Das Buch „Die Flucht des Zauberers“ ist der zweite Teil der Rodinia-Trilogie aus der Feder von Laurence Horn. Zwischen dem Ende von Band eins und dem Beginn des zweiten Teils ist einige Zeit ins Land gegangen. Mira, Rahia und Kyrian sind nach den Geschehnissen in Winterstadt in einem kleinen Dorf untergetaucht, bis ein Kopfgeld auf Kyrian ausgesetzt wird und damit eine Flucht durch Rodinia beginnt.
Der Schreibstil des Autors ist wieder sehr angenehm zu lesen. Es gibt einen guten Spannungsbogen, der sich gerade zum Ende des Buches sehr steigert. Nur im Mittelteil des Buches gab es ein Paar längen in der Geschichte. Die detaillierten Beschreibungen mochte ich im Buch sehr gerne. Gerade das unterirdische Reich der Trolle und deren Erfindungen konnte ich mir so sehr gut vorstellen und auch wie Kyrian seine Zauber wirkt fand ich sehr interessant. Wie auch schon im ersten Teil, erlebt man auch hier die Handlung wieder aus verschiedenen Perspektiven, was mir sehr gefiel. So konnte man die Geschehnisse rund um Kyrian ebenso gut miterleben, wie die Ereignisse um Bralag erleben, der nicht nur weiterhin auf der Suche nach Kyrian ist, sondern auch Intrigen aus den eigenen Reihen meistern muss.
Die Charaktere im Buch sind zum Großteil die bereits bekannten Personen aus dem ersten Teil. Kyrian ist im Vergleich zum ersten Teil nicht mehr auf Rache an den Magiern aus, sondern möchte in seine Heimat zurückkehr, was sich durch die Nebelwand und den Wächter aber nicht leicht bewerkstelligen lässt. Mira wirkt weiterhin unglaublich unschuldig, aber auch naiv. Am liebsten möchte sie alle Konflikte gewaltfrei lösen, was sie wirklich ehrt, aber zum Teil schwer umsetzbar ist. Dadurch gerät sie immer wieder mit Kyrian aneinander. Den Magier Bralag kann ich hingegen so gar nicht einschätzen, zum einen hat er das Kopfgeld auf Kyrian ausgesetzt, zum anderen benötigt er aber für eines seiner Vorhaben seine Hilfe. Ich bin hier sehr gespannt, wie sich die anbahnenden Ereignisse im dritten Band entwickeln werden.
Insgesamt hat mir auch Band zwei der Rodinia-Trilogie gut gefallen und gerade mit den Wendungen am Ende des Buches bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt. „Die Flucht des Zauberers“ konnte mich mit seinen tollen Protagonisten, dem fantastischen Setting (gerade das Reich der Trolle mochte ich sehr gerne) und einer packenden Story mit der ein oder anderen Länge im Mittelteil von sich überzeugen. Ich vergebe vier Sterne und kann das Buch nur sehr empfehlen.