Sein Erotikroman war ein Bestseller, aber das ist Jahre her. Jetzt steht Leon Walsky vor dem Ruin. Da überrascht ihn eine Unbekannte mit einem Angebot. Sie will ihn für erotische Storys bezahlen, verfasst nach ihren Ideen. Eine literarische Reise ins Begehren beginnt …
»Flamingofeuer« ist ein Buch im Buch, ein verführerisches Vexierspiel, das mit Witz und Verve Gewissheiten über erotische Rollenbilder zu Fall bringt.
Die Charaktere Leon und Tanja sind nicht wirklich fassbar.
Tanja will von Leon, dass er für sie erotische Geschichten schreibt. Diese Geschichten kann man dann auch 1:1 im Buch lesen. Die Übergänge zwischen Realität und Geschichte sind leider gar nicht vorhanden. Manchmal wechselt es bei einem neuen Kapitel, manchmal bei einem neuen Absatz. Die Fiktion ist auch nicht durch Kursive Schrift oder sonst irgendwie gekennzeichnet, was es wirklich schwierig macht, zu erkennen, ob dies jetzt eine Geschichte ist oder real.
Die Geschichten sind für mich etwas wirr, die Handlungen leider nicht immer wirklich nachvollziehbar. So sind sie dann auch eher ein «Hm?» als erotisch.
Irgendwie kann ich in der Geschichte leider auch keinen roten Faden erkennen.
Leider konnte ich mit diesem Buch überhaupt nichts anfangen.
Laura Lay
Lebenslauf
Alle Bücher von Laura Lay
Flamingofeuer
Pyromantische Affäre - Erotische Erzählung
In den Zügen der Nacht - Erotische Erzählung
Das Geschöpf seiner Träume - Vier erotische Erzählungen
Das Geheimnis der Flamingofrau
Neue Rezensionen zu Laura Lay
Vollständige Rezension: queerbuch.wordpress.com
Dass Antje Wagners Romane immer in eine andere Richtung gehen, als man erwarten würde, dürfte mich langsam nicht mehr überraschen, trotzdem ist ihr dies in Flamingofeuer wieder gelungen. Erotische Geschichten haben in der Gesellschaft doch eigentlich immer den Beigeschmack von etwas Schmutzigem, etwas Verbotenem, dem man nur still und heimlich in seinem Kämmerlein nachgehen sollte. Antje Wagner erzählt hier jedoch eine Geschichte über Schuld, Genugtuung, Verwirrung, Begehren und Rache, die auf der Grundlage eines erotischen Settings steht. Wir tauchen ein in verschiedene Formen des Begehrens, von denen das meiste zwischen den Zeilen und im Kopf passiert.
»Aber zwischen Sex und Erotik – da besteht ja wohl ein Unterschied. […] Wenn es dasselbe wäre, wieso gibt es dann zwei Worte dafür? […] Für mich ist Erotik eine Reise, an deren Ende ein Geschlechtsakt stehen kann. Mich interessiert aber gar nicht so sehr das Ziel. Sondern die Reise selbst.« – Laura Lay, Flamingofeuer
Die eigentliche Rahmenhandlung gleicht einem Versteckspiel, in dem der Protagonist gleichzeitig versucht herauszufinden, wer hinter seiner mysteriösen Auftraggeberin steht und sein eigenes Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken, doch immer wieder von Tanja R., wie die Fremde sich nennt, aus seiner Komfortzone herausgetrieben wird. Irgendwann wird deutlich, dass es eine Verbindung zwischen ihm und Tanja R. geben muss, dass sie ihn fest in der Hand hat und mehr zu wissen scheint, als sie preisgibt.
In den Geschichten, die Leon Walsky für Tanja R. schreibt, beginnen Einzelheiten seines realen Lebens mit denen seiner Vorstellung zu verschwimmen. So taucht nicht nur Tanja R. mit abgewandelten Namen und Identitäten in seinen erotischen Geschichten auf, sondern auch Laura, die er eigentlich vergessen wollte, sowie auch Leon selbst. Nebenfiguren der einen Geschichte werden zu Hauptfiguren einer anderen; und jede hat ihr ganz eigenes Begehren. Nicht selten webt die Autorin fantastische Elemente in ihre Geschichten ein und spielt mit dem Bewusstsein des Lesers für Realität: In welcher Geschichte befinden wir uns gerade? Passiert das gerade wirklich oder befinden wir uns nur in der Einbildung einer Figur? Was ist real – und was Vorstellungskraft? Wie bereits aus ihren vorherigen Büchern bekannt, lässt sie dabei viel Raum zur Interpretation und spielt mit den Erwartungen des Lesers.
Was sich wiederum direkt auf die Erwartungen an Geschlechter und Sexualitäten übertragen lässt: In einer Geschichte kennt die Hauptperson das Geschlecht ihres Gegenübers überhaupt nicht und legt es sich für ihre Vorstellungen zurecht. In einer anderen geht der Leser erst von der einen Kombination an Geschlechtern aus, wird zur Auflösung jedoch in die gegenteilige Erkenntnis geworfen. Die Autorin zeigt damit, dass Erotik nicht an eine bestimmte Sexualität gebunden ist, sondern übergangslos übertragbar ist. Es geht nur darum, was wir uns vorstellen und was wir zulassen.
Die Grundgeschichte schließt Antje Wagner mit einem Augenzwinkern. Die Antwort auf alle Fragen erhalten wir wie üblich erst in den letzten Zeilen, mit denen sie gewitzt und gekonnt einen klugen Bogen zum Beginn der Geschichte schlägt. Man klappt das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen zu und dem Gedanken, dass Karma wohl allgegenwärtig ist.
Fazit
In Flamingofeuer nimmt uns Antje Wagner alias Laura Lay mit auf eine Reise von erotischen Episoden, wobei der Fokus nicht auf der Erotik selbst liegt, sondern sie eher als Grundstimmung und Begleitprodukt erscheint. Die Autorin spielt mit unseren Erwartungen an Sexualitäten und Identitäten, an Rollenbilder und mit unserer Wahrnehmung, sodass man manchmal kaum die Realität von der Einbildung unterscheiden kann. Sie zeigt, dass Erotik nichts Schmutziges sein muss. Dass Begehren sich nicht an Grenzen aufhält – dass es individuell und doch universell in uns Menschen schlummert, egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung. Das alles stets stilvoll, mit einem Augenzwinkern und dem nötigen Humor, um bestens zu unterhalten.
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