Cover des Buches Der gestohlene Sommer (ISBN: 9783499269639)
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Rezension zu Der gestohlene Sommer von Lauren Willig

Der gestohlene Sommer

von fraeulein_lovingbooks vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine schöne Geschichte über zwei ganz verschiedene Frauen

Rezension

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fraeulein_lovingbooksvor 8 Jahren
Inhalt

Als Julia Conley erfährt, dass sie ein Haus in der Nähe von London geerbt hat, glaubt sie zunächst an einen Scherz. Schließlich war sie nicht mehr in England, seit ihre Mutter dort bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Julia will das Haus so schnell wie möglich verkaufen. Doch dann findet sie, verborgen hinter einer Schrankwand, ein 150 Jahre altes Gemälde. Gemeinsam mit dem attraktiven Antiquitätenhändler Nicholas kommt Julia einem alten Familiengeheimnis auf die Spur. Ihr wird klar, dass der spektakuläre Fund mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun hat. Und plötzlich kehrt ihre Erinnerung zurück …
(Quelle: Klappentext)

Meine Meinung

Zuerst möchte ich mich beim Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Julia hat während der Finanzkrise ihren Job verloren und gerät langsam in Geldnot – da kommt ein Erbe aus England sehr gelegen. Die junge New Yorkerin macht sich auf den Weg nach Europa, wo sie in ihrer Kindheit gelebt und ihre Mutter verloren hat.
Nach und nach kehren Erinnerungen aus der Vergangenheit zurück und als sie ein Gemälde entdeckt, begibt sie sich mit Antiquitätenhändler Nick auf Spurensuche…und ruft damit auch den Neid der Cousine hervor, die eigentlich selbst mit dem Erbe gerechnet hat.
Imogens Geschichte spielt von 1839 bis 1850 und handelt von ihrer Liebe zum älteren Kaufmann Arthur, den sie im jugendlichen Leichtsinn heiratet. Doch sehr schnell wird ihr klar, das es von seiner Seite keine Liebesheirat war. Der Grund scheint wohl Arthurs Tochter Evie gewesen zu sein – Imogen soll eine neue Mutterfigur für das Mädchen werden, sehr zum Missfallen der Schwester seiner ersten, verstorbenen Frau. Die hätte die Rolle selbst gerne übernommen und lässt es Imogen auch spüren.
Als sie nach zehn Jahren Ehe den Maler Gavin Thorne kennenlernt, ist es keine Liebe auf den ersten Blick. Erst nach und nach finden die beiden Gefallen aneinander und beginnen eine Affäre…doch wie lange wird das gutgehen?

Julia wirkte anfangs wie eine junge Frau, die sich gehen lässt. Sie hat keinen Plan von ihrer Zukunft und ruht sich auf ihrer Abfindung ab. In dem Erbe sieht sie anfangs nur eine Geldquelle, doch je tiefer sie in die Vergangenheit eindringt, wirkt ihr klar, wie sehr ihr das Haus am Herzen liegt. Ihre Verwandten scheinen aber nicht dasselbe Gefühl in ihr auszulösen…eher im Gegenteil. Als sie Nick näher kommt, ist sie bei der englischen Verwandtschaft unten durch. Ich war mir lange nicht sicher, was ich von ihr halten sollte. Zu Beginn war sie mir uninteressiert am Leben und an ihrer Zukunft, erst als sie mit Nick zusammenkommt, verändert sie sich. Sie besinnt sich an ihre Wurzeln und Dinge, die sie früher glücklich gemacht haben. Da fing ich an sie zu mögen.
Mit Imogen wurde ich einfach nicht warm, vermutlich war sie mir überwiegend zu brav. Sie stellte eine typische junge Frau in dem Zeitabschnitt des 19. Jahrhunderts dar, vermutlich passen ihre Ansichten aber auch noch heute zu einigen Jugendlichen.
In dem älteren Arthur sieht sie ihre große Liebe und hört nicht auf die Bedenken des Vaters, zum Glück wurde ihr das aber im Laufe der Ehe klar und sie wird schnell erwachsen. Mit ihrer Affäre wurde sie mir ein wenig sympathischer – da verhält sie sich zum ersten Mal wie eine leidenschaftliche und echte Frau. Das Ende ihrer Geschichte hat mir übrigens sehr gut gefallen, mit Abstand eines der besten Enden, dich ich bisher in diesen Geschichten gelesen habe.
Insgesamt haben mir alle beteiligten Nebencharaktere gefallen, jeder einzelne hatte seine kleine Geschichte und eine Eigenart, die auffällt.

Ich habe ja in diesem Jahr meine Liebe zu Büchern, die auf zwei Zeitebenen spielen entdeckt und auch „Der gestohlene Sommer“ hat mich nicht enttäuscht.
Beide Geschichten konnten mich in sich überzeugen, doch ich hätte mir gewünscht, das es mehr Bindestellen gegeben hätte – leider gab es ja nur „das“ Bild im Schrank und ein paar andere Gemälde. Nach und nach tauchten zwar auch ein paar mehr Informationen auf, aber für mich war es einfach zu wenig.
Beim Schreib- und Erzählstil ist meine Meinung sehr zwiegespalten, in der Gegenwart konnte mich beides überzeugen. Doch in der Vergangenheit haderte ich öfters mit dem Erzählstil – während einigen Kapiteln habe ich gelangweilt und die Langatmigkeit verflucht.
Ohne diese beiden Kleinigkeiten wäre es ein fünf Sterne Buch geworden – ich werde die Autorin mit Sicherheit im Auge behalten.

Klare Lese- und Kaufempfehlung.

Schönstes Zitat

gab leider keins

Sterne

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