Laura McNeal

 3,8 Sterne bei 19 Bewertungen

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Cover des Buches Das Haus am Mississippi River (ISBN: 9783453410411)

Das Haus am Mississippi River

 (19)
Erschienen am 14.07.2014

Neue Rezensionen zu Laura McNeal

Cover des Buches Das Haus am Mississippi River (ISBN: 9783453410411)
ErbsenundKarottens avatar

Rezension zu "Das Haus am Mississippi River" von Laura McNeal

Ein toller Roman
ErbsenundKarottenvor 8 Jahren

“Das Haus am Mississippi River“ ist ein im Juli 2014 im Taschenbuch im Heyne Verlag erschienener Südstaatenroman der Autorin Laura Lane McNeal. Er hat 448 Seiten.

Der Klappentext:

Wenn die Geister der Vergangenheit erwachen ...


1964: Als ihr Vater stirbt, kommt die zwölfjährige Ibby Bell zu ihrer Großmutter nach New Orleans. Sie lebt in einem alten Herrschaftshaus, hat zwei schwarze Dienstmädchen und ist die Exzentrik in Person. Bald freundet sich Ibby mit den beiden Dienstmädchen, Queenie und deren Tochter Dollbaby, an. Mit der Zeit lernt sie das Leben im Süden lieben, doch dann wird ihr klar, dass hinter der Fassade des prächtigen Hauses einige Geheimnisse verborgen liegen und dass die Hausherrin eine Vergangenheit hat, die sie um jeden Preis verheimlichen möchte.

Ich muss zuallererst betonen, wie sehr ich von dem schönen Cover angetan bin. Wirklich wunderschön!

Von der ersten Seite an hatte dieses Buch eine Magie, die mich gefesselt hat. Ich war so in dieser Geschichte gefangen, mich konnte gar nichts ablenken.
Mir lief beim Lesen wieder ein Film vor Augen ab, was dem so so so tollen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist.

Die Charaktere! Der Wahnsinn. Die beiden Dienstmädchen sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Auch die Großmutter. So eine exzentrische aber auch liebreizende “alte“ Dame (so alt ist sie ja noch gar nicht :))

Was mir im ersten Teil des Buches so unfassbar gut gefallen hat, waren die genauen Erzählungen, wie schwer es die Afroamerikanischen zu dieser Zeit hatten. Es ist für mich so schwer vorstellbar, wie damals diese “Rassentrennung“ gehandhabt wurde. Das hat mich beim Lesen doch sehr bedrückt.

Die Geschichte hat für mich in Teil 2 und Teil 3 der Buchabschnitte etwas nachgelassen und mich eben nicht mehr ganz so sehr fesseln können, wie noch in Teil 1.
Auch wurde mir das Geheimnis zum Schluss etwas zu kurz “abgearbeitet“, weshalb ich dem Buch letztendlich “nur“ tolle 4 Sterne vergebe.

Ich hoffe sehr, dass die Autorin noch weitere Südstaatenromane schreibt.

Cover des Buches Das Haus am Mississippi River (ISBN: 9783453410411)
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Rezension zu "Das Haus am Mississippi River" von Laura McNeal

"Das Haus am Mississippi River" von Laura Lane McNeal
Jacynthevor 9 Jahren

Klappentext


1964: Als ihr Vater stirbt, kommt die zwölfjährige Ibby Bell zu ihrer Großmutter nach New Orleans. Sie lebt in einem alten Herrschaftshaus, hat zwei schwarze Dienstmädchen und ist die Exzentrik in Person. Bald freundet sich Ibby mit den beiden Dienstmädchen, Queenie und deren Tochter Dollbaby, an. Mit der Zeit lernt sie das Leben im Süden lieben, doch dann wird ihr klar, dass hinter der Fassade des prächtigen Hauses einige Geheimnisse verborgen liegen und dass die Hausherrin eine Vergangenheit hat, die sie um jeden Preis verheimlichen möchte.


Meine Meinung


Auf "Das Haus am Mississippi River" bin ich - wie so oft - beim Stöbern in der Bibliothek gestoßen und das hübsche Cover sowie der verheißungsvolle Klappentext haben mich sofort angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Der Roman ist unterhaltsam und flüssig geschrieben, dabei aber dennoch tiefgründig. Er ist geprägt vom romantischen Südstaatenflair der 1960er Jahre, in denen es jedoch noch immer schwarze Bedienstete gab, die als Menschen zweiter Klasse angesehen wurden und sich selbst nach dem Erlass des Bürgerrechtsgesetztes durch Präsident Johnson noch jahrelang Rassismus gegenübersahen.

Der Leser begleitet die anfangs 12-jährige Ibby von 1964 bis 1972 - ein Zeitraum, in dem viel passiert. Es ist dabei nicht nur das Erwachsenwerden und die Liebe, die Ibby beschäftigen. Es sind vor allem das verkommene alte Haus und die Geheimnisse, die ihre exzentrische Großmutter Fannie, bei der sie nach dem Tod ihres Vaters von ihrer Mutter "abgegeben" wurde, zu verstecken versucht.

Obwohl Ibby eigentlich die Hauptperson des Romans ist, ist sie nur Mittel zum Zweck, denn es geht nicht wirklich um sie, sondern um die Geheimnisse der Vergangenheit, die ihre Großmutter verbirgt. Während sie anfangs völlig ahnungslos ist, ermöglicht die wachsende Freundschaft zu den beiden farbigen Dienstmädchen Queenie und ihrer Tochter Doll Ibby einen zunehmend tieferen Einblick in die Abgründe hinter der Fassade, sodass sich nach und nach der Schleier lüftet. Die Rückblicke sind dabei als Erzählungen gestaltet, die den jeweils Erzählenden wie in einer Erinnerung in die Vergangnheit zurückversetzen. Der damit einhergehende Perspektivenwechsel schafft dabei eine besondere Nähe und Tiefe.

Diese Herangehensweise gefällt mir sehr gut, denn so steht der Leser von Anfang an mit Ibby auf einer Stufe und entdeckt alles durch ihre Augen, was die Spannung enorm steigert. Ich fand es faszinierend dabei zu sein, wenn nach und nach die Geheimnisse aufgedeckt wurden, die Fannie umgeben. Wo kommt sie eigentlich her? Warum hatte sie kaum Kontakt zu Ibbys Vater und was ist mit dessen Bruder geschehen? Doch das größte aller Geheimnisse, das, um dessen Bewahrung Fannie am härtesten gekämpft hat, hält sich bis zum Schluss...

Den deutschen Titel finde ich jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, nur mittelprächtig. Aus ihm lässt sich zwar schließen, wo der Roman spielt und dass es irgendwie um ein Haus gehen muss, doch der Originaltitel "Dollbaby" stellt von Anfang die Person in den Mittelpunkt, die im Zentrum des ganzen Geschehens ist. In der deutschen Übersetzung merkt man bis zum Ende nichts von Dolls Bedeutung für die Geschichte. Aber mehr möchte ich nicht verraten - lest selbst! Ich vergebe 4 von 5 Wolken.

Übrigens: Häufig wird die Ähnlichkeit dieses Romans zu "Gute Geister" genannt, ich persönlich empfinde die Bücher aber nicht als sehr ähnlich. Klar, beide Geschichten spielen etwa zur gleichen Zeit im ländlichen Süden der USA und es geht um schwarze Dienstmädchen. Bei "Gute Geister" geht es aber viel mehr um tatsächlichen Aktivismus, um Kampf gegen diese Ungerechtigkeit, während in "Das Haus am Mississippi River" mehr die Aufdeckung der Geheimnisse rund um Fannie im Vordergrund steht. Trotzdem - wem "Gute Geister" gefallen hat, dem wird bestimmt auch dieses Buch gefallen.

Cover des Buches Das Haus am Mississippi River (ISBN: 9783453410411)
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Rezension zu "Das Haus am Mississippi River" von Laura McNeal

Jede Familie hat ein Geheimnis...
Dreamworxvor 9 Jahren

New Orleans 1964. Liberty „Ibby“ Bell ist gerade einmal 12 Jahre alt, als sie nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Vaters von ihrer Mutter Vidrine bei Großmutter Fannie abgeladen wird, bevor Vidrine sich auf Nimmerwiedersehen davon macht. Fannie und Ibby haben sich vorher noch nie getroffen, denn nach der Hochzeit ihres Sohnes mit Vidrine herrschte jahrelang Funkstille. Ibby erkundet das große Haus, in dem so einige Zimmer verschlossen sind, und gewöhnt sich neben dem etwas exzentrischen Verhalten ihrer Großmutter auch an Doll und Queenie, zwei farbige Frauen, die Fannie den Haushalt führen. Auch die Rassentrennung ist für Ibby neu, so dass sie immer wieder aneckt, wenn sie sich mit Farbigen umgibt. Sowohl Doll als auch Queenie werden schnell zu Ibbys Ersatzfamilie, denn Fannie hat öfters Aussetzer, die sie immer wieder für einige Zeit zur Unterbringung in eine Nervenklinik zwingen. Erst nach und nach findet Ibby mehr über ihre eigene Familie heraus und bekommt einen Eindruck davon, wie beliebt und angesehen ihre Großmutter ist. Doch Fannie ist immer wieder für Überraschungen gut, hütet sie doch das ein oder andere Geheimnis.

Laura Lane McNeal hat mit ihrem Buch „Das Haus am Mississippi River“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Der Leser wird ins New Orleans der frühen 60er Jahre entführt, als es im Süden der USA noch Rassentrennung und farbige Dienstboten gab und erlebt einen Zeitraum von knapp 8 Jahren bis ins Jahr 1972 im Leben der Familie Bell. Neben der Haupthandlung um Ibby und ihre Großmutter Fannie gibt es immer wieder Anmerkungen, welche Rituale im Süden z. B. bei Beerdigungen gehandhabt werden, was einen guten Einblick in die Lebensweise der damaligen Bevölkerung gibt. Das Buch lebt aber von den Charakteren, die von der Autorin sehr detailliert und liebevoll skizziert wurden. Ibby ist noch ein sehr junges Mädchen, als sie von ihrer Mutter einfach bei ihrer Großmutter geparkt wird. Sie muss sich sehr schnell in einer neuen Umgebung einleben und mit für sie wildfremden Menschen zurechtkommen, obwohl sie Verwandtschaft sind. Als Trost in schweren Stunden hat Ibby die Urne mit der Asche ihres Vaters bei sich. Während Ibby sich nach und nach eingewöhnt, werden ebenso wie Fannie auch Queenie und Doll zu einem Teil ihrer Familie. Fannie ist eher schroff und exzentrisch, früher hat sie mal als Tänzerin in einer Bar gearbeitet, bevor sie heiratete und in dieses große Haus zog. Fannie hat ein großes Herz, trägt es aber nicht auf der Zunge, sondern beweist dies durch Taten. Sie hat ein Händchen für jegliche Art von Wetten und lässt sämtliche Nachbarn daran teilhaben, die sich dadurch ihr Gehalt aufbessern. Fannie macht auch keinen Unterschied zwischen weißen und farbigen Menschen, sie behandelt alle gleich. Queenie und Tochter Doll arbeiten zwar für Fannie, aber sie sind auch irgendwie Teil der Familie. Beide sind herzlich und liebevoll und ersetzen somit Fannies schroffe Art.

„Das Haus am Mississippi River“ ist ein wunderbarer Roman über die Aufdeckung von Familiengeheimnissen, das träge Südstaatenleben und eine Zeit, in der Weiße und Farbige noch streng getrennt voneinander lebten. Einen Sternabzug gibt es nur für die vielen Rechtschreibfehler, ansonsten ist es eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich gern so nach und nach von der Handlung überraschen lassen.

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