Den Jakobsweg-Roman Das Glück wartet am Wegesrand von Laura Weber habe ich im Rahmen einer Buchverlosung auf lovelybooks.de gewonnen. Das 304-seitige, kartoniert Taschenbuch mit der ISBN 978-3-404-17932-9 kostet 10.00€ und erschien am 28. Februar 2020 im Bastei-Lübbe Verlag.
Beschreibung
Pilgern? Für die verwöhnte Diana war das bisher ein Fremdwort. Erst eine handfeste Lebenskrise lässt sie umdenken: Sie spürt, dass sie dringend neue Orientierung braucht! Allerdings erweist sich der Alltag auf dem Jakobsweg als ganz schön hart, und auch der Blick auf ihr altes Ich tut weh. Doch Schritt für Schritt lernt Diana ihr Herz zu öffnen und sich einzulassen - auf die Menschen an ihrer Seite, auf die Wunder am Wegesrand. Und plötzlich scheint das Glück zum Greifen nah zu sein.
Meinung
Im Großen und Ganzen kein schlechtes Buch, unterhaltsam geschrieben und durchaus lesenswert, wenn man keine hohen Ansprüche stellt, aber ich persönlich bin mit der Protagonistin nicht warm geworden.
Nach einer gescheiterten Beziehung flieht Didi zunächst zu ihrer Mutter, nistet sich bei ihr ein und gammelt mehr oder weniger orientierungslos mehrere Wochen durch den Tag, bis ihre Mutter sie auf die Idee bringt, den Jakobsweg zu gehen. Mit dem restlichen Geld in der Tasche, welches ihr aus ihrer Beziehung geblieben ist, macht sie sich ohne Vorbereitungen auf den Weg. Wer tut so etwas?
Der Schreibstil war mir manchmal etwas zu flapsig und die Charaktere waren mir ganz ehrlich gesagt für einen Jakobsweg-Roman zu oberflächlich. Die Botschaft kam zwar rüber, aber insgesamt waren mir die Figuren zu direkt, zu plump und wirkten auf mich wie uncharmante Aufziehpuppen. Alles in Allem gut gemeint und auch mit einem ernsthaften Hintergrund, aber mir war die Geschichte nicht spirituell und nicht emotional genug. Didi hat sich für meinen Geschmack etwas zu naiv und gar nicht emanzipiert oder gar erwachsen benommen. Auch spürte ich keinen Hauch von Verliebtheit, das war mir alles zu rational und empathielos. Wie schon erwähnt, konnte ich mich mit der jungen Frau nicht anfreunden. Ich konnte ihr Verhalten, ihr Benehmen und ihre Äußerungen nicht immer nachvollziehen.
Gut fand ich hingegen, wie klug die Autorin die einzelnen Lebenswege der Protagonisten miteinander verwoben hat. Das Ende fand ich für alle Beteiligten recht befriedigend.
Fazit
Schade eigentlich, tolles Thema, aber ich hatte oft den Eindruck, dass die Autorin einfach nur schnell mit dem Schreiben fertig werden wollte. Ich honoriere zwar ihre Arbeit und die Absicht, dass sie sich mit diesem Roman einen Traum erfüllen wollte, aber mehr als 3 Sterne sind leider nicht drin - dafür sind mir die Geschehnisse zu flott und zu unkompliziert abgelaufen.
Portrait
Laura Weber ist ein Maikind der frühen Achtziger Jahre. Schon in der Schulzeit schrieb sie Geschichten und gewann sogar einmal einen Schreibwettbewerb. Doch diese Leidenschaft wurde leider durch Studium und Beruf verschüttet - bis sie sich entschied, endlich ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen. Laura Weber ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt in einer deutschen Großstadt.
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