweiligste der Reihe. Wenn ich dieses Buch gelesen hätte, hätte ich es abgebrochen und kann es somit auch nicht empfehlen.