Daniela muss ohne ihre kranke Freundin Isa ins Workcamp auf einer Nordseehallig fahren, worüber sie nicht besonders glücklich ist. Denn zwischen ihr und Isa läuft es nicht besonders gut. Als dann auch noch Isas Platz von der fröhlichen Kay eingenommen wird, frustriert das Daniela sehr.
Dennoch muss sie sich eingestehen, dass ihr die lustige und hübsche Kay mehr befällt, als ihr lieb ist. Denn eigentlich liebt sie doch Isa. Oder?
Auch sonst läuft es im Camp ganz anders, als sich Daniela vorgestellt hat.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen Daniela und Kay wird aus der Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt, was aus meiner Sicht für den Leser sehr reizvoll ist. Immer abwechselnd erhält man Einblick in die Gedankenwelt der Figuren.
Ansonsten muss ich gestehen, ist die Geschichte zunächst wie viele andere Liebesgeschichten: man weiß, wie es endet, die beiden finden nach vielen Schwierigkeiten zusammen. Besonders aus meiner Sicht ist die Tatsache, dass es sich um eine lesbische Liebesgeschichte handelt. Aber nachdem man sich an den Begriff "Hete" für eine "Nicht-lesbische-Frau" in Ermangelung eines besseren Begriffes gewöhnt hatte, hat mich dies doch beim Lesen weniger beschäftigt, als ich zunächst erwartet hatte.
Ganz im Gegenteil: ich war immer ganz erstaunt, wenn im Roman das Thema Homosexualität vs. Heterosexualität auftauchte. Genau das macht den Roman aus meiner Sicht aber zu mehr, als nur zu einer einfachen Liebesgeschichte (was nicht negativ gemeint ist, dafür sind Liebesgeschichten doch da, oder?)
Daneben beschreibt die Autorin das einfache Leben auf der Hallig und die Natur, die es dort zu schützen gilt. Man fühlt sich sofort an die Nordsee mit dem herrlich weiten Blick, mit den wundervollen Farben, mit dem Wind und der damit verbundenen Freiheit versetzt. Ich hatte sofort wieder Fernweh nach meiner persönlichen Lieblingsinsel.
Dieses Buch ist für mich ein "3 in 1"-Buch. Man bekommt 1. eine schöne Love-Story, 2. als "Hete" Einblick in der leider immer noch nicht ganz selbstverständlich-normale Welt lesbischer Liebespaare und 3. wunderbare Naturbeschreibungen von der Nordsee.
Das Cover ist, wie ich finde, sehr schön und passt hervorragend zum Inhalt (wobei mir aufgefallen, ist, dass auf der Hallig ja gar kein Sand sein soll, wie es der Titel und das Cover implizieren ;-) ) Das ganze Buch wirkt sehr edel, ein großes Lob an den Verlag.
Und danke an die Autorin Laura Michaelis, die ihr Buch für eine Leserunde zur Verfügung gestellt hat. Ich fand es sehr entspannend und unterhaltsam. Die Erfahrung "lesbischer Liebesroman" war für mich definitiv eine Bereicherung.
Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.