Der Duke of Jervaulx, Christian Langland hat ein Anwesen in Wales und lebt überwiegend in London. Er ist in seinen frühen Dreißigern und ein Schwerenöter, der diversen Damen zuspricht, ob verheiratet oder nicht. Außerdem liebt er überhaupt das Leben mit all seinen lukullischen Genüssen.
Zudem ist er noch ein brillanter Mathematiker. Das verbindet ihn mit Timms, ebenfalls ein solcher, der eine junge, in den Zwanzigern begriffene Tochter hat. Maddy. Die beiden letztgenannten sind Quäker.
Sie mag bei einem Treffen Christian überhaupt nicht, obwohl sie sich heimlich eingesteht, daß nicht alles an ihm schlecht ist.
Sie erfährt wenig später, daß er bei einem Duell ums Leben gekommen sei. Das erschüttert sie dennoch.
In Wirklichkeit hat Christian einen Schlaganfall erlitten. Infolge der Apoplexie kann er nicht artikuliert sprechen, hat Schwierigkeiten, den Sinn von Gehörtem zu entschlüsseln und sein rechter Arm läßt ihn im Stich. Glücklicherweise ist er Linkshänder. ( Yeah! Genau wie ich! )
Seine Familie schiebt ihn in ein Irrenhaus ab, Sanatorium. Verwahranstalt. Maddy, deren Cousin Arzt ist und diese Institution leitet, kam eigentlich, um ihn zu unterstützen. Und erkennt fassungslos Christian wieder.
Angekettet und erniedrigt. Sie nimmt sich seiner an und er fängt an aufzublühen, aus seiner Lethargie auszubrechen.
Gewisse Umstände zwingen sie beide von dort zu flüchten. Die Ereignisse überschlagen sich. Aber zum Glück glüht es zwischen Maddy und Christian. Außerdem hat er sehr gute, loyale Freunde ...
Etwas ganz anderes als die üblichen 08/15 Regencyromane. Versehrt, physiologisch und psychisch, ist Christian ein gebrochener Mann. Und Maddy könnte durchaus die sein, die ihm unkonventionell Heilung bringen könnte.
Voller Dramatik, überraschenden Wendungen und heiß wie sexy. Apoplexie, die Historie, auch der "Irrenhäuser" hat die Autorin hervorragend recheriert und das sichert die hohe Authentizität.
Beide haben Ecken und Kanten, sind rauh und ungeschliffen. Sie besitzen eine profunde Profiltiefe und Facettenreichtum. Sie weisen ebenso Ambivalenzen auf, wie reale Personen auch.
Das macht sie so lebendig und daß man sich in sie versenken kann. Protagonisten, die irgendwelche "Abweichungen" aufweisen, sind weit interessanter als all die Klischeecharaktere vieler anderer Bücher.
Ich liebe dieses Buch! Sehr lesenswert! Und macht zornig ob der fiesen Behandlung psychisch und neurologisch Erkrankter.