Erster Satz: Blätter raschelten, als sie alleine durch den Wald lief.
In diesem winterlichen Fantasyroman geht es um Emely. Emely wird bereits seit Kindes an vom Schnee magisch angezogen. Sobald es draußen kalt wird und der Schnee fällt, fühlt Emely sich warm, frei und glücklich. Eines Tages erfährt Emely von ihrer außergewöhnlichen Gabe. Sie ist mit dem Schnee und mit der Welt des Schnees verbunden und eine Wächterin des Zaubers des Schnees. Mit Hilfe von Johann lernt sie mit ihrer Gabe umzugehen und diese anzuwenden. Doch desto näher die Wintersonnenwende kommt, desto mehr wird sie von dunklen Träumen geplagt….
Dieses Buch hat ein winterliches Cover, wunderschöne Kapitelanfänge und der Inhalt des Buches wird durchgehend von einem winterlichen Motiv begleitet. Besonders der Klappentext und die Lesung bei der lieben Sylvia Schneider hat meine Aufmerksamkeit erregt.
Bereits ab der ersten Seite, merkt man, dass die Autorin sich mit dem Thema Schnee sehr viel auseinandergesetzt hat und man auf jeder Seite ihre Liebe zu der Winterzeit spüren kann.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Emely und Raphael, später kommt noch Johann und eine weitere Person/Wesen dazu.
Leider hatte ich so meine Probleme eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen und die Handlung als interessant oder spannend zu empfinden, obwohl mich die Grundidee des Buches sehr begeistert hat. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin sich nicht sicher war, wie sie die Geschichte beginnen soll zu erzählen und daher kam mir das etwas holprig und zu lang gezogen vor. Vor allem hatte ich das Gefühl, dass jedes Kapitel in der ersten Hälfte des Buches immer nur von Emelys Tagesablauf bestehend aus Tee oder Kaffee trinken, spazieren, ständig essen (wobei sich hier die Gerichte abgewechselt haben) und Kekse futtern, handelt.
Auch die Annährungen zwischen Amely und Raphael gingen mir persönlich viel zu schnell. In einem Moment stehen die beiden noch im Wald und im nächsten können die beiden nicht die Finger voneinander lassen. Hier hätte ich mir mehr Gefühle und mehr Annährungen gewünscht. Auch das Verhalten der Eltern konnte ich zum Ende hin nicht nachvollziehen. Um nicht viel zu verraten, belasse ich es jetzt einfach dabei.
Ab der Hälfte des Buches kommt dann zwar eine vorhersehbare, aber doch sehr spannende Wendung, sodass man nur zu gerne wissen möchte, was das Ganze mit der Gabe von Emely, mit der Wintersonnenwende und ihren Verbündeten und mit der Welt des Schnees auf sich hat.
Die Geschichte hat auf jeden Fall potenzial nach oben. Das Cover sowie der Innendruck sind wunderschön. Die Grundidee der Geschichte sowie die Liebe zum Schnee konnte mich absolut überzeugen. Bezogen auf die Charaktere, manches Verhalten und die Gefühlswelt hätte ich mir das Ganze etwas ausführlicher gewünscht. Dagegen ein bisschen wenig ständiges Essen und Kekse futtern.