Cover des Buches Free to Fall (ISBN: 9780062199805)
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Rezension zu Free to Fall von Lauren Miller

Tolles Zukunftsszenario, das zum Nachdenken anregt und bei dem man mitfiebert

von Deengla vor 10 Jahren

Rezension

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Deenglavor 10 Jahren

Kurzmeinung

Eine glaubwürdige und stimmige Dystopie/Science Fiction, die in nicht allzu ferner Zukunft spielt und ein Einzelband ist! Ich bin begeistert und kann sie nur empfehlen. 4 1/2 Sterne.

Inhalt

Wir schreiben ungefähr das Jahr 2030. Aurora, genannt Rory, hat sich um einen Platz auf der elitären Theden Academy beworben und wird tatsächlich auch genommen. Rory freut sich riesig, auch wenn sie ihren Vater sowie ihren besten Freund Beck zurücklassen muss.

Rory vertraut wie so viele voll und ganz auf die App Lux, die ihr bei allen wichtigen Entscheidungen hilft. Diese läuft auf einem Gerät namens Gemini, welches jeder besitzt und welches von der Firma Gnosis hergestellt wird. So eine Art kleineres, Superdupersmartphone.

Doch dann lernt Rory North kennen, der in einem Café nahe der Academy arbeitet und so rein gar nichts von Lux hält. Und sie beginnt, auf ihre innere Stimme zu hören - obwohl diese, genannt "The Doubt", als Krankheit gilt.

Meine ausführlichere Meinung

Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Denn hier ist bis auf ein, zwei kleine Dinge, bei denen ich zugegebenermaßen schon ein wenig überpingelig bin, einfach alles rund und stimmig.

Der Schreibstil ist äußerst angenehm, die Charaktere wirken echt und sind vielschichtig. Gerade die Entwicklung, die Rory durchmacht, hat mir sehr gut gefallen. Und auch die Tatsache, dass North mal nicht so ein typischer Schönling ist, sondern einen Mohawk hat. Und obwohl die beiden von Beginn zueinander hingezogen sind, ist es für mich keiner dieser gräßlichen Fälle von Insta-Love. Gut gemacht, Mrs. Miller!

Auch die Welt, die sie geschaffen hat, gefiel mir äußerst gut. Schon weit genug in der Zukunft, dass man erkennt, dass es nicht heute spielt, aber auch nicht total abgefahren bzw. ein postapokalyptisches Szenario. Wenn man heute mal U-Bahn fährt und sieht, wie eigentlich jeder mit seinem Smartphone rumspielt, ist es für mich auch nicht zu weit hergeholt, dass es eine Mega-App wie Lux theoretisch geben könnte. Auch die diversen Status-Updates und Online-Profile im sogenannten Forum erinnern stark an Facebook - und wir wissen ja alle, welch unglaublich krasser Datenschwamm Facebook ist. (Mich schaudert es ja schon ein wenig, wie unglaublich gut zum Beispiel dessen Gesichtserkennung bereits ist.)

Lange Zeit wusste ich nicht, in welche Richtung sich das Buch entwickeln würde. Soviel sei verraten: es ist wissenschaftlich. Für mich zwar einen Ticken zu extrem, aber durchaus im Bereich des Möglichen.

Es gab auch ein paar Überraschungsmomente, wobei ich fairerweise sagen muss, dass viele Dinge auch vorhersehbar waren.

Nichtsdestotrotz war ich sehr gut unterhalten und habe Rorys Geschichte mit Interesse verfolgt und in kritischen Momenten mit ihr mitgefiebert. Das Ende ist ebenfalls gut gelungen - alle wichtigen Fäden laufen zusammen und man kann seine eigenen Rückschlüsse über sein Verhalten im Internet und mit seinen Daten ziehen. Sicherlich ein Buch, das auch in der Schule gut als Lektüre herhalten kann, da es zahlreichen Stoff für Diskussionen bietet. Nicht zuletzt deshalb, weil es zahlreiche Anspielungen auf John Miltons "Paradise Lost" gibt.

Fazit

Endlich mal wieder eine stimmige, nachvollziehbare Dystopie mit SciFi-Elementen, zu der man gerade angesichts der Parallelen zu Facebook und Co. über so einige Dinge nachdenkt. Sie bietet aber auch Spannung und eine süße Liebesgeschichte - eine gelungene Mischung!

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