Rezension zu "Eine Liebe so groß wie du" von Lauren Fern Watt
ANALYSE »Eine Liebe so groß wie du« - ein Titel, der bewegt, und ein Untertitel, der einen eine traurige Erzählung erwarten lässt: Lauren Fern Watt schrieb nieder, wie sie die letzten Monate mit ihrer über alles geliebten Gizelle verbracht hatte, mit einer Liste mit Dingen, die sie noch unbedingt mit ihr machen wollte…
Die erste Hälfte des Buches beinhaltet die Geschichte des Kennenlernens von Lauren und Gizelle – wie Lauren dank ihrer alkoholabhängigen und labilen Mutter einen Welpen geschenkt bekommt – einen Mastiff, die, so wurde es zumindest gesagt, treuesten Hunderassen, die es gibt; wie Gizelle zusammen mit ihrem Frauchen aufwächst, welche turbulenten und lustigen Abenteuer sie erleben, und welchen Spaß sie miteinander hatten. Der Untertitel kam in der ersten Hälfte kein einziges Mal vor, was mich aber überhaupt nicht störte, es war nämlich so, dass diese ersten 120 Seiten aufgebaut haben, Gizelle und Lauren vorgestellt haben, und dann, ab dem Kapitel »Die Entdeckung« ging es mit dem Lächeln bergab, und die Traurigkeit übernahm von Seite zu Seite das Emotionszentrum des Lesers. Grund hierfür war einfach die Art, wie Lauren die Geschichte erzählt hat – emotional, traurig, mit sehr vielen Ausdrücken, die Tränen in den Augen hervorrufen. Zuerst begann das Buch fröhlich, lustig, man lächelte, als man las, wie die zwei zusammen den Alltag überstanden haben, aber dann mit der Entdeckung der Krankheit wurde es immer trauriger, bis schließlich Gizelle verstirbt, und man unweigerlich ein Taschentuch zur Hand nehmen muss. Aber man war ja vorgewarnt, durch den Untertitel, also konnte man ja auch vorhersehen, was passieren wird.
Sehr positiv beitragend zum Leseverhalten und zur Schnelligkeit des Lesens waren die kurzen, knackigen Kapitel, die von der Autorin mit traumhaften, aber auch emotionalen Fotos gestaltet wurden. Ich persönlich bevorzuge autobiographische Romane mit Fotos, da man dadurch nicht nur die Figuren besser kennenlernt, sondern auch eine ruhige Abwechslung hat.
Der Schreibstil der Autorin ist natürlich und nicht erzwungen. Man findet viele Ausdrücke, die das Bild, welches beim Lesen entsteht, redlich verbessert. Lauren hat die Geschichte mit einer wuchtigen Portion Emotionen und Gefühle geschrieben, die man beim Lesen ohne Zwang spürt. Ein Buch, welches mich sehr begeistert hat, obwohl ich mich das gar nicht traue zu sagen, da es ja die Geschichte eines sterbenden Hundes ist, aber als Hundeliebhaber und begeisterter Hundebesitzer solch eine Lektüre das Gefühl hervorrufen lässt, froh zu sein, dass es dem eigenen Hund gut geht. FAZIT Sehr empfehlenswert, jedoch Traurigkeit, Mitgefühl und Tränen vorprogrammiert. Sprachlich ausgezeichnet, sehr einfach und durch die Bilder im Buch sehr abwechselnd und schön – die Geschichte von Gizelle und Lauren wird mich lange nicht loslassen!