Laura Joh Rowland

 4,1 Sterne bei 330 Bewertungen
Autorin von Der Kirschblütenmord, Die Rache des Samurai und weiteren Büchern.

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Neue Rezensionen zu Laura Joh Rowland

Zwischen Pflicht und Neugier

Laura Joh Rowland entführt uns in diesem ersten von bislang 17 Krimis in die faszinierende Welt des Japans von 1689. 

Klappentext: 

Japan, 1689. An einem kalten Wintermorgen treiben zwei Leichen im Fluss der kaiserlichen Hauptstadt: ein Handwerker und eine junge Frau adeliger Abstammung. Ihre toten Körper sind an Armen und Beinen zusammengebunden – alles deutet auf einen shinju hin, einen Doppelsuizid aus unglücklicher Liebe. Doch der Samurai Sano Ichirō, der jüngste unter den Polizeipräfekten Edos, findet Hinweise, die auf kaltblütigen Mord deuten. Sano beginnt auf eigene Faust zu ermitteln – trotz aller Andeutungen und Drohungen seiner Vorgesetzten, die Untersuchung fallenzulassen. Die Spur führt ihn durch die belebten Gassen von Edos Halbwelt zu Kurtisanen und Kabuki-Schauspielern … und bis in die höchsten Kreise des Adels. Doch um seinen ersten Fall zu lösen, muss Sano Ichirō eine folgenschwere Entscheidung treffen, die alles infrage stellt, woran er je geglaubt hat!

  

Meine Meinung: 

Für uns Europäer ist die Welt der Samurai geheimnisvoll und verwirrend. Strenge, starre Regeln, die nicht durchbrochen werden dürfen, beherrschen die Menschen in ihrem Alltag. 

Die Autorin ist Amerikanerin mit japanisch-koreanischen Wurzeln. Sie beschreibt die geschichtlichen Hintergründe und das geschichtliche Edo (heute Tokio), lebendig und detailreich. Man kann sich so richtig in die laute, stinkende Stadt hineinversetzen lasse. Neben lässig zur Schau getragenem Reichtum, gibt es natürlich Armut und Hunger.  

Wir dürfen auch an den Konflikten des Helden Sano Ichirō teilhaben, der ständig mit seiner Pflicht als Samurai und eigenen Wünschen, kämpft. Sano beginnt seine Karriere durch die Fürsprache eines Gönners als yoriki bei der Polizei. Sein eigener Chef legt ihm bei der Aufklärung eines mysteriösen Selbstmordes aus Liebe - an den Sano nicht glaubt - Steine in den Weg. Aber Sanos hervorstechendste Eigenschaft ist der Drang, die Wahrheit herauszufinden, und er geht diesen Weg trotz aller Konsequenzen und Feindseligkeiten.  

Interessant finde ich die Figur des Gefängnisarztes Ito, der selbst ein Gefangener ist, weil es sich den vorherrschenden Gesetzen, widersetzt hat. Spannend ist die heimliche, weil verbotene Obduktion, die Sano ebenso fasziniert wie abstößt.  

Fazit: 

Wer sich nicht scheut, die zahlreichen japanischen Bezeichnungen kennenlernen zu wollen, kann hier in eine exotische Welt abtauchen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

 

Cover des Buches Der Kirschblütenmord (ISBN: 9783404158928)
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Rezension zu "Der Kirschblütenmord" von Laura Joh Rowland

nscho-tschi
Aufregend und fremdartig - ein Krimi hinter einer exotischen Kulisse

    Das feudale Japan im Jahre 1683. Sano Ichiro, vom Stand der Samurai, beginnt sein Amt als Ordnungshüter eher unwillig. Doch als die Bearbeitung eines Doppelselbstmordes aus unglücklicher Liebe in seinen Aufgabenbereich fällt, erkennt Sano, dass womöglich nur er allein die Wahrheit ans Licht bringen kann. Denn die Wahrheit in diesem Fall wird mit aller Macht vertuscht und hinter ihr verbergen sich noch weit andere Geheimnisse, über denen die viele lieber Staub sehen wollen...

    In "Der Kirschblütenmord" führt Laura Joh Rowland den Leser tief in die rohe und exotische Welt eines vergangenen Japans. Ein fremdartiger Schauplatz der Ehre und Gewalt in Politik und Gesellschaft, in der auch nicht zuletzt die Ständeordnung eine bedeutende Rolle spielt.
    Von ausführlichen und teilweise sehr schönen und detailverliebten Beschreibungen, wird eine anhaltende Grundspannung geschaffen. Wo der Leser mehr Einzelheiten zu ahnen scheint als der detektivische Protagonist, klafft sogleich eine Spalte auf, die alle möglichen und neuen Erkenntnisse zu Tage fördern könnte. Schöne Formulierungen und gnadenlos brutale und entsetzliche Handlungen können den Leser erschaudern lassen, auch wenn dazwischen manchmal ein Gleichgewicht zu fehlen scheint.

    Ich habe diesen Roman teils mit Hingabe, teils mit Verwunderung, teils mit Abscheu mancher Handlungen gelesen. Wer mal aus den nordeuropäischen/amerikanischen Kriminalromanen einen Schritt in eine fremdartige Welt wagen will, der sollte "Der Kirschblütenmord" durchaus in Erwägung ziehen!
 
  

Cover des Buches Der Wolkenpavillon (ISBN: 9783404160785)
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Rezension zu "Der Wolkenpavillon" von Laura Joh Rowland

Aglaya
Historischer Krimi mit eher tiefem Spannungslevel

Die Cousine von Sano Ichirô, dem Kammerherrn des Shogûn, wird entführt und vergewaltigt. Bald stellt sich heraus, dass sie nicht das einzige Opfer war. Wer steckt hinter den Verbrechen?

 

„Der Wolkenpavillon“ ist der 14. und letzte (oder zumindest der letzte bisher auf Deutsch erschienene) Band der historischen Krimi-Reihe um Sano Ichirô. Die vorhergehenden Bände kenne ich nicht, aber inhaltlich kam ich trotzdem gut mit. Die Autorin spielt zwar oftmals auf frühere Erlebnisse von Sano und seiner Ehefrau an, erklärt aber genug, sodass auch Neueinsteiger die Zusammenhänge verstehen.

 

Die Geschichte wird aus der Beobachterperspektive erzählt, meist begleitet der Erzähler dabei Sano. Lediglich in kurzen handlungsrelevanten Abschnitten, in denen Sano nicht dabei ist, wird eine andere Perspektive gewählt. Sano und seine ebenfalls bei den Ermittlungen helfende Familie wuchs mir nicht so richtig ans Herz, auch wenn ich die berufliche und moralische Einstellung der Protagonisten sehr zu schätzen wusste. Lediglich einige Nebenfiguren riefen durch ihr Verhalten stärkere Emotionen hervor, wenn auch meist negative. Vielleicht hätten mich die Protagonisten mehr berührt, wenn ich ihre Vorgeschichte gekannt und die vorhergehenden Bücher gelesen hätte, aber so blieben sie mir grösstenteils egal.

 

Das Erzähltempo ist eher ruhig. Wer atemlose Spannung sucht, wird hier daher nicht glücklich. Die Lektüre geriet bei mir etwas stockend, was wohl an den vielen Japanischen Namen und Begriffen liegen mochte, die ich teilweise nur schwer auseinanderhalten konnte. Hier wären Vorkenntnisse der Reihe (oder allgemein bessere Kenntnisse über Japan) vielleicht hilfreich gewesen. Die damalige Kultur Japans wird liebevoll und detailliert beschrieben, sodass man sich in die damalige Zeit zurückversetzt fühlt (wie authentisch die Schilderungen sind, kann ich mangels Fachwissen nicht beurteilen).

 

Mein Fazit

Geruhsamer Krimi mit liebevollen historischen Beschreibungen aber eher tiefem Spannungslevel. Von vielen geliebt, meinen Geschmack hat er leider nicht wirklich getroffen.

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Zusätzliche Informationen

Laura Joh Rowland wurde am 01. Januar 1954 in Vereinigte Staaten von Amerika geboren.

Community-Statistik

in 164 Bibliotheken

auf 8 Merkzettel

von 9 Leser*innen aktuell gelesen

von 6 Leser*innen gefolgt

Reihen der Autorin

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