Laura Spinney

 4,1 Sterne bei 22 Bewertungen
Autor*in von 1918 - Die Welt im Fieber, 1918 – Die Welt im Fieber und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Laura Spinney, geboren 1971, ist eine preisgekrönte britische Wissenschaftsjournalistin und Romanautorin. Sie schreibt für den National Geographic, Nature und den Economist. 1996 wurde sie mit dem Margaret Rhondda Award für Journalismus ausgezeichnet. Ihr Buch Rue Centrale (2013) wurde ins Französische übersetzt. Sie lebt in London.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Laura Spinney

Cover des Buches 1918 - Die Welt im Fieber (ISBN: 9783446258488)

1918 - Die Welt im Fieber

 (20)
Erschienen am 29.01.2018
Cover des Buches 1918 – Die Welt im Fieber (ISBN: 9783492317283)

1918 – Die Welt im Fieber

 (2)
Erschienen am 01.07.2021

Neue Rezensionen zu Laura Spinney

Cover des Buches 1918 – Die Welt im Fieber (ISBN: 9783492317283)
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Rezension zu "1918 – Die Welt im Fieber" von Laura Spinney

Ungeahnte Parallelen zwischen den Jahren 1918 und 2020
dunkelbuchvor 2 Jahren

Ein zunächst sachlich-nüchtern anmutendes Buch, das aber relativ schnell zu einem spannenden Lesestoff mutiert. Oft gibt es Parallelen zu Corona heute - aber auch deutlich herausgearbeitete medizinische Rückständigkeit im Jahr 1918! 

Beleuchtet Zusammenhänge, an die ich gar nicht dachte...  

Sehr wertvolle Lektüre                                                     

Cover des Buches 1918 - Die Welt im Fieber (ISBN: 9783446258488)
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Rezension zu "1918 - Die Welt im Fieber" von Laura Spinney

Ein Virus zieht um die Welt
NiWavor 2 Jahren

Als der Erste Weltkrieg sein Ende fand, trat die nächste Katastrophe durch die Tür: An der Spanischen Grippe ist ein Drittel der Weltbevölkerung erkrankt. Obwohl diese Pandemie todbringender als der Große Krieg war, scheint sie verdrängt, ausgeklammert und maximal als Fußnote in Geschichtsbüchern zu stehen. Laura Spinney erlaubt einen umfassenden Blick auf eine Zeit, die den Ereignissen von 2020 sehr ähnlich ist. 

„1918 - Die Welt im Fieber“ ist ein Sachbuch, das sich mit der Spanischen Grippe auseinandersetzt.

Ich habe mich von jeher für Viren, Epidemien und Pandemien interessiert. Daher stand es für mich außer Frage, dass ich mehr über die Spanische Grippe erfahren möchte. Allerdings ist mein Interesse niemals so weit gegangen, dass ich unbedingt selbst an so einem Weltereignis teilnehmen wollte. 

Wichtig und bemerkenswert ist, dass dieses Buch 2018 veröffentlicht wurde und daher von den Gegebenheiten rund um die Corona-Pandemie nicht beeinflusst ist. 

Laura Spinney erschafft ein umfassendes Bild der Spanischen Grippe. Sie erzählt, wie diese Krankheit in die Welt kam und wie sie sich ausgebreitet hat. Dazu geht sie auf viele Theorien und die Wirren der Kriegszeiten ein. Sie beleuchtet unterschiedliche Wege, wie sich die Grippe über die Welt verbreitet hat, führt Belege an und stellt dar, was gegen die genannten Thesen spricht. 

Sie erzählt, wie die Krankheit zu ihrem Namen kam und warum die Spanier wenig begeistert von der Namensgebung sind. Außerdem beschreibt sie, welche Herausforderung die Pandemie für die Mediziner war und mit welchen mythischen Riten sich die Bevölkerung davor zu schützen gedachte.

Zudem jagt sie Patient null, der bis heute nicht eindeutig identifizierbar ist. Es wird von bösen Geistern und guten Samaritern erzählt, welche Rolle der Krieg einnahm und wie sich die Gesellschaft trotz oder wegen der Grippe aus dem Nachkriegselend erhob. Zum Ende werden die Toten gezählt und wie die Erinnerung an sie aus unserem sozialen Gedächtnis verschwunden ist. 

Meiner Ansicht nach ist dieses Werk ausgezeichnet aufbereitet. Die Kapitel greifen ineinander und Spinney baut logisch den Ablauf und die Konsequenzen der Spanischen Grippe auf. Sämtliche Theorien sind mit ihrer Herkunft belegt, sie werden diskutiert und die Autorin veranschaulicht, dass der gesamte Ablauf niemals vollständig rekonstruiert werden wird.

Mich haben vor allem die damaligen politischen und gesellschaftlichen Reaktionen auf die Seuche interessiert. Mit offenen Mund habe ich von Maßnahmen gelesen, die mittlerweile jeder aus erster Hand kennt: Quarantäne, Lockdown, Mundschutz - um nur einige zu nennen.

Die Parallelen enden damit nicht, denn der Mensch von damals hat ähnlich wie sein moderner Nachkomme reagiert:

„1918 fragten sich die Menschen in den Entente-Staaten, wenn sie zu den vom deutschen Pharmahersteller Bayer produzierten Aspirinschachteln griffen, ob in den Tabletten wirklich nur Aspirin enthalten war.“ (S. 89, eBook)

„Andere wiederum hatten den Verdacht, die Grippe gehe auf ein Geheimprogramm biologischer Kriegsführung zurück (...)“ (S. 88 - 89, eBook)

Genauso verbreitet war der ignorante Bevölkerungsanteil, der sich damals wie heute zeigt:

„ (…) zum Beispiel die mangelnde Einsicht, dass ein Infizierter, der sich frei bewegte, die Krankheit weiterverbreitete.“ (S. 96, eBook)

Nach der Lektüre finde ich es schade, dass wir Menschen wenig aus der Vergangenheit lernen, denn wenn die Spanische Grippe und hoffentlich bald Corona hinter uns liegen, ist es sicher, dass es nicht die letzte Pandemie gewesen ist: 

„Eine 2016 von der Commission on Creating a Global Health Risk Framework for the Future (GHRF) - einer unabhängigen internationalen Expertengruppe, einberufen von der amerikanischen National Academy of Medicine - veröffentlichter Bericht gelangt zu der Einschätzung, dass es im Lauf der nächsten hundert Jahre mit 20-prozentiger Wahrscheinlichkeit vier oder mehr Pandemien geben werde (…).“ (S. 309 - 310, eBook)

„1918 - Die Welt im Fieber“ ist ein interessantes Sachbuch, das in unserer Gegenwart aktuell besonderes Augenmerk verdient. Meiner Meinung nach sollte es bei Interesse unbedingt gelesen werden, weil es den Blick für unser gegenwärtiges Leben und Entwicklungen schärft und sogar ein wenig hoffnungsvoll stimmt. 

Cover des Buches 1918 - Die Welt im Fieber (ISBN: 9783446258488)
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Rezension zu "1918 - Die Welt im Fieber" von Laura Spinney

Eine spannende Lektion in der "Politik der Krankheit"
Elisabeth_Rettelbachvor 3 Jahren

Ein interessantes Buch über die Spanische Grippe (die natürlich nicht aus Spanien kam) und wie sie die Welt veränderte. Man schätzt heute, dass bis zu 500 Millionen Menschen an dieser Grippe erkrankten und dass sie eine Letalität von 5 bis 10 % hatte. Ich interessiere mich sehr für Medizingeschichte und dachte eigentlich, dass ich (auf natürlich laienhafte Art und Weise) bereits viel über diese große Pandemie wusste. Aber ich habe wirklich viel Neues dazugelernt. Auch wenn ich irgendwie noch wusste, dass Ärzte damals noch keine Möglichkeit hatten, Viren unter dem Mikroskop erkennen (Bakterien, die ja viel größer sind, hingegen schon), hatte ich noch nie drüber nachgedacht, dass man damals nicht einmal wusste, was die Grippe überhaupt auslöste. Und dies in einer Epoche, in der man eigentlich riesige Fortschritte in der Medizin machte und auch glaubte, über Infektionskrankheiten schon recht viel zu wissen. Einige Menschen dachten sogar, es handle sich um die Pest! Die Autorin beleuchtet auch die Ursprünge der Krankheit (bis in die Antike zurück) sowie die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Grippe von 1918 auf der ganzen Welt. Sehr lesenswert!

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