Georg ist eine hippe junge Frau Anfang 30, die für ihr Alter zwar schon weit gekommen ist, dennoch auf mich zunächst etwas unreif wirkt. Zuviel Alkohol, eine eher oberflächliche Beziehung und vernachlässigte Freundschaften, da sie mit den Veränderungen, die die Kinder ihrer Freundinnen mit sich bringen nichts anfangen kann und kaum Verständnis dafür aufbringt. Selbst möchte sie niemals Kinder, hat sie doch viel zuviel Angst vor den Veränderungen, die sie an anderen Müttern beobachtet, die ihr altes Leben scheinbar völlig aufgegeben haben und sich völlig dem Erziehungswahn und ihrem Nachwuchs unterwerfen.
Georges beste Freundin Nina hätte jedoch gerne Kinder, doch alle Bemühungen haben bisher fehlgeschlagen, bis sie eines Tages George fragt, ob sie sich als Leihmutter für Ninas Baby zur Verfügung stellen würde. Trotz vieler Bedenken willigt George schließlich ein, neun Monate gehen schnell vorüber, nach der Geburt übergibt sie Nina das Baby, erarbeitet sich ihre Figur zurück und hat ihrer Freundin ein gutes Werk getan. Doch ihren Freund Jase übergeht sie dabei völlig, enttäuscht trennt er sich von ihr und die verlassene George zieht zu Nina und deren Mann Matt. Für das Paar ist es selbstverständlich George bei sich aufzunehmen, soll diese doch ihren Herzenswunsch nach einem eigenen Kind erfüllen und praktischerweise kann Nina so überwachen, ob George sich auch diszipliniert genug verhält um ihren Baby einen guten Nährboden zu bereiten.
Am Ende eines Ärzte-Marathons, bei dem George sich vielen Fragen und Untersuchungen stellen muss, steht das Einsetzen der befruchteten Eizelle. Doch kurz bevor dies geschehen soll, stellen die Ärzte fest, dass George bereits schwanger ist und das schon recht weit. Für Nina ist diese Neuigkeit ein Schock, wieder ist eine Hoffnung zerstört, sie bricht den Kontakt zu George ab und zieht sich verzweifelt zurück. George ihrerseits zieht notgedrungen zu ihrer Freundin Elli und deren Sohn Lucas, ein kleiner Wirbelwind, der die verzweifelte und ratlose George ordentlich aufmischt.
George steht vor der großen Frage, ob sie das Kind bekommen will oder die Schwangerschaft abbrechen soll. Sie ist Chefredakteurin einer großen Zeitschrift, ein Posten der immer ihr Traumjob war. Nun sieht sie ihre Stellung dort in Gefahr, nicht nur durch die Schwangerschaft und die Zukunft als allein erziehende Mutter, nein, auch der geplanten Digitalisierung ihrer geliebten Jolie steht sie mehr als skeptisch gegenüber und muss so manchen Kampf in der Redaktion ausfechten.
Meine Meinung: Das schöne bunte Cover hat mich sofort angesprochen und die Geschichte ist sehr unterhaltsam. Ich musste schmunzeln und lachen beim Lesen und bin nur so durch die Seiten gerutscht. Eine Portion Spannung ist auch dabei, ich war total neugierig wie es weitergeht und wie George sich entwickelt. Ich mochte sie sehr gerne, sie wirkt anfangs noch sehr oberflächlich, macht dann jedoch eine tolle Entwicklung, die sie durch Höhen und Tiefen führt. Freundschaften spielen eine große Rolle, Nina und George sind seit Kindertagen total eng miteinander verbunden, müssen dann jedoch eine schwere Zeit meistern und erst wieder zueinander finden. In dieser Zeit, in der George sich mit einer ungewollten Schwangerschaft auseinander setzen muss und ihr ihre Seelenverwandte umso mehr fehlt, steht ihr Elli bei. Diese hat sich in Georges Augen durch ihr Kind zu einer völlig anderen Person entwickelt und je länger sie mit Elli zusammen lebt, desto heftiger werden die Konflikte und Vorwürfe. Und trotzdem ist es Elli, die George unterstützt und ihr zu einer Entscheidung hilft, in guter Zusammenarbeit mit dem kleinen Wirbelwind Lucas, den George immer mehr ins Herz schließt.
Ich kann ein durchaus positives Fazit ziehen, "Deins Meins oder keins?" ist unkompliziert geschrieben, ich habe es als sehr warmherzig und unheimlich witzig empfunden. George ist mir mit jedem Kapitel ein Stück weit mehr ans Herz gewachsen, ebenso wie ihre Freundinnen Nina und Elli, besonders die Freundschaft der drei Frauen und die große Entwicklung, die George durchmacht, geben der Geschichte einen gewissen Tiefgang. Dieses Debüt der Autorin Lauren Sams empfehle ich sehr gerne weiter und hoffe auf weitere tolle Werke von ihr.