Rom, 91 v. Chr.: Senator und Volkstribun Marcus Livius Drusus bricht auf der Türschwelle seines Hauses tot zusammen. Man hat ihn vergiftet! Der griechische Arzt Demetrios erklärt sich widerwillig bereit, das Verbrechen aufzuklären. Seine Ermittlungen führen ihn durch alle Gesellschaftsschichten Roms. Vor dem Hintergrund eines beeindruckenden Panoramas entfaltet sich eine Welt voller Intrigen, Verrat und politischer Verschwörungen. Lasse Holm hat hier einen sehr spannenden, historischen Krimi geschrieben. Es ist gut recherchiert und man erlebt ganz direkt das antike Rom. Die verschiedenen sozialen Schichten sind wirklich sehr gut beschrieben. Die Figur des griechischen Arztes hat mir gut gefallen, ihn bei diesem Fall zu begleiten war sehr spannend. Die Kapitel sind sehr kurz, man wird immer wieder verführt "nur noch kurz ein Kapitel" zu lesen. Mir hat es gut gefallen und ich freue mich auf neue Fälle von Demetrios.
Lasse Holm
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Quelle: Verlag / vlb
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Der Römer (Demetrios-serien 1)
Der Grieche
Der Römer
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"Der Römer" ist eine im Großen und Ganzen gelungene Mischung aus historischem Roman und historischem Krimi. Der Protagonist ist Demetrios, ein griechischer Arzt. Er behandelt den Volkstribun Marcus Livius Drusus kurz vor dessen Tod und wird dadurch in ein Gewirr aus Intrigen, Geheimnissen und Grausamkeiten hineingezogen, das er sich zuvor wohl nicht hatte vorstellen können. Dabei macht er Bekanntschaft mit bedeutsamen Männern der Zeit um das Jahr 91 vor Christus (darunter Cicero und Sulla) und ist Augenzeuge einiger wichtiger geschichtlicher Entwicklungen.
Demetrios ist gut ausgearbeiteter Charakter. Mir hat gefallen, wie beharrlich er versucht hat, den Mord an Drusus aufzuklären, egal, wie lange es dauerte und welche enormen Hindernisse sich ihm in den Weg stellten, doch ich bin mir nicht sicher, ob er mir sympathisch war. Er tut einige Dinge, die es mir schwer gemacht haben, ihn wirklich zu mögen, obwohl ich seine Geschichte gerne verfolgt habe und mir sein Schicksal nicht gleichgültig war. Hier muss natürlich auch anerkannt werden, dass es im antiken Rom andere Sitten und Bräuche gab und einiges aus heutiger Sicht unverständlich erscheint, was damals ganz normal war. In einem Nachwort geht der Autor kurz darauf ein, wie die Geschehnisse sich tatsächlich entwickelt haben; ich hätte mir hier eine ausführlichere Schilderung gewünscht, vor allem in Bezug auf Ereignisse und Personen, die historisch belegt sind, aber so regt das Buch auf jeden Fall zu weiteren Recherchen an.
Die Mordermittlungen waren interessant und meiner Meinung nach auch realistisch dargestellt, doch ich muss sagen, dass sie mir zwischenzeitlich etwas zu kurz gekommen sind. Da der Protagonist in den Bürgerkrieg und andere bedeutsame Ereignisse verwickelt war, ergab dies durchaus Sinn und diese Beschreibungen der realen Geschehnissen aus der Sicht eines 'Augenzeugen' sind auf jeden Fall ein Pluspunkt der Geschichte; allerdings waren für mich die Szenen, in denen Demetrios seine Verbindungen und Erkenntnisse nutzte, um den Täter in einer für ihn feindseligen Umgebung aufzuklären, am spannendsten und ich hatte das Gefühl, dass der Mittelteil sich teils zu sehr auf andere Dinge konzentrierte und ein paar Längen hatte.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist die Erzählart. Es gibt ein paar Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die nicht hervorgehoben werden. Da der Protagonist seine Geschichte frei niederschreibt, ist dies nachvollziehbar, aber es war trotzdem ein bisschen verwirrend.
Insgesamt bekommt das Buch von mir 3,5/5 Sternen. Ich fand es an sich sehr interessant, hätte es allerdings besser gefunden, wenn in der Mitte ein paar Kürzungen vorgenommen worden wären. Dennoch bin ich auf den zweiten Teil gespannt.
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Herzlichen Dank an den Verlag und Jellybooks.de, die das Buch für Testleser zur Verfügung gestellt haben.
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