Cover des Buches Pharos (ISBN: 9781502410801)
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Rezension zu Pharos von Laura Labas

Wie von Laura gewohnt...

von Daemonenschwester vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Eine spannende Mischung aus Fantasy und Mytery, die einen noch überraschen und begeistern kann.

Rezension

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Daemonenschwestervor 6 Jahren
Laura Labas gehört mit zu meinen Lieblingsautoren. Ihre Bücher sind immer wieder ein Highlight, welches sich für mich zu lesen lohnt. So musste ich auch dieses Werk hier lesen und ich kann nur sagen, ich bin wieder einmal begeistert, wenn es auch nicht zu ihren besten Werken gehört, was vielleicht auch daran liegt, dass es ihr Erstroman ist und ich damit ihr Debütroman als Letztes von ihren Werken gelesen habe.

Reyna kann ihre Seele in den Körper von Tieren schlüfen lassen und neben ihnen existieren. Anfangs weiß sie noch nicht, dass es auch Andere wie sie gibt, bis sie zusammen mit ihrer Freundin Felicity auf eine geheimnissvolle Gruppe stößt, die sich Pharos nennt. Sie sind Unwandelbare, genau wie Reyna, die ihre Seelen in ihr Totemtier wandeln lassen können. Allerdings nur in eine einzige Art, nicht in alle Tiere. Um ihre Sonderbarkeit zu verheimlichen, verschweigt Reyna selbst vor ihrer besten Freundin, dass auch sie eine Pharos ist. Somit wird nur Felicity unterrichtet, während Reyna als beste Freundin geduldet wird.
Während rätselhafte Morde die kleine Stadt unsicher machen, lernt Reyna mehr über ihre verschleierte Vergangenheit heraus und was es bedeutet, eine Pharos zu sein. Außerdem begegnet sie dem Anführer der kleinen Gruppe, Cadan, zu dem sie eine große Anziehung entwickelt. Doch haben die seltsamen Geschehnisse in der Stadt wirklich etwas mit ihr zu tun?

Die Geschichte ist großartig und besitzt ihren eigenen Charme. Da der Leser nur aus der Sicht von Reyna die Geschehnisse verfolgt, tappt dieser ebenso wie Reyna bis ganz zum Schluss in Dunkeln, erlebt ihre Gefühlswelt intensiv mit und kann somit ihre Taten besser nachvollziehen. Während die Protagonistin nun schon anfangs auf mysteriöse Neulinge in der Stadt stößt und dabei versucht ihren besten Freunde Glen und Felicity gerecht zu werden (die sich gegenseitig auf den Tod nicht ausstehen können), entdeckt sie zu allem Überflüss auch noch die Leiche ihrer Direktorin auf dem Friedhof, wo das 'Drama' ihren Lauf nimmt. Die mysterösen Neulinge stellen sich als Pharos vor, Menschen, die ihre Seele in Tiere wandern lassen können. Genau so wie Reyna. Doch sie sind nicht wegen Reyna in die Stadt gekommen, sondern wegen ihrer besten Freundin, die ihr ebenso wie sie selbst verschwiegen hat, dass auch sie zu den Unwandelbaren gehört. Während Felicity nun trainiert wird um ihre Kräfte zu entfalten, stellt sich Reyna in den Hintergrund und stromert lieber in dem großen Anwesen, dem Hauptquartier in der Stadt von den Pharos, herum und entdeckt einige Geheimnisse. So wie den Gestaltwandler unten im versteckten Keller.
Es geschehen weitere Morde, die anscheinend etwas mit ihr zu tun haben. Selbst wenn ihr bester Freund Glen zuerst beschuldigt wird der Täter zu sein, der seine eigene Geheimnise vor Reyna hat, glaubt sie nicht, dass er der Täter ist und versucht zusammen mit dem attraktiven und anziehenden Cadan die Morde aufzuklären und taucht dabei weiter in die Welt der Pharos und der Gestaltwandler ein. Als sie dann entführt wird, kommt es zu einem grandiosen Höhepunkt am Ende des Buches, der uns dann doch mit einem Cliffhänger zurück lässt, sodass man am Liebsten sofort den zweiten Teil lesen möchte.

Reyna ist schwierig einzuschätzen. Sie ist eine taffe, für ihre Freunde einstehende und somit liebenswürdige Person, die allerdings ein sehr vorlautes Mundwerk hat und ihre Neugierde sie viel zu oft in Schwierigkeiten bringt, wo sie auf der anderen Seite eine beinahes schon blindes Vertrauen entwickelt. Ihre vielseitige Art macht es manchmal schwer sie wirklich zu mögen, bis ihre nächste Tat sie wieder liebenswürdig erscheinen lässt. Trotzdem ist ihre Neugierde ab und an einfach nur anstrengend und nicht nach zu vollziehen. Besonders störend war dabei die Tatsache, dass sie einfach anfing in dem Haus, wo sie nur als Gast geduldet wird, herumzustreunen und anscheinend Niemand etwas dagegen auszusetzen hat, sondern sie einfach gewähren lässt. Als wäre Höflichkeit bei ihr verloren gegangen oder nur für Personen bestimmt, die sie respektiert. Diese Art von Respektlosigkeit sieht man gut und gerne auch bei ihren verhassten Physiklehrer, den sie gut und gerne Sprüche um die Ohren haut.
Felicity ist wiederrum die beste Freundin, die sich jeder Leser wünschen würde. Immer für einen da, wenn man sie braucht und sich nicht zu schade, sich auch in Schwierigkeiten zu bringen. Dabei noch ein attraktives Aussehen und schlau. Trotzdem konnte sie mich als Leser nicht überzeugen, sodass sie definitiv nicht zu meinen Lieblingen gehört. Sie erscheint mir noch viel zu oberflächlich. Wobei eine Änderung am Ende des Buches deutlich auffällt und ich somit hoffe, dass sie in den nächsten Teilen noch mehr beleuchtet wird.
Glen wiederrum ist ein Rätsel durch und durch. Trotzdem er sympatisch rüber kommt, scheint er noch eine größere Rolle zu spielen. Andeutungen sind sehr oft gegeben und sein schwieriger Hintergrund lassen den Leser neugierig werden, was noch dahinter steckt.
Der geheimnisvolle und faszinierende Cadan ist mal nicht der typische wunderschöne Mann, in den sich die Protagonistin verliebt. Es ist eher seine Ausstrahlung, die ihn so faszinierend macht und dem Leser als sympatisch rüber kommen lässt. Seine tragische Vergangenheit lässt ihn gefühlvoll erscheinen dort, wo er sich sonst so kalt gibt.
Natürlich sind die anderen Charaktere ebenso wichtig für die Story, die Hauptcharaktere. Diese sind alle sehr detailliert geworden und haben jeder ihre eigene kleine Szene, die sie quasi vorstellt und für den Leser nicht nur bloße Nebenfiguren werden lässt, sondern ihnen zeigt, dass auch sie ein Teil dieser Geschichte sind und sich vielleicht sogar zu mehr entwickeln können.
Das kann der Leser besonders bei Leith bemerken oder der Sekretärin Angie, die anscheinend in den nächsten Teilen noch eine große Rolle spielen werden.

Wie von Laura gewohnt ist auch schon hier der Schreibstil sehr flüssig und schön zu lesen. Ich kann nur sagen, dass ihre Ausdrucksweise, die auch schon hier wunderbar ist, sich in ihren nächsten Werken noch mal deutlich nach oben gebessert hat und sie es schafft mit ihren Geschichten mein Herz zu erobern. Trotz ihrer komplexen Handlungen in den Geschichten schafft sie es den Leser bei Laune zu halten und ihn nicht zu überfordern. Auch wenn man weiß, dass Alles irgendwie zusammenhängt, kann der Leser kaum ahnen, wie es ausgeht. Ich werde nicht mehr bei vielen Büchern überrascht, weil das Ende immer so vorprogrammiert zu sein scheint, aber Laura schafft es jedes Mal, mich wieder zu überraschen.
Wer Fantasy, gemischt mit Spannung und Mystery liebt, den kann ich auch die Reihe von Unwandelbaren nur empfehlen.

(Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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