Laura Cwiertnia

 4,3 Sterne bei 53 Bewertungen

Lebenslauf

Laura Cwiertnia, 1987 als Tochter eines armenischen Vaters und einer deutschen Mutter in Bremen geboren, ist Redakteurin bei der ZEIT. »Auf der Straße heißen wir anders« ist ihr literarisches Debüt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Laura Cwiertnia

Cover des Buches Auf der Straße heißen wir anders (ISBN: 9783442494187)

Auf der Straße heißen wir anders

 (53)
Erschienen am 23.08.2023
Cover des Buches Auf der Straße heißen wir anders (ISBN: 9783608998894)

Auf der Straße heißen wir anders

 (0)
Erschienen am 15.07.2023

Neue Rezensionen zu Laura Cwiertnia

Cover des Buches Auf der Straße heißen wir anders (ISBN: 9783608981988)
schokoloko29s avatar

Rezension zu "Auf der Straße heißen wir anders" von Laura Cwiertnia

Leben im Dazwischen
schokoloko29vor 10 Monaten

Karlotta lebt in einem bremer Vorort. Ihre Eltern haben sich getrennt. Ihre Mutter ist Deutsche ihr Vater ist Armenier. Sie erfährt in der Schule, dass türkische Soldaten Armenier durch Todesmärsche in den Tod geschickt haben. Es entsteht mit den Jahren eine Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft. Ihr Vater und die Familie von der väterlichen Seite verdrängen das Thema oder sie sprechen nicht über das Thema.

Als ihre Oma stirbt entscheiden sich Vater und Tochter nach Armenien zu reisen und Teile ihrer Familie und Geschichte wieder zu entdecken.

Fazit:

Für mich war das Buch sehr mitreißend und gefühlvoll (mit einem leichten melancholischem Grundton) geschrieben. Es geht um das Thema Identität, Heimat, leben in der Fremde, Genozid, Trauma, die von einer Generation zur nächsten weiter gereicht werden.

Wer sich für diese Themen interessiert, dem kann ich dieses Buch nur weiter empfehlen!

Cover des Buches Auf der Straße heißen wir anders (ISBN: 9783442494187)
LeenChavettes avatar

Rezension zu "Auf der Straße heißen wir anders" von Laura Cwiertnia

Zwischen Bremen und dem Ararat
LeenChavettevor einem Jahr

Karla blickt zurück auf ihre Kindheit. Eine Kindheit zwischen den grauen Blocks von Nord-Bremen. Sie fühlt sich nie so richtig zugehörig. Auch nicht, als Karlas Cousine Nisa sie unter ihre Fittiche nimmt. Sie ist sogar ein bisschen neidisch auf Nisa, wenn diese von ihrem Urlaub in der Heimat oder ihrem Zuhause berichtet. Zuhause, das ist für Nisa Istanbul. Karla war noch nie in Istanbul, obwohl ihr Vater dort sehr lange gelebt hat. Warum sie in den Ferien mit ihren Eltern nie nach Istanbul reist, versteht Karla nicht. Erst als sie erwachsen ist, fügt sich nach und nach ein Bild ihrer Familie und derer Vergangenheit zusammen. Dieses Bild verschärft sich während einer Reise mit ihrem Vater. Diese führt sie in das Ursprungsland seiner Familie, nach Armenien.


Für mich birgt "Auf der Straße heißen wir anders" viele tiefe und eindrückliche Momente. Angefangen bei dem traurigen Bild wie Karlas Vater und seine Schwester als Erwachsene um ihre eigene Mutter trauern: "Nebeneinander sehen die beiden aus wie Kinder, die ihre Mutter mitten auf der Straße stehen gelassen hat, ohne sich noch einmal umzusehen. Fassungslos, jeder auf seine Weise." und dem ebenso banalen wie aufrichtigem "Ich weiß es leider nicht.", als Karla bei einer Demonstration zu Anerkennung des Völkermords an den Armeniern teilnimmt und sie von Mitdemonstrierenden nach ihrer Familienhistorie befragt wird.* Ich habe mir so viele Sätze markiert, die mich einfach direkt getroffen haben und die noch lange nachhallen werden.


Ich kann dieses Buch allen Leser:innen ans Herz legen, welche sich für Familienhistorien und Geschichte interessieren und hoffe, dass diesem Buch noch mehr Beachtung geschenkt wird.

Themen: Familie, Trauer, Politik, Krieg/Genozid

*(Zitate auf S. 12 + 190, "Auf der Straße heißen wir anders, Laura Cwiertnia)

Cover des Buches Auf der Straße heißen wir anders (ISBN: 9783608981988)
uli123s avatar

Rezension zu "Auf der Straße heißen wir anders" von Laura Cwiertnia

Autobiografische Familiengeschichte
uli123vor 2 Jahren

Dieser Roman trägt autobiografische Züge. Die Erzählerin Karlotta hat genau wie die Autorin eine deutsche Mutter und einen armenischen Vater. Letzterer ist in Istanbul aufgewachsen. Später ist er dann seiner Mutter nach Deutschland nachgereist, die hier schon geraume Zeit Gastarbeiterin war. Der Tod dieser Großmutter ist nun Anlass für die Erzählerin, ihrer Familiengeschichte nachzuspüren, über die sie nur vage etwas weiß. Gemeinsam mit ihrem Vater begibt sie sich nach Armenien. 

Den Roman fand ich sehr informativ. Denn über den von den Türken an den Armeniern begangenen Genozid und ihre Unterdrückung in der Türkei habe ich bislang nur sehr wenig gewusst, wie auch übrigens die Erzählerin. Einziger Kritikpunkt meinerseits sind die Zeitensprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die ohne Kenntlichmachung durch z.B. Kapitel ineinander übergehen und so für etwas Verwirrung beim Lesen sorgen.

Sehr zu empfehlen. 

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