Rezension zu "Empfehlung für dich" von Laura Silverman
Inhalt:
Shoshanna ist sechzehn Jahre alt und liebt ihren Job in einer Buchhandlung einer Mal. Kurz vor Weihnachten wird dort ein Verkaufswettbewerb mit hohem Preisgeld unter den Mitarbeitern ausgerufen. Sofort ist Shoshanna fest entschlossen, ihn zu gewinnen und mit dem Geld ihr Auto reparieren zu lassen. Wenn da nicht der neue, gutaussehende aber furchtbar nervige Kollege Jake wäre, der ihr ordentlich Konkurrenz macht…
Meine Gedanken zum Buch:
Der Klappentext ließ mich eine schöne, weihnachtliche Story mit romantischen Handlung und (halbwegs) reifen Protagonisten erwarten. Leider war davon beim Lesen nicht sonderlich viel zu spüren.
Mit der Protagonistin Shoshanna wurde ich bis zum Schluss nicht warm. Erst beim Lesen kam für mich heraus, dass sie eigentlich sehr jung war – laut Lovelybooks 16 Jahre. Dies war auf dem Klappentext nicht ersichtlich. Ihr Verhalten ähnelte aber meiner Meinung nach ohnehin jemandem, der wesentlich jünger und noch dazu sehr unreif war. Dementsprechend war es über weite Strecken sehr anstrengend über sie zu lesen. Jake hingegen war ein sehr interessanter Charakter, von dem man aber leider kaum etwas mitbekam und der etwa zur Mitte des Buches eine vollständige Kehrtwende in seinem Verhalten hinlegte, ohne dass man eigentlich wusste warum.
Außerdem schien weit über die erste Hälfte des Buches hinaus alles nacheinander absolut den Bach hinunter zu gehen. Kaum, dass eine Katastrophe passierte, da geschah schon die nächste und irgendwann stand die Protagonistin aufgrund ihrer unüberlegten Handlungen scheinbar ganz alleine da. Meiner Meinung war dieses Ausmaß an Katastrophen nicht sehr weihnachtlich und auch sehr fehl am Platz für ein laut Klappentext sehr cosy scheinendes Buch.
Etwas zäh fand ich auch den Anfang. Hier wurde sehr intensiv auf die sexuelle Orientierung und Hautfarbe jeder einzelnen Person eingegangen. Diversität finde ich sehr gut und wichtig. Allerdings waren diese Charakteristika nicht gekonnt in die Handlung mit eingeflochten, eher wurden sie quasi einfach nur nacheinander aufgezählt. Dadurch bekam man beim Lesen eher das Gefühl, als wolle man diese Eigenschaften der Charaktere rasch abhandeln und nur deshalb so explizit erwähnt haben, um ja woke zu wirken.
Auch das Ende ließ mich leider etwas enttäuscht zurück. Laut Klappentext schien das Buch ein Liebesroman zu sein. Leider war davon erst ganz am Ende ein bisschen etwas zu merken, und dann war das Buch auch schon vorbei. Insgesamt ging das Buch also nur um die Lebenskrisen einer Sechzehnjährigen und einen Verkaufswettbewerb sowie eine kleine Schwärmerei am Rande, alles mit einem leicht weihnachtlichen Touch. Dies passte so gar nicht zu den Erwartungen, die ich nach dem Klappentext hatte, weshalb ich mich beim Lesen ziemlich durch die Geschichte kämpfen musste und wie gesagt am Ende etwas enttäuscht war.
Insgesamt war die Geschichte für mich also recht zäh zu lesen. Daher auch die, sehr gut gemeinte, zwei-Sterne-Bewertung. Denn die Geschichte hätte definitiv Potential gehabt und mit Jon auch eine tolle zweite Hauptfigur. Aber leider wurde dieses Potential nicht ausgenutzt.
Fazit:
Empfehlung für dich – ein Buch, das ganz anders war, als der Klappentext vermuten ließ und dessen Potential leider nicht ausgeschöpft wurde. Eine Geschichte für Jugendliche, die gerne Bücher über die Dilemmas ihrer Gleichaltrigen, mit weihnachtlichem Touch und einer klitzekleinen Liebesgeschichte lesen.