Rezension zu "Der Kirschblütenmord: Sano Ichirōs erster Fall: Historischer Kriminalroman (Ein Fall für Sano Ichirō 1)" von Laura Joh Rowland
Bellis-PerennisLaura Joh Rowland entführt uns in diesem ersten von bislang 17 Krimis in die faszinierende Welt des Japans von 1689.
Klappentext:
Japan, 1689. An einem kalten Wintermorgen treiben zwei Leichen im Fluss der kaiserlichen Hauptstadt: ein Handwerker und eine junge Frau adeliger Abstammung. Ihre toten Körper sind an Armen und Beinen zusammengebunden – alles deutet auf einen shinju hin, einen Doppelsuizid aus unglücklicher Liebe. Doch der Samurai Sano Ichirō, der jüngste unter den Polizeipräfekten Edos, findet Hinweise, die auf kaltblütigen Mord deuten. Sano beginnt auf eigene Faust zu ermitteln – trotz aller Andeutungen und Drohungen seiner Vorgesetzten, die Untersuchung fallenzulassen. Die Spur führt ihn durch die belebten Gassen von Edos Halbwelt zu Kurtisanen und Kabuki-Schauspielern … und bis in die höchsten Kreise des Adels. Doch um seinen ersten Fall zu lösen, muss Sano Ichirō eine folgenschwere Entscheidung treffen, die alles infrage stellt, woran er je geglaubt hat!
Meine Meinung:
Für uns Europäer ist die Welt der Samurai geheimnisvoll und verwirrend. Strenge, starre Regeln, die nicht durchbrochen werden dürfen, beherrschen die Menschen in ihrem Alltag.
Die Autorin ist Amerikanerin mit japanisch-koreanischen Wurzeln. Sie beschreibt die geschichtlichen Hintergründe und das geschichtliche Edo (heute Tokio), lebendig und detailreich. Man kann sich so richtig in die laute, stinkende Stadt hineinversetzen lasse. Neben lässig zur Schau getragenem Reichtum, gibt es natürlich Armut und Hunger.
Wir dürfen auch an den Konflikten des Helden Sano Ichirō teilhaben, der ständig mit seiner Pflicht als Samurai und eigenen Wünschen, kämpft. Sano beginnt seine Karriere durch die Fürsprache eines Gönners als yoriki bei der Polizei. Sein eigener Chef legt ihm bei der Aufklärung eines mysteriösen Selbstmordes aus Liebe - an den Sano nicht glaubt - Steine in den Weg. Aber Sanos hervorstechendste Eigenschaft ist der Drang, die Wahrheit herauszufinden, und er geht diesen Weg trotz aller Konsequenzen und Feindseligkeiten.
Interessant finde ich die Figur des Gefängnisarztes Ito, der selbst ein Gefangener ist, weil es sich den vorherrschenden Gesetzen, widersetzt hat. Spannend ist die heimliche, weil verbotene Obduktion, die Sano ebenso fasziniert wie abstößt.
Fazit:
Wer sich nicht scheut, die zahlreichen japanischen Bezeichnungen kennenlernen zu wollen, kann hier in eine exotische Welt abtauchen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.