"Viel Wind um nichts", diese Worte kamen mir bei der Lektüre von "Mein Hund hat eine Seele" des Öfteren in den Sinn. Es ist schwer vorstellbar, dass dieses Buch durchaus etliche positive Rezensionen erhielt.
Meiner Ansicht nach ist "Mein Hund hat eine Seele" nur etwas für eingefleischte Esoterik-Fans. Denn ganz ehrlich, wer sonst kann Absätze wie den folgenden ernst nehmen:
"Menschen mit einer Lebensmittelvergiftung fragen sich beispielsweise selten, ob hier mentale oder emotionale Blockaden im Spiel sind, sie geben dem schlechten Fisch die Schuld. Ist die Nahrung der Grund für diese Erkrankung? Physisch gesehen ja, spiritiuell jedoch nicht, da jede Krankheit geistige Ursachen hat, braucht es hier auch eine neue Einsicht. Es ist kein Zufall, dass genau Sie diesen schlechten Fisch erwischt haben. War er für Sie bestimmt? Er wollte Sie auf etwas aufmerksam machen. Spirituell müssten Sie sich fragen: Gibt es Menschen und Situationen in meinem Leben, die ich nicht verdaue? Hege und pflege ich vergiftete Gedanken im Alltag, die mich wehrlos und ohnmächtig machen? Diese versteckte Botschaft wird Ihnen durch den schlechten Fisch übermittelt. Spirituell gesehen gibt es keine Zufälle, nie."
Für mich ist das einfach nur leeres Esoterik-Geschwafel, mit dem sich heutzutage aber anscheinend recht gut Geld scheffeln lässt. Ich habe mich beim Lesen dieser Passage eher für die Autoren fremdgeschämt...
Ganz gut finde ich jedoch ihre Ansätze, mit Hunden umzugehen. Gewalt in der Hundeerziehung wird von ihnen abgelehnt und sie machen ganz gut auf die Bedürfnisse der Vierbeiner aufmerksam. Allerdings sind ihre Tipps nicht gerade weltbewegend oder brandneu, viele Themen, die Hundebesitzer interessieren würden, werden auch überhaupt nicht angesprochen. Die Ratschläge, die sie geben, bekommt man heutzutage in jedem anderen modernen Hundeerziehungs-Ratgeber auch, nur eben ohne die esoterischen Ausführungen.
Für mich hatte das Buch wenig Substanz. An den Stellen, an denen es z.B. um Wölfe ging, hatte ich zudem nicht wirklich das Gefühl, dass die Autoren sich mit der Thematik wirklich gründlich auseinandergesetzt haben. Das Buch bleibt irgendwie immer oberflächlich und seicht, versucht aber, zwanghaft tiefgründig und "spirituell" zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für viele Hundebesitzer brauchbare Tipps enthält und war einfach genervt von dem ständigen Geschwafel über Seelenbotschaften.
Viel Esoterik, wenig Inhalt...