Inhalt
Für Edvard war es nicht leicht, seine Eltern sind bei einem Unglück ums Leben gekommen, er wuchs bei seinem Großvater auf und nun ist auch dieser im Alter verstorben. Um die Geschehnisse von damals wurde ein Geheimnis gemacht und erstmals ergibt sich für Edvard die Möglichkeit, sich den Spuren seiner Vorfahren zu widmen und vielleicht auch dem Tod der Eltern näher zu kommen. Seine Spurensuche führt ihn von Norwegen auf die Shetland-Inseln, dort lebte der verhasste Bruder seines Großvaters und hat als berühmter Schreiner besonders wertvolle Gegenstände aus Holz gefertigt. Doch dieser eigenbrötlerische Mann mit dem Namen Einar muss noch ein größeres Geheimnis gehabt haben: anscheinend kannte er Edvards Mutter, war möglicherweise sogar der Grund dafür, dass seine Eltern ins Unglück stürzten. Bald erkennt er die wahren Zusammenhänge, befindet sich auf der Spur eines wertvollen Erbes und lernt eine junge Frau kennen und lieben, die auch seine Feindin sein könnte ...
Meinung
Schon sehr lange stand das Buch auf meiner Wunschliste und nun auch geraume Zeit ungelesen im Bücherregal, die Folgebände befinden sich derzeit noch unter Beobachtung, ich bin aber noch unentschlossen, ob ich die Reihe weiter verfolge. Dieser Roman hat etwas behäbiges an sich, er ist still erzählt, mit vielen kleinen Details ausgeschmückt und trotz interessanter Handlung habe ich über 500 Seiten immer wieder schwer ins Buch gefunden. Am besten kann man den Inhalt mit einer Familiensaga vergleichen: viele Personen, die meisten schon verstorben, ein oder mehrere Geheimnisse in der Vergangenheit und die akribische Suche nach der Nadel im Heuhaufen, um die eigene Gegenwart besser zu verstehen.
Im Großen und Ganzen hat mich diese Geschichte gelangweilt, ich empfand sie zu unpersönlich, zu weitschweifend und dadurch, dass es keinerlei andere Erzählperspektiven gab, außer die des hinterbliebenen Nachfahrens, zu mühsma und spekultativ. Das Ganze hätte in meinen Augen zumindest einen zweiten Protagonisten aus der Vergangenheit gebraucht, der mir die Hintergründe und Entscheidungen auf der emotionalen Ebene näher gebracht hätte. Und Edvard, der Suchende aus der dem Hier und Jetzt, konnte diese Lücke leider nicht füllen.
Fazit
Wer Familiengeschichten liebt, die einfach nur geschildert und erzählt werden, könnte mit diesem Buch vielleicht warm werden. Es liest sich gut und erzeugt eine gewisse Melancholie, die optimal zu den gewählten Schauplätzen passt. Aber hier verliert sich der Autor in Nebensträngen, er mäandert durch die Seiten, verliert den Fokus und verweist auf Parallelen - alles Dinge, die mir nicht gefallen haben, ganz besonders nicht bei diesem Umfang des Buches. Immer hatte ich das Gefühl, dass die Story auch auf 200 Seiten gepasst hätte. Deshalb vergebe ich hier nur mittelprächtige 3 Lesesterne und klappe den Roman zufrieden zu - mich hat die Story zum "Durchhalten" bewogen, weil ich mir irgendwie immer mehr erhofft habe, doch selbst das Ende, welches vielleicht als Cliffhänger gedacht war, lässt mich nun nicht zum Folgeband greifen. Wahrscheinlich beende ich die Reihe direkt nach dem ersten Band - wirklich schade!



























