Laura Freudenthaler

 4,4 Sterne bei 25 Bewertungen
Autor*in von Die Königin schweigt, Die Königin schweigt und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Laura Freudenthaler, geboren 1984 in Salzburg. Studium der Germanistik, Philosophie und Gender Studies, lebt in Wien. Für Die Königin schweigt erhielt sie den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2018, der Roman wurde als bestes deutschsprachiges Debüt beim Festival du premier Roman 2018 in Chambéry ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Laura Freudenthaler

Cover des Buches Die Königin schweigt (ISBN: 9783442717057)

Die Königin schweigt

 (13)
Erschienen am 09.09.2019
Cover des Buches Die Königin schweigt (ISBN: 9783990590010)

Die Königin schweigt

 (8)
Erschienen am 11.08.2017
Cover des Buches Geistergeschichte (ISBN: 9783990590256)

Geistergeschichte

 (2)
Erschienen am 08.02.2019
Cover des Buches Arson (ISBN: 9783990272879)

Arson

 (2)
Erschienen am 09.10.2023
Cover des Buches Der Schädel von Madeleine (ISBN: 9783990140918)

Der Schädel von Madeleine

 (0)
Erschienen am 01.02.2014
Cover des Buches Geistergeschichte (ISBN: 9783442719969)

Geistergeschichte

 (0)
Erschienen am 08.02.2022

Neue Rezensionen zu Laura Freudenthaler

Cover des Buches Die Königin schweigt (ISBN: 9783442717057)
G

Rezension zu "Die Königin schweigt" von Laura Freudenthaler

Die Königin schweigt und Laura Freudenthaler erzählt sehr viel in schöner Sprache
Gerald_Danner4vor 8 Tagen

Am Beginn des Romans #DieKöniginschweigt von #LauraFreudenthaler bekommt die Protagonistin Fanny, eine klassische Vertreterin der Nachkriegsgeneration, von ihrer Enkelin ein Notizbuch geschenkt und wird von ihr gebeten, ihr Leben darin aufzuschreiben. Dass dieses Notizbuch bis zum Ende des Romans keinen einzigen Satz enthalten wird, ist bezeichnend für Fanny, die lieber bruchstückhaft und Gefühle aussparend aus ihrem Leben erzählt. So erfahren Leser:innen, dass Fannys Vater, der Bauer vom Hof in der Senke, stets Wert auf einen aufrechten Gang in jeder Situation gelegt hat und es nicht mochte, wenn seine Kinder Fanny und Toni sich wie Hunde unter der Ofenbank aufhielten. Schicksalsschläge während bzw. nach dem Krieg mussten verarbeitet werden, sie werden von Fanny mit Distanz erzählt. Die Autorin hingegen versteht es mE meisterhaft, Fanny sehr nahe zu kommen, beschreibt ihr Leben, von dem sie nur Teile aus Erzählungen kennt, mit viel Empathie sehr detailreich und schafft es mE, dass Leser:innen für Fanny Verständnis aufbringen und sie als Person fassbar wird. Der Titel "Die Königin schweigt" steht für eine Generation, die das  Sprichwort "Reden ist Silber und Schweigen ist Gold" verinnerlicht zu haben schien. So hat Fanny möglicherweise einerseits ihre Lebensgeschichte nicht als wichtig genug angesehen, um in einem Notizbuch niedergeschrieben zu werden, und andererseits hat ihr vielleicht einfach die Sprache dafür gefehlt. #LauraFreudenthaler hat mE eine sehr poetische Sprache für dieses stellvertretend für viele stehende Frauenschicksal der Nachkriegszeit gefunden. Empfehlung!

Cover des Buches Arson (ISBN: 9783990272879)
G

Rezension zu "Arson" von Laura Freudenthaler

Eine Dystopie in präziser poetischer Sprache ohne Romanhandlung im eigentlichen "klassischen" Sinn
Gerald_Danner4vor 8 Tagen

In Laura Freudenthalers Roman "Arson" wird abwechselnd aus der Sicht von zwei Protagonisten, die Flächenbrände in einer nicht näher beschriebenen Landschaft erleben und unter großer Hitze leiden, erzählt. Zum einen gibt es eine Ich-Erzählerin, die sich mit kürzlich genähten Wunden im Gesicht, die spannen und zu verkrusten beginnen, abmüht und zum anderen einen Mann, von dem in der 3. Person erzählt wird und der auf einer Anhöhe in der Stadt als Meteorologe tätig ist. Aufgrund der Hitze der Brände leidet der Meteorologe unter Schlafstörungen, und seine größte Angst besteht darin, durchschnittlich weniger als 4,5 Stunden pro Nacht zu schlafen, da Wissenschafter herausgefunden haben, dass damit ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken, einhergeht. Das für mich Positive an diesem Roman ist neben seiner poetischen Sprache die kunstvolle Zeichnung einer dystopisch-beklemmenden Atmosphäre. Leider aber sind mir die beiden Protagonisten bis zum Ende des Romans fremd und vage geblieben. Mein Fazit - und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten: Angedeutetes, Auslassungen und Leerstellen in Romanen sind ja prinzipiell gut, aber der Roman erschöpft sich in einer Aneinanderreihung ähnlicher dystopischer Bilder (minutiös beschriebene Brandherde etc.). Viele andere "klassische" Elemente eines Romans (Dramaturgie, auslösende Ereignisse, Wendepunkte etc.) werden leider ausgespart.

Cover des Buches Arson (ISBN: 9783990272879)
L

Rezension zu "Arson" von Laura Freudenthaler

Arson
Lust_auf_literaturvor einem Jahr

Freudenthaler erzählt in „Arson“ von einer Frau und einem Mann.


Die Rastlose und der Schlaflose.

Die Verletzte auf der Flucht und der Feuerjäger. Zwei Existenzen am Rande des Kontrollverlusts.


Es fällt mir leicht, mich auf Freudenthalers fragmentarische Erzählform einzulassen. In die Stimmung einzutauchen.

Manchmal konkret, manchmal traumhafte Bilder und Szenen, teilweise abstrakt, nicht greifbar und dennoch scharf geschnitten.


Es gibt viele metaphorische Beschreibungen von Schlaflosigkeit. Der schlaflose Feuerjäger weiß, viereinhalb Stunden muss ein Mensch im Schnitt schlafen um zu überleben.


„Die Schlaflosigkeit gebiert Motten, unter der Schädeldecke, hinter der Stirn. In den verborgensten Winkeln und den tiefsten Schichten legen sie ihre Larven ab, die sich von Hirnmasse ernähren“


Währenddessen in der äußeren Welt: Die Hitze, die Feuer, die von Algen erstickten Meere, Gewitter und Unwetter. Ein dystopisches Szenario?

Die verwundete Frau zieht sich wie ein schutzsuchendes Tier immer weiter aus der überhitzen Stadt zurück. Immer weiter, bis sie Zuflucht auf dem Land in einem verlassenen Schloss findet.


Können Mann und Frau einander halten? Miteinander eine Zukunft sein?


„Vielleicht, sage ich, gibt es einfach keinen Ort mehr für Träume.“


Freudenthalers Stil wechselt nicht nur zwischen abstrakt und konkret, sondern ist stellenweise fast experimentell. In einigen Passagen lese ich seitenweisen nur einzelne Worte und Satzfragmente aneinander gehängt, sehr assoziativ.


Doch das hat mir gefallen, konnte mich gut darauf einlassen. Eine ganz freie Art des Lesens, sehr wenig geführt durch die reduzierte Handlung des Textes. Vielmehr fühle ich mich emotional geleitetet durch die beschriebenen starken Bilder und die poetische, wortstarke Sprache. 

Lesende, die außergewöhnliche, hochkarätige Literatur suchen, finden in „Arson“ eine intensives Stück Gegenwartsliteratur.

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