Laura Lay

 4 Sterne bei 71 Bewertungen
Autor*in von Das Geheimnis der Flamingofrau, Flamingofeuer und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Laura Lay, geb. 1974, schreibt erotische Geschichten – mal mysteriös und dunkel, mal witzig und üppig, aber immer mit Herz und Lust!

Alle Bücher von Laura Lay

Cover des Buches Flamingofeuer (ISBN: 9783897414266)

Flamingofeuer

(12)
Erschienen am 08.03.2019
Cover des Buches Das Geheimnis der Flamingofrau (ISBN: B007ECZ06G)

Das Geheimnis der Flamingofrau

(45)
Erschienen am 25.02.2012

Neue Rezensionen zu Laura Lay

Cover des Buches Flamingofeuer (ISBN: 9783897414266)
_jamii_s avatar

Rezension zu "Flamingofeuer" von Laura Lay

_jamii_
Flamingofeuer

Sein Erotikroman war ein Bestseller, aber das ist Jahre her. Jetzt steht Leon Walsky vor dem Ruin. Da überrascht ihn eine Unbekannte mit einem Angebot. Sie will ihn für erotische Storys bezahlen, verfasst nach ihren Ideen. Eine literarische Reise ins Begehren beginnt …
»Flamingofeuer« ist ein Buch im Buch, ein verführerisches Vexierspiel, das mit Witz und Verve Gewissheiten über erotische Rollenbilder zu Fall bringt.
Die Charaktere Leon und Tanja sind nicht wirklich fassbar.
Tanja will von Leon, dass er für sie erotische Geschichten schreibt. Diese Geschichten kann man dann auch 1:1 im Buch lesen. Die Übergänge zwischen Realität und Geschichte sind leider gar nicht vorhanden. Manchmal wechselt es bei einem neuen Kapitel, manchmal bei einem neuen Absatz. Die Fiktion ist auch nicht durch Kursive Schrift oder sonst irgendwie gekennzeichnet, was es wirklich schwierig macht, zu erkennen, ob dies jetzt eine Geschichte ist oder real.
Die Geschichten sind für mich etwas wirr, die Handlungen leider nicht immer wirklich nachvollziehbar. So sind sie dann auch eher ein «Hm?» als erotisch.
Irgendwie kann ich in der Geschichte leider auch keinen roten Faden erkennen.
Leider konnte ich mit diesem Buch überhaupt nichts anfangen.  

Cover des Buches Flamingofeuer (ISBN: 9783897414266)
H

Rezension zu "Flamingofeuer" von Laura Lay

haensbaens
Klug, sinnlich, gewitzt und divers

Vollständige Rezension: queerbuch.wordpress.com

Dass Antje Wagners Romane immer in eine andere Richtung gehen, als man erwarten würde, dürfte mich langsam nicht mehr überraschen, trotzdem ist ihr dies in Flamingofeuer wieder gelungen. Erotische Geschichten haben in der Gesellschaft doch eigentlich immer den Beigeschmack von etwas Schmutzigem, etwas Verbotenem, dem man nur still und heimlich in seinem Kämmerlein nachgehen sollte. Antje Wagner erzählt hier jedoch eine Geschichte über Schuld, Genugtuung, Verwirrung, Begehren und Rache, die auf der Grundlage eines erotischen Settings steht. Wir tauchen ein in verschiedene Formen des Begehrens, von denen das meiste zwischen den Zeilen und im Kopf passiert.

»Aber zwischen Sex und Erotik – da besteht ja wohl ein Unterschied. […] Wenn es dasselbe wäre, wieso gibt es dann zwei Worte dafür? […] Für mich ist Erotik eine Reise, an deren Ende ein Geschlechtsakt stehen kann. Mich interessiert aber gar nicht so sehr das Ziel. Sondern die Reise selbst.« – Laura Lay, Flamingofeuer

Die eigentliche Rahmenhandlung gleicht einem Versteckspiel, in dem der Protagonist gleichzeitig versucht herauszufinden, wer hinter seiner mysteriösen Auftraggeberin steht und sein eigenes Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken, doch immer wieder von Tanja R., wie die Fremde sich nennt, aus seiner Komfortzone herausgetrieben wird. Irgendwann wird deutlich, dass es eine Verbindung zwischen ihm und Tanja R. geben muss, dass sie ihn fest in der Hand hat und mehr zu wissen scheint, als sie preisgibt.

In den Geschichten, die Leon Walsky für Tanja R. schreibt, beginnen Einzelheiten seines realen Lebens mit denen seiner Vorstellung zu verschwimmen. So taucht nicht nur Tanja R. mit abgewandelten Namen und Identitäten in seinen erotischen Geschichten auf, sondern auch Laura, die er eigentlich vergessen wollte, sowie auch Leon selbst. Nebenfiguren der einen Geschichte werden zu Hauptfiguren einer anderen; und jede hat ihr ganz eigenes Begehren. Nicht selten webt die Autorin fantastische Elemente in ihre Geschichten ein und spielt mit dem Bewusstsein des Lesers für Realität: In welcher Geschichte befinden wir uns gerade? Passiert das gerade wirklich oder befinden wir uns nur in der Einbildung einer Figur? Was ist real – und was Vorstellungskraft? Wie bereits aus ihren vorherigen Büchern bekannt, lässt sie dabei viel Raum zur Interpretation und spielt mit den Erwartungen des Lesers.

Was sich wiederum direkt auf die Erwartungen an Geschlechter und Sexualitäten übertragen lässt: In einer Geschichte kennt die Hauptperson das Geschlecht ihres Gegenübers überhaupt nicht und legt es sich für ihre Vorstellungen zurecht. In einer anderen geht der Leser erst von der einen Kombination an Geschlechtern aus, wird zur Auflösung jedoch in die gegenteilige Erkenntnis geworfen. Die Autorin zeigt damit, dass Erotik nicht an eine bestimmte Sexualität gebunden ist, sondern übergangslos übertragbar ist. Es geht nur darum, was wir uns vorstellen und was wir zulassen.

Die Grundgeschichte schließt Antje Wagner mit einem Augenzwinkern. Die Antwort auf alle Fragen erhalten wir wie üblich erst in den letzten Zeilen, mit denen sie gewitzt und gekonnt einen klugen Bogen zum Beginn der Geschichte schlägt. Man klappt das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen zu und dem Gedanken, dass Karma wohl allgegenwärtig ist.

Fazit

In Flamingofeuer nimmt uns Antje Wagner alias Laura Lay mit auf eine Reise von erotischen Episoden, wobei der Fokus nicht auf der Erotik selbst liegt, sondern sie eher als Grundstimmung und Begleitprodukt erscheint. Die Autorin spielt mit unseren Erwartungen an Sexualitäten und Identitäten, an Rollenbilder und mit unserer Wahrnehmung, sodass man manchmal kaum die Realität von der Einbildung unterscheiden kann. Sie zeigt, dass Erotik nichts Schmutziges sein muss. Dass Begehren sich nicht an Grenzen aufhält – dass es individuell und doch universell in uns Menschen schlummert, egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung. Das alles stets stilvoll, mit einem Augenzwinkern und dem nötigen Humor, um bestens zu unterhalten. 

Cover des Buches Flamingofeuer (ISBN: 9783897414266)
buchstabentraeumerins avatar

Rezension zu "Flamingofeuer" von Laura Lay

buchstabentraeumerin
Erotisch, sinnlich, voller Humor und clever konstruiert

Darf es literarisch im Frühling etwas verspielter sein? Vielleicht eine Kombination aus Erotik, viel Humor, Fantasie und klugem Storytelling? Dann ist „Flamingofeuer“ von Laura Lay, dem Pseudonym von Antje Wagner, exakt das richtige Buch. Zugegeben, mich hatte die Vorstellung, einen erotischen Roman zu lesen, zuerst ein wenig abgeschreckt. Aber wenn ich einem Verlag vertraue, dann ist es der Ulrike Helmer Verlag, mit dem ich bislang ausschließlich positive Leseerfahrungen gemacht habe („Schattengesicht“ von Antje Wagner sowie „Alle Farben der Nacht“ von Jonas Zauels), und wenn ich einer Autorin vertraue, dann Antje Wagner. Sie schreibt schlicht phänomenal gut und zaubert einfach immer wieder Überraschungen aus dem Hütchen. So auch in „Flamingofeuer“.

Erotisch angehauchte Romane sind seit dem Aufblühen des New Adult Genres schon beinahe alltäglich, kaum ein Jugendbuch verzichtet auf explizite Szenen. Der Schritt zu einem erotischen Roman war daher weit weniger ungewohnt als ich erwartet hatte. Und ja, Erotik ist ein übergreifendes Thema, aber bei weitem nicht alles, was diese Geschichte zu bieten hat. Leon Walsky war ein gefeierter Autor, für kurze Zeit war er wegen seines Erotikromans „Die Augenbinde“ eine Berühmtheit. Sein Folgewerk findet jedoch keine Abnehmer, er verliert alles, was er hat und lebt in einer Bruchbude. In dieser Situation erreicht ihn die Nachricht einer Unbekannten, die sich Tanja R. nennt und die ihn bittet, ihr erotische Geschichten zu schreiben, deren inhaltliche Ausrichtung sie selbst bestimmen darf. Leon lässt sich darauf ein und so beginnt ein vielschichtiger Roman, die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion verwischen, und Stück für Stück wird klar, dass Leon sich in der Vergangenheit in irgendeiner Weise strafbar gemacht hat. Was das war, bleibt bis zum Ende offen.

Nun beginnt das Spiel zwischen Tanja R. und Leon: er schreibt, sie kommentiert und fordert neue Geschichten ein. Er schreibt, sie lenkt und Leon wird, auch wenn er ihre aggressive und fordernde Art nicht leiden kann, schnell auch von ihr abhängig. Unter ihrer Führung schreibt er so intensiv und so viel, wie schon lange nicht mehr. Sie fordert ihn heraus und treibt ihn an seine Grenzen – sie beflügelt ihn und seine Fantasie. Das Hin und Her zwischen den beiden fand ich äußerst interessant, mal befremdlich, mal amüsant. Schnell wird klar, dass der ganze Roman sehr spielerisch ausgelegt ist. Die erotischen Geschichten fügen sich als einzelne Kapitel zwischen den Email-Kontakt zwischen Leon und Tanja R., Beschreibungen seines Alltags und seinen Erinnerungen an eine gewisse Laura ein. Dadurch spiegeln sie immer einen Teil von Leon’s realen Erfahrungen, Wünschen und Vorstellungen wieder.

Er schreibt sich selbst, Tanja R. und auch die geheimnisvolle Laura in seine Geschichten hinein. Ihre Personas ändern sich ständig, ebenso ihre sexuelle Identität. Sie sind mal schüchtern, mal selbstbewusst, mal dominant. Ist es zu heftig? Es gibt Szenen, in denen BDSM eine Rolle spielt, und die für einige Leser sicherlich weniger angenehm zu lesen sind. Eine Gratwanderung, die – wie ich finde – schriftstellerisch aber sehr souverän gemeistert wurde. Einerseits durch den Ton und andererseits durch die Wortwahl und die damit einhergehende Ästhetik von „Flamingofeuer“. Nie wirken die Geschichten platt oder peinlich, immer bleibt eine gewisse künstlerische Distanz bestehen. Man schaut Leon Walsky vielmehr über die Schulter, als sein Schaffen wirklich ernsthaft nachzuempfinden.

Nichtsdestotrotz haben die Geschichten natürlich ihren Reiz. „Flamingofeuer“ fühlt sich tatsächlich wie im oben genannten Zitat an wie eine Reise. Eine Reise durch die verschiedenen Facetten und Nuancen von Erotik. Hinzu kommt der wie immer großartige Schreibstil von Antje Wagner. Sie bringt Humor in der Geschichte, wo man keinen vermuten, inklusive herzhaften Lachmomenten. Sie reichert die unscheinbarsten Momente mit Poesie und Schönheit an. Doch in erster Linie ist „Flamingofeuer“ eine lockere und leichte, aber intelligent aufgebaute Lektüre mit einer Figur, die einen ausgeklügelten Plan verfolgt, der bis zum Ende im Verborgenen bleibt. Dieser erotische Roman hält einige Überraschungen für den Leser bereit.

Fazit

Antje Wagner hat mit „Flamingofeuer“ einen fantasievollen und clever konstruierten erotischen Roman geschrieben. Anstatt peinlich oder platt zu sein, kommt er durch das schriftstellerische Können der Autorin sinnlich und humorvoll daher. Die Figuren sind ebenfalls sympathisch, Leon Walsky als Autor, der nicht an seinen ersten Erfolg anknüpfen kann, die ominöse und herrische Tanja R., die seine Geschichten lesen möchte und die geheimnisvolle Laura, mit der Leon scheinbar einmal etwas verband. Die Erotik zeigt sich in „Flamingofeuer“ in allen denkbaren Facetten, gängige Rollenbilder werden aufgelöst. Ein äußerst vergnügliches Abenteuer für neugierige Leser.

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