Das Cover und der Titel haben mich sofort gefesselt, beim Einstieg in den Roman ist es mir nicht ganz so leichtgefallen. Ich musste mich erst in Johanna und ihr Leben hineinversetzen, um ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehen zu können und dies ist mir nicht immer auf Anhieb gelungen. Sie war zu Beginn sehr sprunghaft und konfus, was natürlich auch darauf zurückzuführen ist, wie es in ihrem Leben momentan gerade rundgeht. Mit der Zeit habe ich mich an ihre Art gewöhnt und konnte auch die Geschichte genießen, doch schon bald wurde es wieder stimmungsmäßig schwierig. Die Dialoge haben mir gut gefallen, sie geben einen Einblick in Nuancen und Bedeutung bei der Kommunikation in einer anderen Sprache. Auch wenn ich Johannas Mut, ihre Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihre Veränderung im Laufe der Zeit gut nachvollziehen konnte, so blieb sie mir als Charakter doch etwas fern.
Laura Naumann
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Haus aus Wind
Neue Rezensionen zu Laura Naumann
Dieses Buch war super gut zu lesen. Es ist schon ein wenig her, als ich es zugeklappt und zuende gelesen hatte. Dennoch bin ich noch im Bann des Gelesenen. Super schön geschrieben, emotional und doch auch irgendwie amüsant und nachdenklich allemal. Rundherum vielschichtig - hat mir sehr gut gefallen.
Johanna und Rosa haben sich getrennt. Johanna ist in Portugal gelandet. Sie ist alles andere als glücklich. Sie ist Synchronsprecherin in Berlin, dennoch bleibt sie erst einmal an der Algarve und verdingt sich in einem Surfcamp. Sie lernt verschiedene Charaktere kennen. Kommt jetzt das Glück zurück ??? Sie scheint wieder ins Gleichgewicht zu kommen, wenn da nicht die Gedanken wären ...
Mehr möchte ich nicht verraten, lest selbst, es lohnt sich !!!
Völlig ohne Halt ist Johanna, seit ihre langjährige Freundin Rosa ausgezogen ist. In ihr ausgebreitet haben sich Angst und ein Rasen, derer sie nicht Herr wird. Flucht und Ablenkung lautet ihre Devise, was ihr in Portugal fernab von Arbeit und familiärem Umfeld einigermaßen gut gelingt. Bis ihr schließlich klar wird, dass sie nicht länger Gast im eigenen Leben bleiben kann. Dass sie Hilfe braucht, dass sie ein Zuhause braucht.
Vor allem die Rückblicke in Johannas Kindheit ohne elterliche Fürsorge erschüttern und erregen Mitgefühl für ein Kind, das viel zu sehr auf sich gestellt ist, das geradezu verwahrlost, das einfach vergessen wird und unendlich einsam ist. Eine Kindheit ohne Geborgenheit, ohne starke Wand zum Anlehnen, ein Haus aus Wind.
Zögerlich entwickelt sich die Erkenntnis in Johannas Bewusstsein, was schiefgelaufen ist und sehr langsam und bedächtig steigt Wut gegen ihre Mutter auf. Viel mehr von dieser Wut wünscht man ihr anstelle der Schuldgefühle für die eigene Existenz. Ihr Weg ist langsam, zäh und mühsam und man möchte sie an die Hand nehmen oder in den Arsch treten: Go, Johanna, go! Vielleicht ja dann nach der letzten Seite...
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