Ein kleiner Hobbit, daran musste ich gleich denken, als ich das Cover zum ersten Mal sah und daran muss ich auch jetzt denken, während ich das Buch in den Händen halte und vorsichtig darüber streiche. Ein Hardcover-Buch, ich bin glücklich. Und so ein wunderschönes Cover. Der kleine Grimlin vor seinem Häuschen, bereit für ein Abenteuer, mit einem Lächeln in die Ferne (Zukunft) schauend und mit dem Wind der Veränderung in den Haaren.
Aus der Feder von Barbara Rose, illustriert von Laura Bednarski, erschienen im Baumhaus Verlag, wurde hier ein kleines Wunderwerk geschaffen, welches voller wunderbarer Weisheiten steckt und kleinen wie großen Leserherzen ein vergnügtes Funkeln schenkt.
Wir begleiten Grimlin, einen Wald- und Wiesenwichtel, auf seiner abenteuerlichen Reise durch den finsteren Zapfenfresserwald, in welchem er seinen besten Freund Tirili sucht, den er in höchster Gefahr glaubt. Dabei sind abenteuerliche Reisen so ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Viel lieber möchte er seine Ruhe haben, sein Mirabelmus kochen und seinen Wurzeltee trinken. Ich mochte Grimlin auf Anhieb. Denn obschon er so zurückgezogen lebt, manchmal ein bisschen brummelig erscheint und recht scheu allem und jedem gegenüber wirkt, so ist er doch ein wirklich liebes Kerlchen, freundlich und hilfsbereit und voller Mitgefühl für die Wesen seiner Welt.
Und so machte es viel Freude ihn auf seiner Reise zu begleiten. Die Namen der Wesen und Orte sind wirklich urig, alle Charaktere sind mit viel Liebe gestaltet und waren mir gleich sympathisch und der Schreibstil ist so herrlich leicht und lebhaft, ganz heimelig mit seinen gefühlvollen, fast poetischen Beschreibungen, wunderbar unterstrichen von den niedlichen Illustrationen.
Von Anfang an zeigte sich viel Weisheit in den lyrisch anmutenden Zeilen und bei einem gemeinsamen Lesen lässt sich sicherlich so manches entdecken, worüber man sprechen kann. Grimlin schafft es in seiner Freundschaft zu Tirili Kraft zu finden und den Mut sich seinen Ängsten zu stellen und obwohl er voreingenommen ist, bewahrt er sich eine gewisse Offenherzigkeit. Er hört zu, nimmt wahr und entdeckt eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Ich muss gestehen, ich habe wirklich mitfiebern können, nicht nur mit Grimlin und das Ende hat mich rundum zufrieden seufzen lassen. Ganz besonders gefreut hat mich hier auch, dass neben all dem Über-sich-Hinauswachsen und Aus-sich-herauskommen deutlich wurde, dass es in Ordnung ist ruhiger zu sein, das es in Ordnung ist für sich zu sein oder nur mit seinem besten Freund und dass auch ein solches Leben einfach schön sein kann.
So schließe ich das Buch und ich kann es euch nur empfehlen.
Ob kleines oder großes Leserherz, diese Geschichte kann euch sanft berühren und in mir lässt sie ein ganz wunderbar wohliges Gefühl zurück.